Kaufberatung

Breitband-Lautsprecher im Test

5.11.2014 von Malte Ruhnke

Weltbester Klang oder Irrtum der HiFi-Geschichte? An Breitbändern scheiden sich die Geister. Dabei erscheinen die Full-Ranger dieses Jahres erstaunlich modern zu sein und gewinnen auch ehemalige Mehr-Wege-Anhänger als Fans. Was ist heute noch dran am Mythos?

ca. 2:45 Min
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Breitband
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Alle Breitband-Lautsprecher im Test


Chassis-Kombination, -Anordnung, Frequenzweichen und deren Bauteile: Vieles in der Entwicklung passiver Lautsprecher dreht sich um diese Details, denen (großteils zu Recht) eine hohe klangliche Relevanz zugesprochen wird. Doch eine kleine - und wieder wachsende - Gemeinde von High-End-Enthusiasten lässt die Diskussionen kalt: Breitband-Lautsprecher kennen keine unterschiedlichen Chassisgrößen und Frequenzweichen und damit auch keine Verluste durch passive Bauteile. Und nach Meinung ihrer Anhänger weder Phasendrehungen noch Homogenitätsprobleme.

Zudem bilden sie eine perfekte Punktschallquelle. Dass sich viele Vertreter, gern mit Basshornkonstruktionen kombiniert, noch mit hohen Wirkungsgraden und stetiger Impedanz auch fürs Lager der ebenfalls puristischen Triodenverstärker empfehlen, hat den Kult in den letzten Jahren noch einmal befeuert.

Zu lösende Probleme

Anhänger des Mehr-Wege-Konzepts werfen dagegen schwere Bedenken in den Ring: Abhängig von der Membrangröße könne ein Breitbänder entweder keinen Tiefbass oder keine adäquaten Höhen; auch die Gefahr ungleichmäßigen Abstrahlverhaltens, von Resonanzen der notwendigerweise leichten, großen Membran und von sogenannten Dopplerverzerrungen über alle Frequenzbereich hinweg spreche gegen die Abstrahlung aller Frequenzen aus einem Treiber.

Bedenken, die bei den Breitband-Herstellern durchaus ernstgenommen werden und die zu einigen Entwicklungsanstrengungen geführt haben. Die aktuellen Vertreter der Zunft jedenfalls präsentieren alle Lösungen, die die systemimmanenten Probleme wenigstens theoretisch lösen. Und deshalb auch von überzeugten Mehr-Wege-Anhängern, zu denen man auch die stereoplay-Redaktion zählen muss, ernstgenommen werden sollten.

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Purismus pur, nämlich eine Box mit nur einem einzigen Chassis, wird in den nachfolgenden Tests nur von der Berliner Manufaktur Voxativ realisiert, die vor allem Materialwahl und Aufbau des dynamischen Chassis komplett neu erdacht hat, aber auch mit einem eigenständigen Gehäusekonzept antritt. Die anderen Kandidaten erweitern das Konzept des Breitbänders sukzessive, ohne es zu verraten: Die Academy mit Lowther-Bestückung, bereits ein Klassiker des Genres, hilft mit einem zweiten Chassis im Bass und beim Abstrahlverhalten nach.

Die österreichische Hornmanufaktur baut - nomen est omen - nicht nur eines der kleinsten funktionierenden Backloaded-Hörner in eine Kompaktbox, sondern unterstützt das Breitband-Chassis in den obersten Höhen noch mit einem Superhochtöner.

Weniger puristisch geht die Berliner Firma Audium vor: Ihr Breitband-Lautsprecher ist konsequent auf Mittelhochtonwiedergabe optimiert, zusätzliche Unterstützung ist in Form eines aktiven Woofers in die Standbox gebaut. Was nebenbei einem klassischen Einsatzbereich der Full-Range-Lautsprecher entgegenkommt: Dem Betrieb an kleinsten, feinsten Röhrenverstärkern aus der Single-Ended-Trioden-Abteilung, die nach Wirkungsgrad und Entlastung geradezu lechzen. Hinein ins Vergnügen!

Fazit

Ich muss gestehen, dass ich vor diesem Test rein theoretische Bedenken hatte. Doch die Praxis zeigt, dass sich bei Breitband technologisch viel getan hat: Weder Bass- noch Auflösungsmangel war ein Thema. Dafür erlebte ich so manche faszinierende Hörstunde, ja Lehrstunde in Sachen Raum- und Feindynamik. Bei den reinrassigen Konzepten Voxativ und Lowther muss man sich diese Dynamik mit Abstrichen bei der Neutralität erkaufen, die aber Trioden-Fans und weniger klassikaffine Hörer gern in Kauf nehmen werden.

Wer es weniger philosophisch- puristisch angehen lässt, dem sei die Audium wärmstens empfohlen: Bei ihr macht man gegenüber Mehr-Wege-Boxen keine qualitativen Abstriche und erhält doch den vollen Punktstrahlereffekt. Die positivste Überraschung war die Hornmanufaktur: Spielfreude und Vintage- Charme erhält man hier in Reinkultur, bei kompakten Maßen und einer geschickt modernen Abstimmung.

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