Testbericht

Standlautsprecher Canton Vento 880 DC

19.1.2011 von Malte Ruhnke

Ein bisschen fühlte man sich an die Geschichte von David und Goliath erinnert, als die kompakte Canton Vento 880 DC neben der massigen Quadral Platinum Ultra 9 im Hörraum Platz nahm.

ca. 1:20 Min
Testbericht
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  1. Standlautsprecher Canton Vento 880 DC
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Standlautsprecher Canton Vento 880 DC
Standlautsprecher Canton Vento 880 DC
© Archiv

Vento, vidi, vici 

Den Anspruch, schmale Boxen ohne größere Kompromisse im Bass zu bauen, versuchte man bei Canton in der Vergangenheit meist durch seitliche Tieftöner und eine große Bautiefe einzulösen, etwa in der Karat-Serie. Die Ventos mit ihrer gebogenen Grundform blieben dagegen eher auf der breiten Seite, um anständig Tieftonfläche auf der Schallwand unterzubringen. Mit der Vento 880 DC weichen die Hessen jetzt erstmalig von dieser Linie ab.


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Solide Basis: Auf einer Bodenplatte und vier massiven Füßen steht die Vento. Der Zwischenraum dient dem Reflexrohr als Schallausgang. Das massive Terminal ist mit vergoldeten Metallstegen für Single-Wiring vorbereitet.
© Archiv

Keine 20 Zentimeter Breite misst die Schlanke, gerade einmal zwei 16er Tieftöner haben auf ihrer Front Platz. Die geraten bei harter Bassarbeit zwangsweise schneller in Bedrängnis als ihre riesigen Kollegen etwa in der Vento Reference 1.2 DC (AUDIO 8/09) - also wurde die Box als 3-Wege-Konzept aufgebaut und bei 300 Hz zwischen Tief- und Mitteltöner getrennt, um Stimmklänge auch bei höheren Pegeln sauber zu halten. Im Fundamentbereich arbeitet ein Bassreflexrohr nach unten; dessen Schall darf sich zwischen der Bodenplatte und den vier recht massigen Standfüßen hindurch ungehindert ausbreiten. Hohe Töne übernimmt die in der Vento-Serie schon obligatorische Titankalotte mit trickreicher Schallführung.

Biblisches Duell

 Doch ein wahrhaft biblischer Überraschungssieg war hier nicht zu erwarten, spielten beide doch tonal auf einem sehr ähnlichen Niveau. Da klang die Quadral bei Gershwins Klavierkonzert etwas geschlossener und homogener, wo die Canton mehr Details präsentieren konnte. Auf der anderen Seite spielte die Platinum im durchaus bassbetonten "The Race" von Yello ihr Volumen voll aus und versetzte der eher spritzig agierenden Canton mit klar konturierten Tiefbasswellen durchaus ein paar Körpertreffer. Doch die Vento konterte bei Herbie Hancocks Jazz-Klassikern mit einem enorm stimmigen Raum und engagiert natürlich dargestellten Instrumenten, sie konnte sogar aus der Aufnahme subjektiv noch etwas mehr Feindynamik herausholen als die Quadral, die letztlich nach Punkten knapp die Nase vorn hatte. Aber welche Ehefrau würde nicht der schlanken Canton den Vorzug geben?

Canton Vento 880DC

Canton Vento 880DC
Hersteller Canton
Preis 2000.00 €
Wertung 84.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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