Testbericht

Yamaha A-S 700

24.2.2009 von Redaktion connect und Bernhard Rietschel

Der A-S 700 ist ein Stereo-Verstärker der Alten Schule. Genauer gesagt, der HiFi-Schule der 1970er Jahre, in deinen unendliche Batterien von Klangschaltern und Reglern die Frontplatte beherrschten und den begeisterten Besitzer zum Spielen anregten. Doch wäre das noch zeitgemäß? Im 21. Jahrhundert schlägt solchen Reglern bekanntermaßen einige audiophile Skepsis entgegen.

ca. 1:30 Min
Testbericht
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  1. Yamaha A-S 700
  2. Datenblatt
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© Archiv

Der aktuelle, im Retro-Design gehaltene A-S 700 besitzt deshalb nicht nur einen klassischen Direktschalter, der lediglich die Klangregel- und Balancestufen umgeht, sondern auch einen ultrapuristischen Modus namens "CD Direct Amplification". Was einfach bedeutet, dass der CD-Eingang - und nur dieser - unter Umgehung der kompletten Vorverstärkerstufe direkt zur Endstufe geroutet wird. Umgangen werden dabei auch die elektronischen Eingangs- und Aufnahmewahlschalter. Aktivieren und deaktivieren lässt sich der direkte Draht daher nur per mechanischem Schalter an der Frontplatte. Im Signalweg verbleibt ein eigener, auf CD-Spannungsniveau optimierter OP-Amp und das hochwertige, motorisierte Lautstärkepoti.

Man könnte die hierbei umgangenen Stufen natürlich auch gleich weglassen - Creek etwa hat schon vor Jahrzehnten Amps mit komplett passiver Vorstufe gebaut. Die sowohl-als-auch-Lösung von Yamaha ist aber universeller für Quellen unterschiedlichster Qualität geeignet und hält für den Bedarfsfall ein vollwertiges Balance-, Klangregel- und Loudness-Netzwerk bereit. Die Loudness ist dabei in alter Yamaha-Tradition regelbar und lässt sich beim Hören mit Zimmerlautstärke durchaus sinnvoll einsetzen.


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CD-Direkt- und Phonoeingang teilen sich die Hochkant-Platine ganz rechts, links daneben werden die sonstigen Eingänge geschaltet. Mit vier Transistoren pro Seite und zweimal 12000 Mikrofarad Siebkapazität sind die Endstufen des A-S 700 für die Preisklasse unüblich reich bestückt.
© J.Bauer, Hersteller

Im AUDIO-Testraum kann man freilich hören, so laut und so lange man will - und der A-S 700 verleitet dazu, genau das zu tun. Laut, weil seine insgesamt acht Endtransistoren, unterstützt von einem sorgfältig angepassten Trafo und eigens für Yamaha angefertigten Siebelkos, ihre Leistung so wunderbar locker aus dem Silizium-Ärmel schütteln. Und lange, weil man auch bei großzügiger Nutzung dieser Energiereserven nie den Eindruck hat, laut zu hören. Der Autor kann sich jedenfalls nicht erinnern, je von einen Yamaha-Verstärker so üppige, sanfte und saftige Klänge gehört zu haben: Jeff Buckleys "Lover, You Should've Come Over", als Hochbit-Vinyl-Transfer via Linn Sneaky DS zugespielt, schien den Raum über die hervorragend passende KEF XQ-40 regelrecht mit Schönheit zu fluten. Ein Arcam A-70, in AUDIO 3/08 mit 85 Punkten dekoriert, konnte den Japaner nicht distanzieren: Er klang zwar obenrum noch feiner, aber insgesamt auch dünner und nicht so temporeich wie der lustvoll swingende Yamaha.

Klang-Puristen empfiehlt AUDIO statt des Yamaha-Gefährten den etwas günstigeren NAD C-525BEE, der am A-S 700 noch reicher, kraftvoller und natürlicher musizierte. Ja, wir wissen, wie das aussieht. Aber es klingt phantastisch.

Yamaha A S 700

Yamaha A S 700
Hersteller Yamaha
Preis 580.00 €
Wertung 85.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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