Vergleichstest
Philips Fidelio X1 und Sennheiser Momentum im Test
Welche Kopfhörertechnologie sorgt für besseren Klang: offen oder geschlossen? Wir vergleichen zwei besonders antriebsstarke On-Ears im Retro-Look.
Kopfhörer sind für viele nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Zugfahrer schätzen die intime Beschallung, ohne allzu sehr durch Außengeräusche belästigt zu werden. Andersherum will der Sitznachbar auch nicht unbedingt alles mithören. Das schreit nach geschlossener Bauweise. Jogger drehen gerne mal lauter, wohlwissend, dass sich der Schall im Laufschritt bald verflu?chtigt. Halboffen? Im Stadtverkehr sind die Umgebungsgeräusche so stark, dass der Abhörpegel bald hochgefahren wird - es sei denn, ein abdichtender In-Ear steckt im Ohr.
"Home, sweet Home", werden jetzt einige rufen, denn ohne Umgebungslärm spielen die offenen Hörer ihre Talente aus. Smartphone, Tablet oder High-End-Mobil-Player rufen jedoch besonders niederohmige Exemplare auf den Plan.
Sennheiser Momentum
Auf dem Kopf sitzt Sennheisers Momentum. Ein Tragekomfort, den ich bei Sennheiser-Hörern schon immer geschätzt habe, ist diese angenehme Leichtigkeit, kaum spu?rbar auf dem Schädeldach und nach einer Weile nahezu vergessen. Die soliden On-Ears sind per Metall-Rastschieber ideal an die Kopfform anpassbar - in der Redaktion haben wir jedenfalls keinen unpassenden Kopf gefunden.
Mit den Bordeaux-Lederpolstern sehen die Momentum-Hörer ungemein schick aus. Jedoch ist der Ohrmuschelradius etwas knapp geraten. Größere Ohren komplett zu umschließen ist ein Kunststu?ck, wobei die Aufhängung immerhin eine leichte Drehung der Hörer zulässt. "Reduced to the max" war wohl das Motto der Entwicklung. Im Zweifelsfall vor dem Kauf anprobieren!
Smartphone-Integration und kurze Kabellänge machen den Momentum zum idealen Begleiter fu?r unterwegs.
Philips Fidelio X1
Ganz anders präsentiert sich der Fidelio X1: Ohne Fernsteuerung und mit einem drei Meter langen, gewebeummantelten Kabel. Die großen Ohrmuscheln aus Velours umschmiegen selbst außergewöhnlichste Lauschlappen. Er sitzt ausgesprochen bequem und braucht dank des engmaschigen Netzgewebes nicht eingestellt zu werden. An die Kopfgröße lässt er sich u?ber einen Gummizug anpassen. Auch hier ist die Verbindung aus Design und Praxisnutzen in idealer Weise gelungen. Größe und Gewicht lassen jedoch keine ausschweifenden Kopfbewegungen zu.
Um die Treiber gezielt auf das Innenohr auszurichten, neigen sich die Ohrmuscheln beim Aufsetzen um bis zu 15 Grad und erzeugen einen angenehmen "Kapsel-Effekt". Der Vorteil: Der Schalltrichter des Innenohrs wird so mehr rechtwinklig getroffen und tonale Veränderungen - etwa durch Kantendiffraktionen am Ohr - werden minimiert. Alle Redaktionsköpfe bestätigen den hohen Tragekomfort des X1.
Geschlossen oder offen? Darf man beide Prinzipien u?berhaupt direkt vergleichen? Bedingt. Es sind zwei edle Vertreter ihrer Klangklasse, vielmehr zählt aber der Einsatzzweck.
Hörtest
Auf seinem Album "Saiyuki" entwirft der vietnamesische Ausnahmegitarrist Nguyen Le komplexe Klangskulpturen von majestätischer Schönheit. Track 3, "Mina Suki" ist ein temporeiches, weltmusikalisches Feuerwerk. Der Momentum differenziert dies recht gut und klingt zuerst nicht unbedingt typisch geschlossen. Eher luftig mit einer gewissen Tiefe. Der sonore Bass und die rasanten Tablas knallen prägnant aus der Muschel. Nicht zu verachten.
Mit dem Fidelio auf dem Kopf taucht man in eine andere Klangwelt ein. Dieser Kopfhörer macht Raum. Er schafft Platz fu?r Instrumente, dazwischen und daru?ber hinaus. Ich drehe den Lautstärkeregler weiter nach rechts. Das komplexe Arrangement wirkt weiterhin unangestrengt grazil und bietet viel Luft fu?r Zwischentöne. Und ja - die Schellen klingen noch authentischer. Der Momentum detailliert dagegen sehr auf den Punkt, sehr direkt.
Aber wo sind mal Stimmen? In Zascha Moktans "Higher Luv" aus dem Album "State of Mind". Wunderbar nah und dennoch sanft schießt der Momentum die Stimme der Soul- Pop-Diva in meinen Kopf. Eine Aufnahme, die bei einer Überdosis Präsenz schnell kieksig klingt. Auf dem Fidelio erscheint die Stimme dagegen im Raum vor dem Hörer, wie bei einem zugeschalteten Crossfeed-Filter - etwas kleiner, aber realer, mit weniger In-Kopf- Lokalisation. Während der Momentum die Bassdrum superpräzise und knackig in den Kopf pumpt, bleibt der X1 ruhig, tief und weicher timbriert. Ein langweiliger Ruhepol? Nicht doch. Philips hat es geschafft, eine bezaubernde Atmosphäre zu erzeugen. Nach längerem Hören offenbaren sich immer mehr Facetten und Feinheiten, die den Kopf differenziert umspielen. Zascha Moktans Stimme erhält schließlich eine Intensität, die unter die Haut geht.
Kaufberatung: HiFi-Kopfhörer im Test
Der Momentum kontert mit Genauigkeit, kann aber komplexe Passagen weniger gut differenzieren und Klangfarben nicht ganz so natu?rlich darstellen. Der Fidelio bringt das locker und spannt ein dreidimensionales Bu?hnenpanorama auf. Fu?r 300 Euro? Fast geschenkt.
Fazit
Bevor es zu emotional wird: Unterwegs sein kann man nur mit dem Momentum, und der knallt! Der edelste unter den geschlossenen Mobilhörern klingt auch am iPhone hervorragend. Der Philips Fidelio X1 ist ein offener High-End-Kopfhörer, dessen glanzvolle Abstimmung sicher viele Klanggenießer u?berzeugen wird.
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