Lossless-Streaming

Wimp HiFi und Qobuz im Vergleich

17.9.2014 von Bernhard Rietschel

Wimp HiFi und Qobuz versprechen beide Musikstreaming in Lossless-Qualität. Können die Streams im FLAC-Format überzeugen?

ca. 2:50 Min
Testbericht
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Musik-Streaming
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© Artur Marciniec - Fotolia.com

Wir vergleichen die Streamingdienste Wimp und Qobuz, die Musik in voller CD-Qualität (FLAC-Format) anbieten. Wimp und Qobuz bieten jeweils für 20 Euro im Monat Musik  im FLAC-Format.

AUDIO hat die beiden Anbieter jeweils in ihrer HiFi-Version abonniert und ein paar Tage im Hörraum verbracht, um die Qualität zu testen. Als ideales Vehikel für diesen Vergleich erwies sich der neue Auralic Aries, der nicht nur über extrem hochwertige Digitalausgänge verfügt, sondern auch zu den wenigen Playern gehört, die aktuell schon mit den Schnittstellen zu beiden Diensten ausgestattet sind.


Pro

  • CD-identischer Klang, nur gelegentlich etwas weicher, matter

Contra

Wir mussten also nur unsere Zugangsdaten jeweils in das Wimp- und Qobuz-Anmeldefenster der Lightning-DS-Steuer-App eingeben und hatten in Sekundenschnelle eine perfekte Vergleichsmaschine: Einfach einen Künstler- oder Albumnamen in das Suchfenster eingeben, und schon während der Eingabe tauchten die passenden Ergebnisse auf, sauber sortiert nach Herkunft. Dabei überprüften wir bevorzugt solche Alben, die wir bereits auf unserem großen Hörraum-Server als CD-Rips im FLAC-Format liegen hatten.

So konnten wir Wimp- und Qobuz-Versionen derselben Alben in die gleiche Playlist ziehen und dann direkt miteinander vergleichen. Als DAC diente der angenehme, zugleich hochauflösende Northstar Design Excelsio, selbstverständlich per USB am Aries angeschlossen und verbunden mit dem Musical Fidelity Nu-Vista und einem Pärchen Sonics Allegra.

Pro

  • CD-identischer Klang mit seltenen Ausnahmen

Contra

  • Suchfunktion nicht so zielsicher wie bei Wimp

Mit einem interessanten Resultat, das nicht ganz unseren Erwartungen entsprach: Wir fanden nämlich einerseits viele Fälle, in denen die beiden FLAC-Streamingdienste nicht wirklich identisch klangen, andererseits jedoch auch keine statistisch relevante Überlegenheit einer der beiden Anbieter.

War einer der beiden knackiger, klarer und im Hochton feiner aufgelöst als der andere, schienen die beiden Dienste die Führung beim nächsten Stück wieder zu tauschen. Der jeweils bessere Klang war identisch mit dem unseres CD-Rips, der jeweils schlechtere war es definitiv nicht. Aber er war eben auch nicht so schlecht, dass es ohne direkten Vergleich auffallen würde. Mit einem Sonos statt des Auralic wiederholte sich das Phänomen bei insgesamt etwas weicherem Klang - was zu erwarten war. Die kleinen Formschwankungen lagen definitiv am Stream, nicht am Player.

Grundsätzlich sind Vergleiche, die nicht mit identischem Signalweg für beide Dienste (oder für Streamingdienst und lokale Datei) durchgeführt wurden, praktisch wertlos. Einige Leser verglichen zum Beispiel ihre eigenen Rips mit dem Wimp-Stream auf ihrem PC mit angeschlossenem USB-DAC. Hier können Unterschiede auch sehr leicht dadurch entstehen dass die für die eigenen Rips verwendete Player-Software sich im Betriebssystem bessere Bedingungen verschafft als das Programm, über das der Wimp-Stream hereinkommt.

Streamingsystem,Sonos
Der Pionier:Sonos war das erste Streamingsystem, das sowohl Wimp HiFi als auch Qobuz HiFi integriert hatte. Nach wie vor empfehlenswert, allerdings nicht für HiRes-Dateien geeignet.
© Hersteller

Nach der begrenzten Anzahl von Hörvergleichen, die bis Redaktionsschluss noch möglich waren, lag Qobuz klanglich knapp vorne, zeigte dafür aber mehr Repertoire-Lücken und weniger gute Suchergebnisse. Für eine klare Aussage müssten wir aber noch deutlich länger hören. Eine angenehme Aufgabe, denn beide Dienste machen im Alltag einen Riesenspaß und klingen meistens zu 100 Prozent wie die gerippten CDs. Wer die 100% ganz sicher immer und jedesmal haben will, muss eben CDs rippen - allerdings mehrere Millionen davon, wenn er eine vergleichbare Auswahl zusammenbekommen möchte.

Fazit

Möglicherweise rühren die Unterschiede zum Teil ganz einfach von unterschiedlichen Mastern her - so wie es weltweit ja auch unterschiedlich klingende CD-Versionen eines und desselben Albums gibt. Den Mehrpreis sind beide Dienste auf jeden Fall mehr als wert. Dass man hier Unterschiede hört, ist eher erfreulich: Beim Vergleich der datenreduzierten Dienste klangen bis auf eine Ausnahme alle Anbieter genau gleich - aber nicht genau wie die CD.

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