Vergleichstest Lautsprecher Audio Pro Avanti A.100, Cabasse Altura Bahia, Focal Profile 918, T+A Criterion TS 300, Vienna Acoustics Beethoven Baby Grand

15.4.2007 von Redaktion connect

Mit frischen Ideen strebt die Boxenszene nach neuen Klangrekorden. Sind die Testsieger früherer Jahre damit obsolet?

ca. 2:00 Min
Vergleich
Vergleichstest Lautsprecher
Vergleichstest Lautsprecher
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Das sprichwörtliche Rad neu zu erfinden ist bekanntlich ein schwieriges Unterfangen, zumal in einer Branche, in der sich die technischen Grundlagen seit vielen Jahren, wenn überhaupt, nur marginal verändert haben. Seit bald einem Jahrhundert prägt das Wirkungsprinzip des dynamischen Lautsprechers die Vorstellung vom "Schallstrahler", auch unsere fünf Kandidaten zählen zu dieser Gattung.

Im Grunde passiert immer das Gleiche: Das Verstärkersignal durchfließt - von einer Frequenzweiche geteilt und begrenzt - überwiegend aus Kupfer gewickelte Schwingspulen, an denen Membranen unterschiedlichster Form kleben. Diese sind fast ausschließlich rund und unterscheiden sich für den Laien meist nur durch Form und Farbe: Die größeren für Bässe und Mitten sind durchweg trichterförmig, die Fachleute nennen sie Konusmembranen, die kleineren für die höheren Töne wölben sich rundlich wie Mirabellen, die Rede ist von Kalotten.

Der Fortschritt steckt wie so oft im Detail, wobei es zwei große "Baustellen" gibt. Nummer 1 sind die Gehäuse. Rundere Formen (höhere Steifigkeit) und immer neue Materialien (mehr dazu bei den einzelnen Lautsprechern) immunisieren die Kästen gegen Resonanzen und sorgen dafür, dass weniger Störenergie die Ohren erreicht.

Die zweite Baustelle sind Chassis und Frequenzweichen. Während letztere ihren Feinschliff wie seit eh und je per Lötkolben und Gehör erhalten, trotz der schier unerschöpflichen Zahl möglicher Bauteile, sind es bei den Chassis aufwendige Computersimulationen, die aus vermeintlich altbackenen Materialien wie Papier, Kupfer und Ferrit immer neue Höchstleistungen herauskitzeln. Früher musste man unzählige Muster bauen, bevor mit viel Glück und Geschick eine Verbesserung herauskam.

Von der Simulation profitiert vor allem das Verhalten bei komplexen Signalen und hohen Pegeln. Das Verwirrende dabei: Die Verbesserungen sind mit herkömmlichen Messmethoden oft kaum sichtbar. Bewährte und eigentlich unstrittige Tugenden wie lineare Frequenzgänge bleiben dabei bisweilen auf der Strecke. Mehr dazu im Kasten unten auf dieser Seite.Die Hörsitzungen gestalteten sich ebenso spannend wie vielschichtig, denn je nach Musikauswahl und Herangehensweise der Tester hatte mal die eine, mal die andere Box die Nase vorn.Fazit:

An Vielfalt herrscht in der Klasse um 3000 Euro wahrlich kein Mangel, weder optisch noch klanglich. Vom Geheimtipp bis zur Allroundbox findet sich für jeden etwas, nur der ganz große Überflieger ist diesmal nicht dabei.

Hörer, die einen trockenen, neutralen Klang schätzen und opulente Abmessungen scheuen, finden in der Focal einen formschönen und unaufdringlichen Spielpartner. Fans ungestümer Dynamik und live-ähnlicher Pegel sind mit der Cabasse am Ziel ihrer Wünsche.An Röhrenverstärkern ist sie ein Traum der ganz besonderen Art.

Fans erwachsener Tonmöbel und prachtvoller Bässe greifen zur Audio Pro, die herrlich offen und breitbandig tönt.

Der Tipp für Liebhaber besonders griffiger und temperamentvoller Klangbilder ist die Vienna.

Von allem etwas besitzt die T+A. Beim Testsieger sind Feinsinn, Neutralität und Spielfreude in der Summe am besten vereint.


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