Testbericht

Standbox Zu Audio Essence

2.2.2011 von Malte Ruhnke

Die optischen Andeutungen an hochwertige PA-Chassis schien der erste Hörtest zu bestätigen: Die Zu Audio Essence (ab 5700 Euro, Paarpreis) kann vor allem gigantisch losrocken.

ca. 1:45 Min
Testbericht
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Standbox Zu Audio Essence
Standbox Zu Audio Essence
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Die Essence, der jüngste Sproß des im US-Staat Utah beheimateten Spezialisten ZU Audio, ist von außen nicht als Breitband-Konzept zu erkennen, sieht er doch aus wie eine etwas skurrile Kombination aus Profi-Bass und Bändchen-Hochtöner. Erst wer das Schaltbild oder die Messungen interpretiert, erkennt die Idee: Der 25 Zentimeter messende, hart aufgehängte Papier-Konus ist ein Breitbänder, der bis etwa 9000 Hz hinaufspielt. Die Entwickler wählten absichtlich ein so großes Modell, um in Wirkungsgrad und Bass konkurrenzfähig zu sein. Und das, ohne auf die bei Hochwirkungsgradspeakern üblichen Basshörner setzen zu müssen: Die Essence bescheidet sich mit einem konventionellen Bassreflex. Nur, dass hier kein Rohr arbeitet, sondern ein rundum laufender Schlitz im Sockel der Box, der sich bei raumakustischem Bedarf laut Hersteller auch verschließen lässt.

Der Breitbänder hängt ohne Weiche direkt am Verstärker, was auch dem Dämpfungsverhalten zugute kommen soll. Das Bändchen, dessen etwa 5 x 1 cm messende Metall-Membran komplett vom Strom durchflossen wird, bekommt seine Signale nur via Hochpass, und das erst ab 8000 Hz - damit handelt es sich strenggenommen nur um einen Superhochtöner, der den abfallenden Pegel und die steigende Bündelung des Breitbänders kompensieren soll, ohne selbst im Stimm- oder Obertonbereich einzugreifen. Dass die Box so hoch baut, ist kein Zufall: Auf einer Ebene zwischen den Tönern spielt sie am ausgewogensten, weil dort Interferenzen minimiert erscheinen.

Volle Lotte

Die optischen Andeutungen an hochwertige PA-Chassis schien der erste Hörtest zu bestätigen: Die Essence kann vor allem gigantisch losrocken. Mit treibendem Bass, ansatzlosem Punch und sauber gestaffelter Direktheit versetzte sie die Hörer bei Deep Purples "Lazy" ("Machine Head", DVD-A) direkt ins Studio, wo das Schlagzeug loskrachte und die Marshall-Türme bratzten, was das Zeug hielt.

Obwohl die Lautstärke bereits deutlich oberhalb vernünftiger Einstellungen stand, blieb die ZU sauber und durchgezeichnet, wie es selbst beste horngeladene PAs wohl niemals schaffen. Ihr Bassfundament war dabei zwar satt, doch niemals aufgeweicht, fügte sich immer harmonisch in den Rhythmus ein. Ein Klangbild, wie es naturgemäß weniger zu Klassik passt: Bei J. Strauss "Zigeunerbaron"-Ouverture (Karajan) beeindruckten denn auch eher Dynamik und Feinzeichnung. Die Instrumente gerieten alle etwas zu direkt, die Bühnenkante nah am Zuhörer, der Raumhall etwas zerrissen. Befürchtungen, ein solches Konzept müsse verfärben, bestätigten sich nicht: Zwar klangen gerade akustisch aufgenommene Stimmen zuweilen etwas eng, voluminös mikrofonierte wie Jackson Browne ("Time The Conqueror", Ryko) aber satt und voll, dabei brillant zwischen die Boxen genagelt.


Zu Audio Essence

Zu Audio Essence
Hersteller Zu Audio
Preis 5700.00 €
Wertung 95.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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