Vergleichstest

Goldkabel, executive LS 440, executive Cinch, executive XLR

28.1.2011 von Dalibor Beric

Die executive-Familie von Goldkabel ist komplett in Deutschland gefertigt und bietet trotzdem ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis.

ca. 2:50 Min
Vergleich
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  1. Goldkabel, executive LS 440, executive Cinch, executive XLR
  2. Aus dem Messlabor
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© Archiv

Da hatten Sie recht mit Ihrer Kritik am Matrix. Wir waren auch nicht ganz überzeugt von dem Kabel." Solche Aussagen über ein eigenes Produkt hört man selten von einem Hersteller. Die kritischen Anmerkungen in stereoplay 2/2010 zum damaligen Topkabel der Ludwigshafener Schmiede nahm sich Goldkabel-Chef Klaus Erhart so zu Herzen, dass er nicht nur die Produktion des Matrix einstellte, sondern gleich noch die "executive"-Serie ins Leben rief. Sie ist komplett in Deutschland gefertigt und besteht bisher aus einem Cinch- und einem symmetrischen XLR-Kabel (Preis: 600 beziehungsweise 700 Euro pro Stereo-Meter) sowie einem Lautsprecherkabel für 1500 Euro pro Drei-Meter-Paar.

Dabei vereinfachte Erhart beim LS-Kabel im Vergleich zum Vorgänger Matrix den Aufbau. Denn das LS 440 hat nun keinen einzeln isolierten Massivleiter-Litzen-Komplex wie das Matrix, sondern vier Kupferlitzen, die so miteinander verdrillt sind, dass alle acht Zentimeter eine Umdrehung vollendet ist. Bei der Isolation der einzelnen Litzen und beim Außenmantel, der diese zusammenhält, verließ man sich auf Poly-Vinyl-Chlorid (PVC) in zwei verschiedenen Qualitätsstufen. Die einzelnen Leiter umgibt ein etwas härteres, aber auch reineres Material, während der Mantel aus weicherem Kunststoff besteht. Den Abschluss bildet ein Geflecht aus Kunstfasern, welches das Kabel stabilisiert.

Satter Querschnitt


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Goldkabel executive Cinch
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In die Vollen ging Erhart beim Kupfer. Die vier Leiter des executive-Boxenkabels weisen je einen stattlichen Querschnitt von 4 mm² auf, was zu einem Gesamtquerschnitt von 2 x 8 mm² führt. Dass hier hochreines Metall verwendet wird, ist angesichts des Preises Pflicht.

Noch aufwändiger sind die Signalkabel konstruiert. Erhart betont, dass es auch bei einem Cinch-Kabel klanglich sinnvoll sei, gleiche Leiter für den Signaltransport wie für die Masseverbindung zu verwenden. Daher zeichnet sich das executive Cinch durch zwei separate Koaxleiter aus, bei denen ausschließlich die Innenlitzen an einer Seite - Goldkabel empfiehlt richtigerweise den Empfänger - an die Masse und den Signalpin angeschlossen sind. Die einzelnen Abschirmungen der Koaxleiter sowie der Alu-Schirm und das Kupfergeflecht werden nur senderseitig angelötet und greifen nicht in den Signaltransport ein. 

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Goldkabel executive XLR
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Da Erhart Einstreuungen soweit wie möglich vermeiden will, umgab er die Isolation der Signalleiter aus geschäumtem Polyethylen (PE) mit einer zusätzlichen Schicht aus schwach leitendem PVC.

Bei den symmetrischen XLR-Kabeln hat er aus Kostengründen auf diese Maßnahme verzichtet, da symmetrische Eingänge Störungen besser unterdrücken. Der Aufbau mit Koax-Innenleitern, bei denen die Abschirmungen einseitig angebracht sind, ähnelt dem des executive Cinch-Kabels.

Natürlicher Klang

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Die symmetrische XLR-Variante verfügt über einen weiteren Koax-Innenleiter - und ist so eigentlich im Vorteil. Doch das Cinch-Kabel hat über dem Aluschirm ein zusätzliches Kupfergeflecht, und die Innenleiter umgibt ein schwach leitendes PVC. Das sorgt für eine insgesamt bessere Abschirmung gegen äußere Einflüsse. So ist keineswegs von vornherein klar, welche Verbindung besser klingt. Ergo: Ausprobieren!
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Den Hördurchgang starteten wir mit dem executive Cinch - und waren erfreut über die Abbildungschärfe, die es ermöglichte. Zwar vermittelte es nicht ganz die Spritzigkeit und Detailfreude des stereoplay Highlights Nordost Heimdall (9/05). Jenes konnte zum Beispiel das charkteristische Rascheln eines Snare-Teppichs feiner zu Gehör bringen, während das executive Cinch mit stabilerer Abbildung bei Orchestereinsätzen imponierte und Grundtönen mehr Kraft verlieh. Dadurch erspielte es sich die gleiche Punktzahl.

Ob man aber bei diesen Längen um 1 Meter grundsätzlich das symmetrische XLR-Kabel einsetzen sollte, konnte stereoplay nicht letztendlich klären, da je nach Gerätekonfiguration  mal das eine oder das andere Kabel die Nase hauchfein vorn hatte. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, beide Varianten auszuprobieren.

Keine Frage tauchte beim Vergleich des Goldkabels Matrix gegen seinen Nachfolger auf. Das LS 440 zeichnete ein deutlich weiteres und tieferes Klangbild und brachte Bassmelodien klarer rüber, ohne den Druck vermissen zu lassen.

Doch nur seinen Vorgänger zu deklassieren - damit wollte sich das executive nicht zufriedengeben. Denn es gelang ihm, wenn auch deutlich knapper, selbst das brillante stereoplay Highlight HMS Concertato (2/10) zu überflügeln. So zeichnete das executive auch gegenüber dem HMS den Bass klarer durch, wob aber genauso feine Hochtonnetze. Da mit dem neuen Goldkabel das Klangbild auch noch minimal impulsiver erschien, bekam das executive LS 440 nicht nur einen Klangsteigerungspunkt mehr, es darf sich auch über eine Auszeichnung als  freuen.

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