Vergleichstest Kopfhörer AKG, Beyerdynamic, Denon, Panasonic, Phiaton, Philips, Sennheiser, Sony, Ultrasone

25.2.2010 von Redaktion connect

Beim Kopf-Hören stören weder Wandreflexionen noch Familienmitglieder. Klingt's trotzdem schlecht, liegt's am Gerät - darum dieser Test.

ca. 3:00 Min
Vergleich
Vergleichstest Kopfhörer AKG, Beyerdynamic, Denon, Panasonic, Phiaton, Philips, Sennheiser, Sony, Ultrasone
Vergleichstest Kopfhörer AKG, Beyerdynamic, Denon, Panasonic, Phiaton, Philips, Sennheiser, Sony, Ultrasone
© Archiv

Bei Kopfhörern wurden in den letzten Jahren gewaltige Entwicklungsfortschritte gemacht - fast unbemerkt von der Öffentlichkeit: Während jede kleine Veränderung bei Lautsprechern massiv diskutiert wird, geschieht die Evolution von Kopfhörern eher leise. Was auch deshalb verwundert, als der Beliebtheitsgrad der Ohrbügler ständig steigt.

Zuvorderst stecken die Entwicklungsabteilungen viel Energie in dieVerbesserung der Treibertechnologie. Deshalb erzielen sie heutzutage sehr hohe Wirkungsgrade und trotzdem kleine Spulen, die niedrige Impedanzen besitzen, was die Kopfhörer auch mit spannungsarmen, mobilen Playern kompatibel macht.

Ein gutes Beispiel dafür sind die Denon-Hörer. Noch vor wenigen Jahren hätte man sich Modelle wie den AH D 7000 mit einem Wirkungsgrad von 97,5 dB (1 mW / 32 Ohm) bei einer Spulenimpedanz von 23,8 Ohm kaum vorstellen können.

Doch auch bei den Membran-Materialien sind massive Verbesserungen passiert. Denon etwa bietet hier ein Mikrofaser-Gewebe, das auch bei großen Hüben keine Aufbrüche zeigen soll. Ultrasone setzt auf entweder vergoldete oder titanbeschichtete Mylar-Folie. Die preisgünstigeren Wandler bieten da naturgemäß weniger und begnügen sich mit einfacheren Kunststoff-Folien.

Einen besonders starken Antrieb mit einem Ringmagneten verspricht Beyerdynamic mit ihrem neuen Top-Hörer T 1. Dessen Treiber soll von einer satten magnetischen Flussdichte von 1 Tesla profitieren. Das zeigte sich aber bei unserer Wirkungsgrad-Messung nicht. Auch durch die eher hochohmige Impedanz eignet sich der T 1 nur für gute Kopfhörerausgänge, die genügend Spannung zur Verfügung stellen. Kein Wunder also, dass Beyerdynamic mit dem A 1 auch einen sehr guten externen Kopfhörer-Verstärker anbietet.

Dass man sich bei der Auswahl nicht auf die Herstellerangaben verlassen sollte, zeigt Sony. So weist der Prospekt die XB-Modelle als geschlossen aus, obwohl sie unter dem Bügel sichtbare Austrittsöffnungen besitzen, wodurch sie - vor allem der XB 700 - zwar nicht laut, aber nachvollziehbar Schall zum Sitznachbarn emittieren.

Dass die Schalen der Kopfhörer ganz entscheidend in den Klang eingreifen, machen die zwei Denon-Modelle AH D 2000 und 5000 hörbar. Deren hauptsächlicher Unterschied besteht in den Muscheln. Sie bestehen beim günstigeren Modell AH D 2000 aus Kunststoff, beim AH D 5000 hingegen aus Mahagoni, was sich klanglich stark bemerkbar machte.

Wer elektromagnetische Wechselfelder fürchtet, wird die Schirmungsbleche bei Ultrason goutieren. Sie sollen beim Musikhören vor Ermüdung schützen. Was die Redaktion zumindest insoweit nachvollziehen konnte, dass sie mit den Ultrasone-Modellen gerne extralang hörte. Die spezielle Lochung der MU-Metall-Scheiben verwendet man in Tutzing für die patentierte S-Logic-Entzerrung, die durch die dezentrale Position der Treiber und den bewusst abweichenden Frequenzgang zu einer Vor-Kopf-Ortung und mehr Räumlichkeit führt.

Trotz alledem gibt es noch viel zu forschen, was allen, die sich nicht mit Raumakustik herumplagen und dennoch mehr auf ihren Platten entdecken wollen, nur Recht sein kann.


Dina Dervisevic
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Tipp

Neben dem Klang, der bei der Bewertung Priorität hat, gibt es noch weitere wichtige Kriterien, die Sie beim Kauf berücksichtigen sollten. Die Passform ist in diesem Fall keine ganz so schwierige Angelegenheit wie bei einem In-Ear-Hörer, doch auch einen aufliegenden sollten Sie vor dem Gang zur Kasse mal in der Hand und auf den Ohren gehabt haben. Im Test fiel nämlich auf, dass viele Hersteller in großen Dimensionen denken. Vor allem, wenn Sie wie ich einen schmalen Kopf und kleine Ohren haben, ist die Auswahl passender Modelle eingeschränkt.

In diesem Fall sind der Philips SHP 5401 und der Phiaton MS 300 besonders zu empfehlen. Wobei es beim Phiaton zu bemängeln gibt, dass ihm kein Adapter auf 6,3 mm beiliegt - bei einem Preis von 200 Euro ist das nicht ganz nachvollziehbar.

Dagegen schießen die Pro-Hörer von Ultrasone mit Ersatzkabel und -polster, Transportcase und Demo-CD ein regelrechtes Zubehörfeuerwerk ab.

Dalibor Beric
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Fazit

Abgesehen davon, dass sich mit Kopfhörern tiefer in die Musik eintauchen lässt, waren die klanglichen Unterschiede in diesem Test deutlich. Der leichte und sehr stimmig klingende Philips SHP 5401 gefällt auch im mobilen Einsatz, während der Ultrasone HFI 780 und der Pro 2500 eher im Wohnzimmer oder im Studio zu musikalischen Genüssen verführen.

Der Denon AH D 7000 ist zwar mit das teuerste Modell dieses Testfelds, dafür aber auch einer der faszinierendsten Vertreter dieser Gattung.

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