Vergleichstest

Drei Netzwerk-Festplatten im Test

28.2.2013 von Reinhard Paprotka

Netzwerk-Player beziehen ihre Daten vom Netzwerk-Speicher. Das kann entweder ein Computer oder eine Netzwerk-Festplatte (NAS) sein. Wir haben drei NAS-Server für verschiedene Anforderungen getestet.

ca. 4:35 Min
Vergleich
VG Wort Pixel
Netzwerk-Festplatten
Netzwerk-Festplatten
© Hersteller/Archiv

Pro

  • sehr solide Verarbeitung
  • umfangreiche Ausstattung
  • bis zu vier HDD-Slots mit RAID-5

Contra

  • keine Spitzenwerte in der Performance

NAS ist die Abku?rzung fu?r Network Attached Storage, also ans Netzwerk angebundene Speicher. NAS-Server versorgen die Netzwerk-Teilnehmer mit beliebigen Daten, wobei diese im Heimnetzwerk hauptsächlich multimedialer Art sind. Damit schaffen NAS-Server die Voraussetzung dafu?r, dass in jedem Raum Musik gestreamt werden kann, aber auch fu?r das Betrachten von Fotos und Videos u?ber den Fernseher. Die Wiedergabe erfolgt dann u?ber Netzwerk-Player fu?r Audio oder Audio/Video/Foto bzw. u?ber die in Smart-TV-Geräten enthaltenen Streaming-Funktionen.

Neben der Bereitstellung der Multimedia-Daten bieten moderne NAS-Server noch weitere Netzwerk-Features. Dazu zählen etwa Cloud-Speicher-, Datensicherungsfunktionen und Features fu?r den Einsatz als Web- und FTP-Server oder fu?r den Datenzugriff via Internet. 

NAS-Server gibt es in mehreren Preisklassen. Wir haben drei Modelle fu?r verschiedene Anforderungen fu?r Sie ausgewählt. Die genannten Preise verstehen sich ohne HDDs.

  • Der NSA325 von Zyxel fu?r 169 Euro entstammt dem gehobenen Einsteigerbereich. Er lässt sich mit zwei Festplatten (HDDs) bestu?cken.
  • Der TS-412 von QNAP kostet 340 Euro. In ihn lassen sich vier Platten einsetzen.
  • Der QNAP TS-469 Pro schlägt mit 810 Euro zu Buche. Er kann ebenfalls vier HDDs aufnehmen, ist aber auch in Ausfu?hrungen mit zwei, fu?nf, sechs und acht HDD-Einschu?ben erhältlich. Er stammt aus der Profi-Serie von QNAP, kann also mu?helos die Netzwerk- Aufgaben fu?r kleinere Firmen u?bernehmen.
Twonky
Außer mit dem Zugriff per Dateifreigabe (SMB) arbeiten die drei NAS-Server im Multimedia-Heimnetz mit UPnP AV, iTunes und Squeeze Server. Als Leckerbissen bietet QNAP die Vollversion von Twonky.
© Hersteller / Archiv

Das muss ein NAS können

Als Qualitätskriterien fu?r NAS-Server sind in erster Linie die Speicherkapazität und die Performance fu?r den Datentransfer zu nennen. Die Speicherkapazität kann je nach Anwendung sehr unterschiedlich ausfallen. Sollen nur Musik und Fotos gespeichert werden, reicht ein Gerät fu?r zwei HDDs aus. Zwar haben wir den Test mit 3-Terabyte- Platten durchgefu?hrt, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung du?rften aber Disks mit 4 TByte State of the Art sein.

Pro

  • kompromisslose Ausstattung
  • hohe Lese- und Schreib-Performance

Contra

  • hoher Preis

Abgesehen von der fru?hen Markteinfu?hrungsphase empfehlen sich HDDs mit der höchsten Kapazität, denn dann liegt der Preis pro TByte am niedrigsten, außerdem kann dann der Server kleiner ausfallen. Im Normalbetrieb (JBOD) bieten zwei 4-TByte-Platten insgesamt 8 TByte, allerdings läuft das System dann ohne Datensicherung.

Fu?r Musik und vor allem fu?r private Fotos oder Videos ist Datensicherung ein Muss und bei den heutigen HDD-Preisen auch erschwinglich. Läuft ein NAS-System mit zwei HDDs im sogenannten RAID-1-Modus (RAID = Redundant Array of Independent Disks), kann eine Platte die andere spiegeln. Dafu?r stu?nde dann nur die halbe Kapazität zur Verfu?gung, was aber fu?r Musik, Fotos und Videos immer noch ausreicht. Beim Crash einer Festplatte ließe sich das RAID-System mit allen Daten wiederherstellen.

