Testbericht

Vorstufe Linn Akurate Kontrol

9.3.2011 von Dalibor Beric

Die Linn Akurate Kontrol (5000 Euro) gefällt nicht nur durch ihren Bedienkomfort. Im Inneren offenbart sie zusätzlich Qualitäten, die guten Klang versprechen.

ca. 2:55 Min
Testbericht
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Vorstufe Linn Akurate Kontrol
Vorstufe Linn Akurate Kontrol
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Reines Stereo

Ein wichtiges Merkmal der aktualisierten Akurate Kontrol ist die Beschränkung auf Stereo. Sie bietet keine Multikanaloptionen wie die Vorgängerin. Dafür bekam sie zwei symmetrische Eingänge und einen symmetrischen Ausgang spendiert. Neben den vier Cinch-Inputs und dem Phonoeingang gibt es obendrein einen Anschluss für mobile Geräte sowie einen sehr guten Kopfhörerverstärker - beides mit 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse - an der Front.

Noch interessanter ist aber die Ethernet-Buchse an der Rückseite. Durch sie wird die Kontrol zwar nicht zum Netzwerk-Player, aber netzwerkfähig. So lässt sie sich, etwa über Apps des iPod oder iPad, auch auf diesem Wege fernbedienen. Wie wichtig Linn das ist, sieht man beim Öffnen des Deckels. Die Bauteile für dieses Feature belegen mehr als ein Drittel der mit vergoldeten Leiterbahnen versehenen Hauptplatine.


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Die Ethernet-Buchse an der Linn Akurate Kontrol erlaubt die Bedienung via Netzwerk.
© Archiv

Die Akurate Kontrol gefällt aber nicht nur durch ihren Bedienkomfort. Im Inneren offenbart sie zusätzlich Qualitäten, die guten Klang versprechen. Das fängt schon bei der Eingangswahl an, denn hier wird nicht nur das Signal geschaltet, sondern auch die Masse, wodurch sich unerwünschte, störende Ausgleichsströme zwischen den Quellen vermeiden lassen. Der Einsatz teurer optischer Halbleiterschalter mit FETs wie auch von Filterspulen (ebenfalls für Signal und Masse) zeugt von dem Bestreben, Störungen keinen Einlass zu gewähren.

Die Audiosignal-Verarbeitung ist durchgängig mit Operationsverstärker-Bausteinen realisiert (LM 4562). Die Lautstärkeregelung erledigt ein sehr guter Chip (PGA 2320), der feinfühlig und im Gegen-satz zu normalen Potis auch verschleißfrei arbeitet.

Wie bei Linn seit Jahren üblich, besitzt auch die Akurate Kontrol ein Schaltnetzteil. Dieses ist in der Zwischenzeit so perfektioniert, dass selbst die empfindlichen Messgeräte der stereoplay-TESTfactory keinerlei Netzeinfluss mehr aufspüren konnten.

Im Hörtest verblüffte der Akurate 2200 mit stabilem Klangbild. Selbst an den unerbittlichen Referenzlautsprechern Magico M 5 (Test in 6/09) entstand nicht das Gefühl, der Amp hätte diesen kritischen Schallwandler nicht im Griff. Dabei zeigte er viele Details, bei Gesangsstimmen etwa gab er feinste Nuancen der Artikulation wieder. So distanzierte er den Vorgänger C 2200 klar.

Zwar ähnelten sich die Modelle in der Tonalität, da sie beide auf neutrale Klangfarben setzten, aber der Akurate 2200 ließ etwa die Gitarre in Donald Fagens "Trans-Island Skyway" ("Kamakiriad", Warner) noch spritziger und lebendiger erklingen, während die Bassdrum trockener, zugleich satter pumpte. Auch in Kruder & Dorfmeisters "Useless" ("The K&D Sessions", !K7) zeigte sich der Akurate druckvoller und vermittelte einen schwärzeren Bass, wass ihm gegenüber seinem Vorgänger einen Punkt mehr sicherte.

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Die Linn Akurate Kontraol besitzt, wie die Akurate 2200, vergoldete Leiterbahnen und Schaltnetzteile.
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Die Akurate Kontrol durfte sich erst mal gegen ihre kleinere Schwester Majik Kontrol (Test in 8/06) beweisen. Doch das war ein kurzes Gefecht. Denn die Akurate zeigte mehr Gelassenheit sowie mehr Details, und sie fächerte ein deutlich größeres Klangpanorama auf.

So stellte sich nun die Exotik + DA der neuen Herausvorderin. Doch auch bei ihr gab die Stereo-Novizin nicht nach. Sie wirke in komplexen Passagen lockerer. So kamen etwa die Bläsereinsätze in Quincy Jones' "Moanin'" ("Birth Of A Band", Mercury) wundervoll strahlend und dynamisch mitreißend, ohne jedwede Kompression, welche die Exotik + DA noch dezent vermuten ließ.

Die Akurate klang auch sagenhaft richtig und neutral. Auf der einen Seite hatte man stets das Gefühl, dass sie nicht einfärbte, doch trotz dieser vorbildlichen Offenheit schien sie niemals kühl oder gar farblos. So glänzten etwa die Flöten und die Triangel im "Tanz der Stunden" aus Amilcare Ponchiellis "La Gioconda (CD "Venice", RCA), während die Violinen nicht zu Schärfen neigten und die Vorstufe den Spielwitz besonders betonte.

Die Tester waren versucht, der Akurate sogar einen Punkt mehr zu geben; dies verhinderte die große und doppelt so teure Schwester Linn Klimax Kontrol (Test in 11/02) dann doch mit einem Hauch mehr Kontrolle in Bass und komplexen Passagen, wenn auch ganz knapp.

Ein strahlendes stereoplay Highlight sicherte sich die Akurate Kontrol aber, auch weil sie ein hervorragendes Phonoteil besitzt.

Der Vorverstärker Linn Akurate Kontrol wurde zusammen mit der Endstufe Linn Akurate 2200 in einem Kombitest getestet.

Linn Akurate Kontrol

Linn Akurate Kontrol
Hersteller Linn
Preis 5000.00 €
Wertung 57.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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