Testbericht
Wadia 121 im Test
Was immer uns heute an D/A-Wandlern gut, sinnvoll und richtig erscheint - wahrscheinlich hat es irgendwann in einem Wadia-Gerät Premiere gefeiert. Das US-Unternehmen gehörte zu den ersten, die überhaupt eigenständige DACs bauten. Was der neue 121 drauf hat, zeigt unser Test.
Das Konzept des Wandler-Vorverstärkers zum direkten Anschluss an die Endstufe stammt ebenso aus Minneapolis wie die erste wirklich verlustfreie digitale Klangregelung. Und als der Sony CDPXA50 mit seinem umschaltbaren Digitalfilter eine "Klangrevolution" auslöste, hatte Wadia schon viele Jahre Erfahrung im Programmieren zeitrichtiger DSP-Algorithmen - denen Sonys Spline-Filter dann auch verblüffend ähnelte.Don Wadia Moses hatte schon 1988 im Wadia 2000 Decoding Computer jenen Digimaster-Algorithmus vorgestellt, der Impulse ohne unnatürliche Vorschwinger darstellen konnte, und der dem schrillen Status Quo der CD-Gründerzeit einen ersten warmen Lichtschimmer entgegensetzte. Viele Musikfreunde, vom Gelegenheits-CD-Käufer bis zum Weltklasse-Künstler, wurden erst durch Wadia-DACs (und später auch -Player) mit dem neuen Medium versöhnt. Vieles von dem, was damals als Digital-Esoterik galt, ist heute etablierter Standard und selbst in preiswerten Wandlerchips serienmäßig eingebaut. Der neue 121 hat trotzdem keine Mühe, sich vom Mainstream abzusetzen. Auf seiner Hauptplatine haben die Wadianer einen der vornehmsten Wandlerchips am Markt installiert, den Sabre 9018 von ESS.
Praxis: Lautsprecher richtig aufstellen
Dessen integriertes, häufig als Klang-Wunderwaffe gepriesenes Upsampling umgehen die Amerikaner jedoch - zugunsten einer 2012er-Version ihres eigenen Digimaster-Filters, der nebenan in einem Signalprozessor von Texas Instruments läuft. Der DSP liefert 32-Bit-Datenworte mit einer Taktrate von 1,4MHz - die sich problemlos rechnerisch in der Lautstärke absenken lassen, ohne dass der Musikinformation auch nur das zarteste Lüftchen ans Haar weht - geschweige denn dieses krümmt.So wird aus dem Wandler eine vollwertige Vorstufe für Digitalquellen aller Art, die man normalerweise direkt an der Endstufe (oder einer Aktivbox) betreiben sollte. Wadia jedenfalls rät für optimale Ergebnisse explizit vom Anschluss eines Vorverstärkers ab: Der Klang könne eigentlich nur schlechter werden.
Ähnlich klare Aussagen finden sich im Wadia-Handbuch zur Hierarchie der fünf Digitaleingänge: Demnach bilden das symmetrische AES-EBU, die beiden für Koax-Kabel geeigneten Steckernormen BNC und Cinch sowie schließlich das optische TOS-Link die gewohnte absteigende Ordnung, werden aber, für viele Nutzer sicher überraschend, allesamt von USB klar überflügelt. Warum Wadia dem USB-Link so viel zutraut, ahnt man nach dem Anschluss an den Mac und einem Blick ins Audio-Setup des Rechners: Der Eingang arbeitet asymmetrisch, bietet dem Rechner den neuen Master-Oszillator des 121 als Clock-Quelle an und sorgt so dafür, dass die Wandler stromabwärts ohne den geringsten Anpassungsbedarf mit dem stabilsten aller Arbeitstakte bedient werden können. Dass der moderne USB-Input dabei anstandslos Samplingraten bis zu 192kHz verdaut, ist dann schon fast selbstverständlich.
Überbewerten sollte man den USB-Jubel trotzdem nicht - schon weil auch die klassischen Eingänge am 121 gigantisch gut klangen und natürlich ebenfalls mit 24/192 zurechtkommen. Etwa mit Neil Youngs "Harvest", gerippt von der DVD-Audio aus dem Jahr 2002 und wiedergegeben mit dem Linn Sneaky DS via Koax.
Der häufig unausgewogen klingende Liederzyklus gewann eine selten gehörte Authentizität, weil der Wadia die Patina dieser 40 Jahre alten, rausch- und klirrgezeichneten Aufnahmen teilweise fast zu entfernen schien. Und zwar nicht, indem er sie einfach abschliff, sondern indem er sie in Bedeutungsvolles (um-)wandelte: feine Farbtupfer hie und da, die griffige Struktur der Gitarrensaiten fast an den Fingern spürbar, die verschiedenen Aufnahmeräume und -techniken des Albums noch klarer differenzierbar als sonst.
Im Vergleich mit den anderen Wandlern dieses Tests erwies sich der Wadia als der subtilste, anmutigste Kandidat - am nächsten kam ihm in der Summe aller Eigenschaften der NuForce, der im Bass knackiger und dynamischer, dafür aber auch obenherum etwas kantiger und weniger farbenprächtig spielte.Die dynamisch etwas dezentere Gangart, die unaufdringliche Detailfülle und die unnachahmliche Fähigkeit, dem Hörer ein leises "so klingt's richtig" zuzuflüstern, erinnerte frappierend an die großen Wadia-Klassiker - nur dass die locker das Zehnfache des 121 kosten konnten. Um Vergleichbarkeit zu wahren, hörten die Tester sämtliche DACs in diesem Test auch an einer analogen Vorstufe - der überragenden TAD C-2000. Bei allem Respekt vor der japanischen Elektronik-Großtat: Wenn der direkte Weg vom 121 zur Endstufe möglich ist, sollte man den Preamp links liegen lassen.
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