Testbericht

Tonabnehmer Ortofon 2 M Blue

15.7.2007 von Redaktion connect und Dalibor Beric

Für Legionen von Phono-Fans war die OM-Linie von Ortofon das Synonym für gut & günstig. Jetzt kommt aus der neuen Familie 2 M das Blue für 180 Euro.

ca. 1:50 Min
Testbericht
  1. Tonabnehmer Ortofon 2 M Blue
  2. Datenblatt
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© Archiv

Es gibt Neuerscheinungen die sogleich Interesse erregen. Wenn aber Ortofon den seit über 30 Jahren gebauten MM-Abtastern der OM-Linie die neue Familie 2 M gegenüberstellt, die wohl die alte ablösen wird, sind Analog-Fans geradezu elektrisiert.

Die erste Frage ist, was Ortofon bei seinen 2-M-Tondosen im Vergleich zur OM-Serie geändert hat. Sofort ins Auge sticht die neue Gehäuseform mit einer Metallmontageplatte. Sie besitzt Gewindelöcher, womit sie sich einfacher ohne Muttern mit Schrauben von oben an der Tonarm-Headshell befestigen lässt. Wobei die neuen Gehäuse deutlich gewachsen sind, was bei kleinen Headshells, wie sie etwa der Referenz-Arm Linn Ekos SE (3/07) besitzt, Fingerspitzengefühl und Mühe beim Einbau erfordert.

Die technischen Änderungen betrafen die Spulenwicklungen. Deren Windungszahl nahm nicht nur zu, sondern Ortofon veränderte auch die Art der Wicklung, was eine deutlich höhere Ausgangsspannung zur Folge hat und somit weniger Anforderungen an den Phonoeingang stellt. Diese Maßnahme jedoch hat umgekehrt auch die Induktivität erhöht. So sollte man darauf achten, dass die Eingangskapazität des Phonoeingangs nicht zu hoch ausfällt.

Bei den Nadelträgern und den Nadeln sah man in Nakskov keinen Handlungsbedarf und übernahm die  Alumiumröhrchen sowie die elliptischen Schliffe der OM-Serie. Wie beim preislich vergleichbaren OM 20 Super ist beim 2 M Blue die gesamte Spitze aus Diamant beschaffen.

Im Referenz-Plattenspieler Linn LP 12 SE nebst Tonarm Ekos SE (3/07) montiert, distanzierte der 2 M Blue seinen Vorgänger OM 20 Super (10/98) mit schwungvollerer Musikalität und satterem Bass und ermöglichte so eine klangliche Steigerung. Im Vergleich zu seinem kleineren Bruder Red bot der Blue den aufgelösteren Hochton ohne Lästigkeiten und ließ S-Laute bei Stimmen deutlich weniger zischen. Obendrein löste er komplexere Passagen wie etwa bei der Ouvertüre von "Tannhäuser" (Wiener Philharmoniker, Georg Solti, Decca) besser auf und platzierte die Instrumentengruppen genauer auf dem Podium.

So lag er auf einem Niveau mit dem stereoplay Highlight Ortofon Vinyl Master Red (2/04), der aber einen etwas anderen Charakter zeigte. Während mit diesem Musiker etwas schlüssiger zusammenspielend erschienen und direkter erklangen, bezirzte der 2 M Blue mit feinerem Streicherklang und genauerer Positionierung der Einzelinstrumente. Zudem erzeugte er einen fulminanteren Bass, der aber im Vergleich zum Vinyl Master Red nicht ganz so bruchlos an den Mittelton angebunden war - wodurch sich das Patt weiter festigte. So ist der 2 M Blue mit seiner höheren Ausgangsspannung der Partner für unempfindlichere Eingänge und der Farben-Tipp für alle Phono-Freunde, denen feiner Hochton und eine großzügige Räumlichkeit wichtig sind.


Ortofon 2M Blue

Ortofon 2M Blue
Hersteller Ortofon
Preis 180.00 €
Wertung 40.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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