Testbericht

Vollverstärker Densen B 150

15.8.2007 von Redaktion connect und Dalibor Beric

Schon die äußere Erscheinung des neuen Densen B 150 macht ersichtlich, dass Thomas Sillesen kein Freund von barocken Schnörkeln sein kann. Doch ist diese Geradlinigkeit nicht nur auf das optische Design bezogen.

ca. 1:40 Min
Testbericht
  1. Vollverstärker Densen B 150
  2. Datenblatt
Densen B 150
Densen B 150
© Archiv

Auch von der Technik hat der Firmenchef klare Vorstellungen: Es kommt für ihn bei seiner neuen Kreation nur eine Schaltung ohne Über-alles-Gegenkopplung in Frage. Diese Methode, die das Ausgangs- mit dem Eingangssignal vergleicht und bei Abweichungen gegenregelt, wirkt nicht nur nach Sillesens Meinung zwiespältig: Zwar verringert sie die Verzerrungen bei Messungen, kann aber auch zu unnatürlichem Klang führen. Schaltungen ohne Gegenkopplung benötigen aber sehr genaue und stabile Arbeitbedingungen. Dies erreicht man im Staate Dänemark mit selektierten Bauteilen (etwa Vishay-Widerstände mit 0,1 Prozent Toleranz) und einem trick-reichen Layout der doppelt kaschierten Leiterplatte aus Teflon. Dabei schwört Sillesen auf Oberflächenmontierte Mini-Bauteile und Silberlot.


Densen B 150 Innenansicht
Der B 150 gefällt mit geradlinigem Design und sinnvoller Lautstärkeregelung, die im leisen Bereich feine Abstufungen bietet.
© Julian Bauer

Kompromisslos ist auch das Netzteil mit saftigem 750-VA-Ringkernumspanner und über 80000 Mikrofarad Siebkapazität sowie strompotenten Gleichrichtern, was stabile Versorgungsspannungen garantiert. Trotz solch geradliniger Ansätze bietet der B 150 einige Optionen. So lassen sich analoge Multikanal-Platinen (SB 01, 400 Euro, und die höherwertige SB 02, 1000 Euro) nachrüsten, um den Dänen in eine 7.1-Heimkinoanlage integrieren zu können. Analogfreunden bietet Densen Phono-Platinen an, die entweder für MM-Tonabnehmer (DP 03, 250 Euro) oder MC-Abtaster (DP 06, 250 Euro) optimiert sind. Für Lautsprecher-Tuner gibt es die Aktivweiche SAXO für 600 Euro pro Frequenzbereich, was Extra-Endstufen erfordert, um die einzelnen Zweige der Box direkt anzusteuern.

Im Hörtest durfte sich der B 150 im Vollbereich an den Referenzlautsprechern Lumen White Silver Flame (11/06) beweisen. Das tat er mit analytischem, lebendigem Klangbild und sauber durchgezeichnetem Bass sehr überzeugend. Deshalb griffen die Tester ins Highlight-Regal und zogen den Accuphase E 213 (7/05) zum Vergleich heran. Davon ließ sich der Densen nicht beeindrucken, denn die etwas klangfarbenstärkere und rundere Abstimmung des E 213 konterte der Däne mit genauerer Ortung einzelner Instrumente und mehr Durchhörbarkeit.

Zudem stellte er etwa bei "Plastik"("Invant Presents Simon Baker: Famous When Dead 5"; Playhouse CD 22) rhythmische Betonungen genauer dar, sodass die Tester geneigt waren, ihm sogar noch einen weiteren Klangpunkt zu geben, wenn nicht der teurere Accuphase E 308 (11/04, 4500 Euro) dies verhindert hätte. Der vereinte die Stabilität des B 150 und die Klangfarben des E 213 und distanzierte den B 150 dadurch recht deutlich. Dennoch ist der B 150 die Erfüllung für alle, die in dieser Preisklasse einen außergewöhnlich dynamischen, genauen und detailreichen Verstärker suchen.

Densen B 150

Densen B 150
Hersteller Densen
Preis 3900.00 €
Wertung 54.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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