Testbericht

Symphonic Line RG 2 + RG 7 im Test

4.10.2012 von Johannes Maier

Symphonic Line kombiniert den Vorverstärker RG 2 mit dem Endverstärker RG 7. Wir haben die Paarung getestet.

ca. 2:20 Min
Testbericht
RG 2
RG 2
© Archiv, MPS, H. Härle

Rolf Gemein von Symphonic Line überlässt das Führen von Ingenieurstiteln seinen Mitarbeitern. Dafür stellte der High-Ender erster Stunde schon 1980 seinen legendären Endverstärker Kraft 100 vor. Im übrigen lehnt es der Duisburger ohnehin ab, das Rad ständig neu zu erfinden. Lieber forscht er unermüdlich Tag für Tag, ob es hier oder dort nicht noch ein Platinenwegchen zwecks Klangvorteil um ein Stückchen zu verlegen, zu verdicken, zu kürzen oder zu verrunden gibt. Bei einem kleinen, exklusiven norddeutschen Elko- Hersteller steht er ständig auf der Matte: Ob es nicht noch ein bisschen größer und mit zusätzlichen Folien-Kontakten nicht noch widerstandsärmer geht?

Symphonic Line RG 2 + LG 7: Aufbau

Klar kämmte der Meister alle Gleichrichterdioden-Listen dieser Galaxis durch, bis er an den aktuell eingesetzten, auffällig dicken Knubbeln hängenblieb. Sinnvollerweise setzt er gleich zwei Quartette davon zur doppelten Gleichrichtung ein, weil so der 0-Punkt zwischen Plus und Minus auch ohne störträchtige Leitung zu einem Trafo-Mittelanzapf definiert werden kann. Überhaupt Trafo: Da akzeptiert Gemein ohnehin nur die teuerste Lösung. Der nicht minder exklusive Hersteller, der die Eisenkerne vor dem Bewickeln mühsam vorglühen muss, packt die Endprodukte zu guter Letzt in magnetisch undurchlässiges Spezialblech ein. Gehen die zwei 400-Watt-Umspanner und die Elkokapazität von 240.000 Mikrofarad beim Endverstärker RG 7 als luxuriös in Ordnung, schlägt das Netzteil der Vorstufe RG 2 dem Fass doch den Boden aus.


Bildergalerie

RG 2

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Symphonic Line Ref. RG 2 und RG 7

Symphonic Line Ref. RG 2, ab 8.000 Euro

Die Kapazität der vier Elko-Töpfe addiert sich zu 280.000 Mikro-, sprich zu gut einem viertel Farad. Kommen dann noch auf Hochfrequenz spezialisierte, orangene Folienkondensatoren und Vor-Ort-Säuberer dazu, kann das Fazit nur lauten: Hier herrscht - von der Musik abgesehen - Ruhe im Schiff. Zu alledem geht die Symphonic Line (voller Namen RG 2 MK 4 Reference Edition HD) mit den zarten Spannungen von MC- Tonabnehmern besonders rücksichtsvoll um. Sie nimmt die Signale zwecks Rauschabstand-Verbesserung mit fünf parallelgeschalteten Edeltransistoren in Empfang (Faulkner-Schaltung).

Neben Drehschaltern für Ein/Aus, Quelle und Tape-Monitor steht ein Alps-Lautstärkepoti zur Verfügung. Über eine kräftige Gegentaktstufe geht es dann auch schon zur Vorstufe hinaus. Im Gemein-Fall zur RG 7 MK 4 Reference, die mit Doppelmono-Aufbau Spannungsverstärkern Marke "Kurzangebunden" und 2x8 nach Impulsschnelligkeit ausgesuchten Endtransitoren glänzt.

Symphonic Line RG 2 + RG 7: Hörtest

Und mit einem Klang, der viele andere Verstärker alt aussehen lässt. Fragen wir mal nach der Basskontur: "Wie bitte", antwortete der RG 7, "ich male nicht nur Strichmännchen, ich forme die Vorlagen mit Haut und Haaren, mit Substanz und Lust wieder zu vollwertigen Bässen aus." Trommelschläge schienen fast die Felle zu gefährden. Und brachte er Abbildungen auf den Punkt, schien es, als finge eine dreidimensionale Sängerin plötzlich freundlich zu blinzeln an - so, als habe sie gerade mich, ja genau meine Wenigkeit durch die Boxen hindurch entdeckt. Von der nordisch mütterlichen Zuneigung Kari Bremnes' konnte der Hörer gar nicht genug bekommen. Doch wenn Vienna Teng den Frechdachs mimte und der Drummer etwa bei "Inland Territory" sich in den Becken erging, leistete der RG 7 aber fast des Feinen zuviel.

In puncto probater Ansteuerung spielte die Symphonic Line RG 2 ihre Vorzüge vor allem auch bei MC-abgetasteten LPs aus, gab sich sagenhaft mitreissend, substanziell, druckvoll und körperhaft. So meldete sie unmissverständlich höchste Ansprüche an.

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