Praxistest: Flüster-PC

Und Sie hören nur Musik - Flüster-PC von Silentmaxx

5.7.2011 von Reinhard Paprotka

Üblicherweise ist bei Computern mit hoher Performance auch mit erhöhter Geräuschentwicklung zu rechnen. Die Spezialisten von Silentmaxx haben mit dem HTPC Fanless (ab 1350 Euro) einen lautlosen PC im HiFi-Format entwickelt.

ca. 2:50 Min
Testbericht
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Silentmaxx HTPC
Silentmaxx HTPC
© stereoplay

Für die Konzeption eines geräuschlosen Computers gibt es zwei Ansatzpunkte: Geräusche erst gar nicht entstehen zu lassen beziehungsweise zu minimieren oder den Restlärm effizient zu dämmen. Beide Aspekte hat die deutsche Firma Silentmaxx für ihren HTPC Fanless berücksichtigt; das Resultat ist ein edler Wohnzimmer-PC, der in seinem Erscheinungsbild eher als AV-Receiver-Bolide durchgeht.


Silentmaxx HTPC
Die Haupt-Kühlarbeit - die für den 65-Watt-Prozessor - verrichtet ein riesiger Passiv-Kühlkörper, in den ein hoch-wirksames Zehnfach-Heatpipe- System integriert ist. Für den Fall, dass die Wärmeableitung aus dem seitlich, oben und unten mit Lochblech auf- gebauten Gehäuse nicht aus- reicht, schaltet sich ein sehr leise laufender Lüfter dazu.
© stereoplay

Die größten Primär-Lärmquellen im PC sind die Prozessoren, und zwar der Hauptprozessor und der Grafikprozessor. Beide sollen eine hohe Performance bieten und trotzdem möglichst wenig Leistung aufnehmen. Denn hohe Leistungsaufnahme bedeutet hohe Wärmeentwicklung; die wiederum benötigt in üblichen PCs ein geräuschvolles Kühlgebläse. Eine geringere Leistungsaufnahme der Prozessoren hat aber auch Auswirkungen auf die Sekundärlärmquelle Netzteil. Es muss dann ebenfalls weniger gekühlt werden.

Um einen geräuschlosen, dennoch effizienten PC zu bauen, ist es also zunächst einmal wichtig, die richtige Prozessor-Auswahl zu treffen. Diesbezüglich hat stereoplay mit Silentmaxx kooperiert. So haben wir als Hauptprozessor den i5 2400 S mit 4 x 2,5 Gigahertz von Intel ausgewählt. Dieser stammt aus der gehobenen Mittelklasse und stellt derzeit den besten Kompromiss aus Performance, Leistungsaufnahme und Kaufpreis dar. Typen mit Maximal-Performance sind für leise PCs nicht geeignet, für Multimediaanwendungen aber auch nicht notwendig. Als Gamer-PC mit Top-Performance lässt sich der HTPC Fanless also nicht einsetzen.

Für den genannten i5-Prozessor gibt Intel eine maximale Leistungsaufnahme von 65 Watt an. Damit nehmen aktuelle Prozessoren trotz stetig wachsender Performance nicht mehr - oder sogar weniger - Leistung auf als ihre Vorgänger. Der Hintergrund: Eine höhere Rechenleistung verlangt mehr Rechenelemente. Seit vor Jahren die magische Grenze von etwa 3 Gigahertz bei der Taktfrequenz erreicht wurde, bauen Chiphersteller PC-Prozessoren mit mehreren Kernen. Dies besagt, dass auf einem Chip mehrere Prozessoren im Verbund arbeiten - in unserem Fall vier.

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Silentmaxx HTPC Fanless

Bildergalerie: Flüster-PC

Silentmaxx HTPC Fanless

Silentmaxx HTPC Fanless: Details und Komponenten

Der technologische Fortschritt führt aber zu einer laufend reduzierten Dicke der extrem filigranen Leiterbahnen des Integrierten Schaltkreises (Chips), die inzwischen 32 Nanometer beträgt. Dies reduziert den Leistungshunger und hält den an sich steigenden Gesamtbedarf auf erfreulich niedrigem Niveau konstant.

Ähnliches gilt für den Grafikprozessor, den Intel bereits in den Hauptprozessor integriert hat. Und dieser Rechenbaustein - der mit der sogenannten Sandy-Bridge-Architektur arbeitet - ist in Bezug auf Kodierungsvorgänge sowie andere Multimedia-Einsätze so leistungsfähig, dass eine separate - und normalerweise aufwendig zu kühlende - Grafikkarte überflüssig wird. Das funktioniert aber nur im Zusammenspiel mit dem Motherboard. So hat der ausgewählte und mit zwei Gigabyte Arbeitsspeicher bestückte Typ GA-H67A-UD3H-B3 von Gigabyte die Monitor-Ausgänge inklusive HDMI an Bord.

Silentmaxx HTPC
Das Netzteil stellt 500 Watt zur Verfügung, kommt ohne Gebläse aus und nutzt dafür einen großen, massiven Kühlkörper.
© stereoplay

Dennoch ist die Wärmeabfuhr von 65 Watt kein Pappenstiel. Dafür hat Silentmaxx ein ausgeklügeltes Passiv-Kühlsystem mit Zehnfach-Heatpipe eingesetzt. Eine Heatpipe ist ein mit einem Medium gefülltes, geschlossenes Metallrohr, das eine einseitige Erwärmung verzögerungsfrei auf das gesamte Rohr überträgt. Damit lässt sich die Wärme von der kleinen Kontaktfläche des Prozessorchips blitzschnell auf die große Fläche des Kühlkörpers transferieren.

Auch das Netzteil des PC ist rein passiv gekühlt, es enthält dafür einen großen Block-Kühlkörper. Das Netzteilgehäuse wurde aus Lochblech gefertigt, das - auch dank des geschickten Einbaus in das PC-Gehäuse - eine gute Luftzirkulation ermöglicht. Als echte Lärmquelle enthält unser HTPC Fanless den 10x-Blu-ray-Brenner BH10LS von LG (der alle Anforderungen erfüllt).

Freilich werden optische Laufwerke nur temporär genutzt. Kritischer sind hingegen Festplatten, die ständig laufen und lärmen. Ein recht leiser Typ ist die Seagate Green 5900 , die Silentmaxx zudem in ein HDD-Silencer-Gehäuse eingebaut hat. Dadurch werden nur extrem geringe Geräusche hörbar: Die Bezeichnung "geräuschlos" für unseren Testrechner lässt sich rechtfertigen.

Die Verarbeitung des Silentmaxx HTPC Fanless ist hochwertig. Das in glänzendem Schwarz lackierte Gehäuse wird von einer Alu-gebürsteten Frontplatte mit Metall-Startknopf abgeschlossen. Der Blu-ray-Brenner sitzt hinter einer Metallabdeckung, auf der allerdings das Kürzel DVD zu lesen ist. Die Abmessungen von 37 x 45 x 15 Zentimeter (BxHxT) entsprechen in der Breite nicht denen von HiFi-Türmen. Die Leistungsaufnahme haben wir mit 2,1/2,8/48 Watt gemessen. Der Preis für diesen tollen Rechner beträgt 1350 Euro.

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