Vergleichstest

Open Stage - drei Dipollautsprecher der gehobenen Preisklasse

10.3.2011 von Malte Ruhnke

Dipolstrahler gehörten immer schon zu den faszinierendsten Lautsprechern. Doch verschrien als zu groß, zu leistungshungrig und aufstellungskritisch, fristen sie seit jeher ein Nischendasein. Dabei werden ihre wahren Qualitäten allzu oft unterschätzt ...

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Dipollautsprecher
Dipollautsprecher
© Julian Bauer

Prinzipiell ist ein Dipolstrahler einer, der Schall nach vorne und hinten phasenverkehrt abstrahlt. Im einfachsten Fall ein Chassis ohne Gehäuse. Was macht aber die Faszination an dieser Lautsprechergattung aus? Einen Nachteil haben Dipole stets: Die beiden Schallanteile heben sich unterhalb einer von der Membrangröße abhängigen Frequenz weitestgehend auf. Dieser so genannte akustische Kurzschluss entsteht dadurch, dass die von der Membran bewegte Luft lediglich um den Membranrand verschoben, aber nicht komprimiert wird und so eine Schallentstehung ausbleibt. Für angemessene Tieftonübertragung bedarf es somit großer Flächen, großer Hübe oder anderer technischer Kniffe.

Doch es gibt auch prinzipbedingte Vorteile, gerade bei Flächenstrahlern: Die großen Membranen bündeln den Schall, was gerade in halligen und großen Räumen den störenden Nachhall zum Teil ausblendet. Der Primärschall erreicht nahezu unverfälscht, also ohne störende frühe Reflexionen, den Hörplatz. Zudem verhalten sich Dipole im Bassbereich günstiger bei der Anregung der Bassmoden im Hörraum, weshalb Fans ihnen oft einen trockeneren und "schnelleren" Bassbereich nachsagen. Im Prinzip kann man Dipole mit jedem Wandler- und Antriebstyp bauen, wobei Kalotten und Hörner eher unzweckmäßig erscheinen.

Am bekanntesten sind wohl die Elektrostaten, die bis auf den Bassbereich oft als Folien-Breitbänder ausgeführt werden - hier bedarf es trickreicher Konzepte zur Harmonisierung der Schallbündelung. Magnetostatische Folienwandler und Bändchen sind immer als Mehr-Wege-Lautsprecher konzipiert. Hier kommen neben der großen Bassfläche auch schmale Folienstreifen für die Mittel-Hochtonübertragung zum Zuge. Damit zeigen sie lediglich vertikal eine starke Richtwirkung, horizontal dagegen weniger.

Eine Abwandlung des magnetostatischen Schallwandlers ist der Air Motion Transformer. Eingesetzt als Hoch- oder Mitteltöner, werkelt er in Hybrid-Dipolen mit dynamischen Chassis im Tief- und Grundtonbereich. Jeweils einen Vertreter dieser exotischen Wandlergattungen haben wir aktuell im Test.


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