NAS-Server TS-469 Pro von QNAP
Der NAS-Server TS-469 Pro von QNAP stammt aus der Profi-Serie und ist mit verriegelbaren HDD-Einschüben ausgestattet. Eine als defekt markierte Platte lässt sich im laufenden RAID-5-Betrieb austauschen.
© Hersteller / Archiv

Empfehlenswert: RAID 5

Ab drei HDDs bieten die QNAP-Server auch den RAID-5-Modus, der eine gu?nstige Kombination fu?r Datensicherheit und Lesegeschwindigkeit darstellt. Dabei steht dann eine maximale Nettokapazität von drei Disks zur Verfu?gung, während die Kapazität der vierten fu?r die Datenwiederherstellung (Redundanz) dient. Beim Defekt einer Platte lässt sich diese sogar im Betrieb austauschen (Hot Swap). Die QNAP-Geräte können auch Benachrichtigungen u?ber Störungen per E-Mail versenden.

Pro

  • günstiger NAS-Server
  • zwei Festplatten
  • geeignet als eigener Cloud-Server

Contra

  • hohe Lüftergeräusche

Im gesicherten RAID-5-Modus bieten die beiden QNAP-Server mit vier 4-TByte-HDDs die gigantische Nettokapazität von 12 TByte, viel zu viel fu?r Musik und Fotos, nicht aber fu?r größere Videosammlungen in HD-Qualität. Als Beispiel sei das ISO-File von "Avatar" in 3D Full HD genannt, das 50 GByte beansprucht.

Geht es um unwiederbringliche Daten - wie etwa eigene Musik oder Kinderfotos -, empfiehlt sich die zusätzliche Sicherung auf externen HDDs. Dafu?r und fu?r die - auch automatisierte - Sicherung von PC-Daten enthalten die NAS-Server Extra-Funktionen.

Ausstattung
Ausstattung
© Hersteller / Archiv

Sowohl die Datensicherung als auch die Speicherung an sich sind heute auch in der Cloud möglich. Der Vorteil: Der Nutzer muss sich nicht um die nötigen Speicher nebst Verwaltung ku?mmern und kann von beliebiger Stelle auf die Daten zugreifen. Dazu gehört zum Beispiel das Hochladen von Urlaubsfotos und Bereitstellen fu?r Freunde. Fu?r Musik, Fotos und viele Videos funktioniert die Cloud mit heutigem DSL bzw. VDSL schon recht gut und ku?nftig auch fu?r Videos mit sehr hohen Datenu?bertragungsraten. Problematisch ist aber, dass der Nutzer nicht weiß, was mit seinen Daten passiert, und da bieten NAS-Server eine echte Alternative.

Von den vielen verfu?gbaren Services der getesteten NAS-Geräte seien noch der Web- Server fu?r die Bereitstellung eigener Webseiten sowie der FTP-Server fu?r den Transfer größerer Datenmengen - auch gesichert - zu erwähnen. Ansonsten verweisen wir auf unsere Tabelle, die aber trotz ihrer vielen Einträge nicht ganz vollständig ist.

Fu?r den Alltagsbetrieb lassen sich die Server zeitgesteuert hoch- und herunterfahren, mit dem TS 469 Pro und dem NSA 325 klappt das dank der Funktion Wake on LAN auch per PC oder App. Damit kann der NAS-Server im Bu?ro oder Abstellraum platziert werden - im Wohnzimmer stören die oft recht lauten Lu?ftergeräusche.

QNAP und Zyxel - NAS-Server kostenlose Apps
QNAP und Zyxel bieten für ihre NAS-Server kostenlose Apps, die den Zugriff auf multimediale und andere Daten erlauben. Zudem unterhalten beide Hersteller Services, die die Erreichbarkeit der eigenen NAS-Cloud über feste IP-Adressen ermöglichen.
© Hersteller / Archiv

Fazit

Unser Test aktueller NAS-Server hat gezeigt, dass heute schon fu?r wenig Geld eine gute Performance zu haben ist. So bietet der NSA325 von Zyxel fu?r nur 169 Euro immerhin eine Lesegeschwindigkeit von 90 MByte/s. Noch mehr - vor allem beim Schreiben - schafft nur der QNAP-Profi TS-469 Pro, mit bis zu 100 MByte/s ein Superwert, der praktisch im Bereich Netzwerk-Performance liegt. Dafu?r ist der Profi mit 2,13-GHz-Dual-Core-Prozessor ausgestattet, der auch eine höhere Leistung aufnimmt. Den klaren Testsieg verdient er gleichermaßen fu?r seine professionelle Ausstattung, die selbst fu?r Freiberufler und kleine Firmen keine Wu?nsche offen lässt. Ein Highlight ist der Zyxel NSA 325, mit dem viel möglich ist, der aber wegen seines lauten Lu?fters nicht im Wohnzimmer stehen sollte.

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