Testbericht
Vollverstärker Accuphase E 250
Mit dem E 250 (4100 Euro) stellt Accuphase seinen neuen Vollverstärker-Benjamin vor. Explosive Leistung darf der HiFi-Fan nicht von ihm erwarten, vielleicht aber umso gediegeneren Klang?
- Vollverstärker Accuphase E 250
- Laut und weise
- Datenblatt
Eigentlich müsste sich der neue Accuphase für 4100 Euro nicht nur E 250 nennen, sondern sich auch mit einem aristokratischen "von und zu" schmücken dürfen. Denn welcher andere Vollverstärker blickt, mit dem E 202 anno 1975 beginnend, über E 203, 205, 206, 210, 211, 212 und zuletzt den E 213 von Heft 7/05 schon über solch stolze Ahnenreihe zurück.
Konsequenter Weise gibt sich der E 250 konservativ. Nach alter Väter Sitte deuten majestätisch hin und her winkende Instrumenten-Goldnadeln auf die umgesetzte Leistung. Dem erfahrenen Hifiisten traut der Accuphase auch den verantwortungsvollen Einsatz seiner Klang- und Loudnessregelung sowie seines Tape-Monitor-Schalters zu.
Schön, dass man wie eh und je wieder zwischen zwei an beachtlich dicken Boxenklemmen anschließbaren Boxenpaaren A und B auswählen kann. Prima auch, dass der Eingangswähler - nach der Arretierung einer 145-Euro-Line-Zusatzplatine im Rückseitenoptionsschacht - über entsprechende Goldkontaktrelais drei weitere Hochpegeleingänge aktivieren kann. Nicht zuletzt darf der neue Accuphase auch symmetrisch über XLR-Kontakter angesteuert werden. Muss aber nicht unbedingt, weil für die gleich am Eingang stattfindende Desymmetrierung nicht etwa spezielle Instrumentations-Amps (wie bei den größeren Brüdern), sondern eher volkstümliche, nicht hundert-prozentig ausbalanciert arbeitende Verstärker-ICs zuständig sind.
Aber noch viel mehr als Geschichte und Ausstattung adelt den E 250 seine Vorbildfunktion. Wie etwa schon die Vorstufe C 2110 bringt der E 250 eine elektronische Lautstärkeregelung namens AVAA mit (siehe Beitrag "Laut und weise"), die sich im Gegensatz zu anderen Einstellmethoden verkneift, sich am Störabstand und damit an der Musikdynamik zu vergreifen. Stellten die bisherigen AAVA-Kreise ein IC-Grab dar, schaffte es Accuphase beim E 250, sie zu straffen.
Kräftige Eingangsverstärker, extra anzufertigende Metallfilm-Präzisonswiderstände mit "krummen" Werten und eine Bank von sauber arbeitenden Schalt-ICs: Ein gewisser Aufwand blieb. Er hält sich nun aber so weit in Grenzen, dass stereoplay darauf wetten könnte, dass dergleichen in absehbarer Zeit auch in Verstärkern anderer Hersteller auftauchen wird.
Bei der kräftigen AAVA-Vorarbeit machte die rauschabstandsfördernde doppelte Auslegung der Endstufen-Eingangskreise wie beim Vorgänger E 213 nun keinen Sinn mehr. Statt dessen haben sich die Japaner an einer noch raffinierteren Auslegung der Strom-Gegenkopplung versucht. Nun wird, bevor sie in den Vorkreisen mit ihrer energischen Korrekturarbeit ansetzt, eine Portion extra aufgearbeitetes Eingangssignal zugemischt. Eine Finesse, aus der ein Techniker unschwer die Möglichkeit zu einer besonders subtilen Klirrverlauf-Optimierung herauslesen kann.
Warum auch immer, kaum dass der E 250 etwa zusammen mit Isophons Vescovas (Test 8/08) spielte, nahm er die Hörer, indem er sie vom ersten Takt an in eine warme, urlebendige Aura tauchte, auf eine ganz besondere Weise gefangen. Hypnotisierte er sie geradezu mit schön treibenden, pulsierenden Rhythmen, zeigte er auch nur zu gern, wie ein Schlagzeuger mit trocken-pfeffrigen Hieben auf die Snaredrum und kohlschwarzen Fußtrommel-Volltreffern seine Truppe anfeuert.
Deswegen erschien der Accuphase aber nie unbequem, denn was mindere Amps zu Selbstzweck-Rumoren verführt, blieb beim Accuphase vollendet im musikalischen Kontext.Keinerlei Allüren auch bei der räumlichen Abbildung: Auf der Höhe der Boxen begannen fest gezimmert die Bühnen, darauf staffelten sich ruhig und plastisch die Instrumente. Und beschreiben die Titel von Kari Bremnes neuem Album "LY" (Indigo-CD) ganze Landschaften und weite Himmel, bereitete sie der E 250 inklusive feiner Percussions-Lichttupfer mit Freuden aus, während er dem Gesang der Norwegerin genau die gebotene Schwere und Süße schenkte.
So empfahl sich der neue Accuphase bald als eine ganz andere Nummer als der wahrlich nicht schlechte E 213. Denn wenn der Ahn in komplexen Passagen dann und wann schon mit Beklemmung reagierte und Stimmen zu ächzen begannen, atmete der E 250 voll durch, stets bei seinem gelassen-erhabenen Naturell verbleibend.
Ja, ein Unico 100 (11/08) stemmt mehr Bass, ein Pathos Logos (12/05) löst ganz oben feiner auf. Langfristig am anmutigsten musiziert aber der kleine Prinz. So hat auch er 56 Punkte verdient - plus Highlight-Krönchen.
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