Vergleichstest

Lautsprecherkabel unter 300 Euro

24.6.2011 von Dalibor Beric

Sieben konfektionierte Lautsprecherkabel unter 300 Euro zeigen, dass deutliche Klangverbesserungen schon für kleinere Münze möglich sind.

ca. 1:50 Min
Vergleich
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LS-Kabel
LS-Kabel
© stereoplay

Für audiophile Kabel werden gerne abschreckend hohe Preise aufgerufen. Wer weniger ausgeben will, muss aber nicht einfache Meterware kaufen  und diese mehr oder minder gut zusammenpfriemeln. Denn es gibt auch in der günstigen Preisklasse zwischen 200 und 300 Euro vom Hersteller sauber konfektionierte Ware, die zudem klanglich interessant ist. stereoplay vergleicht sieben Angebote.


So testet stereoplay
So testet stereoplay: Auch Lautsprecherkabel besitzen eine Klangsignatur. Um diese etwas genauer zu extrahieren, testet stereoplay sie nicht nur mit den Referenzen. Auch die Arbeitsgeräte der Redaktion sowie exotische Kombinationen wie diesmal der Röhren-Vollverstärker Ayon Spirit III (12/10) mit der Klipsch Heresy III (5/11) kommen zum Einsatz. Zudem hören die Redakteure in unterschiedlicher Besetzung sowie auch in Blindtests, um alle Eigenschaften aufzuspüren.
© stereoplay

Hier ist nicht nur ein einfach zu verarbeitender klassischer Stegleiter dabei, das Sommer Cable Di-Phase. Selbst exotische Konstruktionen wie das Goldkabel Sound Edition mit dreifachem Koax-Aufbau bereichern dieses Testfeld. Spätestens bei solch einem Kabel stoßen auch geübtere Lötfreunde an ihre Grenzen. Sie erfreuen sich dafür bestimmt an einer gekonnten Verarbeitung, die in diesem Falle beim erfahrenen Hersteller rund zwei Stunden in Anspruch nimmt.

Trickreich sind aber auch die anderen Konstruktionen aus unserem Vergleich. Deshalb ist es sinnvoll, diese betriebsfertig zu erstehen.

Überhaupt verdient es Respekt, welche Mühe sich die Hersteller schon in dieser recht moderaten Preisklasse geben, um sich mit besonderen Konstruktionen von standardisierter Industrieware abzusetzen. Da taucht selbst ein Filter-Netzwerk auf, das MIT im EXP 1 verbaut. Spätestens hier wird aber klar: Es handelt sich schon nicht mehr um eine reine Verbindung, sondern um eine Schnittstelle, die ihre eigene klangliche Signatur hat. Ob diese dann in die heimische HiFi-Kette passt, darf jeder für sich selbst entscheiden.

Messung
Die Kabelimpedanzen im Vergleich: Je weiter unten die Kurve beginnt, desto weniger Widerstand. Und je weniger hoch sie am Ende steigt, desto geringer die Induktivität.
© stereoplay

Aus dem Messlabor

Bezüglich Lautsprecherkabeln tobt einmal mehr der Wettstreit der Kabelparameter untereinander. Prinzipiell gilt: Je geringer die gemessenen Werte für den Ohmschen Widerstand und je geringer dabei die Induktivität des Kabels, desto besser. Beides gleichzeitig ist nur sehr schwer realisierbar. Der gewünschte niedrigere Widerstand setzt einen hohen Querschnitt voraus.

Weil in der Regel der mittlere Abstand zwischen Hin- und Rückleiter dabei zunimmt, steigt zwangsläufig die den hohen Frequenzen zusetzende Induktivität. Es gilt also, zwischen Wummerbass und Feinauflösung die rechte Balance zu finden. Wie nebenstehendes Diagramm verdeutlicht, besteht kaum Einigkeit.

Fazit

Dass in dieser Preisklasse keine echten Ausfälle zu beklagen sind, zeigt: Die Kabelhersteller machen auch im günstigeren Segment ihre Hausaufgaben. So waren alle Konfektionierungen sauber durchgeführt und die Stecker von hochwertiger Qualität. Da aber jedes Kabel seine dezente klangliche Signatur hatte, sollte man sich vor dem Kauf genau fragen, in welchen Bereichen man die eigene Anlage zu verbessern wünscht.

Auch die beiden Testsieger sind trotz Punktegleichstand nicht gleich. Das MIT EXP 1 empfiehlt sich für HiFi-Fans, die etwas mehr Bassdruck und Wärme im Klangbild wünschen, während das Silent Wire LS 7 etwas forscher und direkter zu Werke geht. Es lohnt also, exakt hinzuschauen und hinzuhören.

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