Standboxen um 1400 Euro für mittlere bis große Hörräume

Wharfedale Diamond 159 im Test

17.6.2013 von Alexandros Mitropoulos

Eine geprägte Kevlar-Membran und ein Waveguide sollen den Klang der Diamond 159 linearisieren. Ob Wharfedale das Kunststück gelungen ist, zeigt der Test.

ca. 2:30 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Wharfedale Diamond 159
Wharfedale Diamond 159
© Julian Bauer, Archiv, MPS

Pro

  • angenehm cremiger und zugleich detailreicher Hochton
  • satter, warmer Bass
  • Retro-Optik

Contra

  • etwas aufstellungskritisch

Vor mehr als 80 Jahren setzte sich ein tüchtiger Entwickler namens Gilbert Briggs an die Werkbank und erfand einen Lautsprecher. Der Name des Flusstales, in dem seine Heimatstadt Ilkey in Yorkshire liegt, nahm Briggs damals als Vorlage für die neugegründete Firma: Wharfedale. In den 70er- und 80er-Jahren erfuhr die Marke einen Hype, und jeder wollte ein Pärchen Wharfedales haben - meistens fehlte aber das nötige Kleingeld dafür. 1982 kam endlich die günstigere Diamond-Serie heraus, die nicht nur wegen des Preises, sondern auch wegen ihres exzellenten Klanges äußerst beliebt war. Die neue Diamond 100-Serie (nicht zu verwechseln mit der nach wie vor erhältlichen Diamond 10er) tritt somit ein schweres Erbe an.

Bildergalerie

Wharfedale Diamond 159

Bilder: Wharfedale Diamond 159

Der Hochtöner ist kein Breitbänder, er sieht wegen des davorgesetzten Waveguides nur so aus. Der soll das Abstrahlverhalten und damit den Frequenzgang…

Wharfedale Diamond 159: Aufbau

So verwundert es auch nicht, dass sich Entwickler für das imposante 3-Wege-Flaggschiff Diamond 159 mächtig ins Zeug legten und zum Teil auch auf Technik aus der highendigen Jade-Serie zurückgriffen. So besitzen die zwei riesigen 20cm-Bässe und der 13er-Mitteltöner eine eingefärbte Kevlar-Membran mit eingeprägtem Muster auf der Oberfläche, was das Abstrahlverhalten und somit den Klang linearisieren soll. Ein Waveguide um den 25mm-Hochtöner mit Gewebekalotte soll Verfärbung im Zusammenspiel mit dem Mitteltöner erst gar nicht entstehen lassen.

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Komplettiert wird das ganze schließlich noch von einem ausgeklügelten Reflexsystem, das seine Gene ebenfalls aus der Jade-Serie erhalten hat: Die Reflexöffnung mündet in einem Spalt zwischen dem Gehäuse und Sockel, was eine gegenüber konventionellen Reflexsystemen nebengeräuschlose Arbeitsweise ermöglichen soll.

Hörtest

Sehr schnell war klar: Den Bass konnte die Diamond 159 besser als ihre Kontrahentinnen wiedergeben: Sowohl im Tiefgang als auch im Druck hatte sie bei "Rhinelander" von Cougar (Patriot) ganz klar die Nase vorne. Unverschämt druckvoll und selbstbewusst stampfte die Bass-Drum im Takt vor sich hin, wobei die Tester selbst feinere Nuancen wie Fell-Vibrationen wahrnahmen. Selbst aller tiefste (fast schon subsonische) Bässe steckte die Wharfedale dabei weg, ohne mit der Wimper zu zucken. Nur beim Timing haperte es im Vergleich zur Dali oder zur Epos stellenweise. Die Agilität der Woofer geriet etwas gemütlicher als bei zuvor erwähnten Boxen mit den kleineren Chassis.

Andererseits verlieh ihr diese sanftere Art einen sympathischen "Old-School"-Klang, was aber im Falle der Diamond 159 als Kompliment zu verstehen ist - diffus oder dumpf klang das nämlich nicht! Die Bühne wirkte klar strukturiert und fein aufgelöst: Die unaufdringlichen Mitten und der cremige Hochton trugen dabei einen wesentlichen Teil bei. Und wenn es die AUDIO-Tester nicht besser wüssten, hätten sie meinen können, dass "I Need A Dollar" von Aloe Blacc (Good Things) nicht von einer CD, sondern vom guten alten Vinyl spielte. Grundvoraussetzung für diese stimmigen, irgendwie "analogen" Klang war aber eine angewinkelte Aufstellung mit viel Platz zu allen Seiten, was wiederum einen recht schmalen Sweetspot schuf. Doch somit tönten Details dank des warmen, cremigen Tons genau so, wie es viele HiFi-Fans lieben und schätzen: wunderbar feinzeichnend, ohne zu nerven.

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