Testbericht

Spielekonsole Sony Playstation 3

15.5.2007 von Redaktion connect und Hans-Ulrich Fessler

Die neue High-Tech-Spielekonsole von Sony, Playstation 3 für 600 Euro, ist ganz nebenbei der preiswerteste Blu-ray-Player für ultrahoch aufgelöstes Video. Aber sie "spielt" auch SACDs. Ein Sonderangebot sogar für den HiFi-Fan?

ca. 3:05 Min

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Sony Playstation 3
Sony Playstation 3
© Archiv
Sony Playstation 3
© Julian Bauer, Hans-Ulrich Fessler (2), Michael Wehner (1)

Nanu, seit wann testet stereoplay Spielekonsolen? Die Playstation 3 (PS 3, 600 Euro) ist der erste Spielautomat im Heft. Für den Test gibt es triftige Gründe. Die Rechenkünste ihres zusammen mit Toshiba und IBM entwickelten Hochleistungs-Prozessorchips nutzt die Playstation nicht nur für den schnellen Bildaufbau und die raschen Szenenwechsel bei Spielen. Die PS 3 ist auch Blu-ray-, DVD- und SACD-Spieler, der die digitalen Video- und Tondaten via HDMI oder analoges Video in höchster Auflösung Beamern oder Monitoren zuspielt.

Sie ist die technisch stärkste Konsole am Markt. Mit entsprechender Software (Yellow Dog Linux 5.0, aus dem Internet) mutiert sie sogar zum Linux-PC. Dann hilft sie über eine virtuelle Bildschirmtastatur, besser noch über eine externe Bluetooth-Funktastatur bei Büroarbeiten (Office), bei der Bildbearbeitung oder als Mail-Server aus.

Sony Playstation 3
(1) Die einzigen Bedienelemente an der Playstation 3: Ein längerer Druck auf I/O schaltet sie ab, der Pfeil wirft die Disc aus.
© Julian Bauer, Hans-Ulrich Fessler (2), Michael Wehner (1)

Der bordeigene Browser lädt drahtlos zur weltweiten Spieler-Partnersuche oder zum Shopping im Playstation-Internet-Store ein. Online gekaufte Spiele oder Filme legt die Playstation 3 auf ihrer serienmäßigen 60-Gigabyte-Festplatte ab. Auf Wunsch speichert sie dort auch JPEG-Fotos in hochauflösender Qualität. Die eingebauten Kartenleser leiten die Bilddaten direkt vom Speicherchip der Kamera zum Monitor oder auf die HardDisk. Schneller noch als jeder andere Player baut die PS 3 die Bilder auf, in einer beeindruckenden Diashow lässt sie die Fotos samt Diastreifen auf eine virtuelle Ebene schweben.

Damit längst nicht genug: Die Festplatte springt auch als Jukebox ein. Zuvor konvertiert die PS 3 die CDs platzsparend ins MP3-, ATRAC- oder ins WMA-Format - ganz unreduziert speichert sie keine Musik.

Kein Problem, wenn die Kapazität der HardDisk trotz ihrer 60 GB nicht reicht. Nach einer Datensicherung (auf einem USB-Speicherstick) lässt sie sich bequem gegen eine größere Platte tauschen.

Sony Playstation 3
Die Zielgruppe: jugendliche Daddler mit eigenem Einkommen. Ein Spiel kostet etwa 60 Euro. Der Controller kommuniziert drahtlos. Unten: das Herz der PS 3, Cell-Prozessor mit acht integrierten Co-Prozessoren.
© Julian Bauer, Hans-Ulrich Fessler (2), Michael Wehner (1)

Neben den 600 Euro Kaufpreis fallen noch allerhand Nebenkosten an. Denn ein betagter Röhrenfernseher zeigt bildmäßig kaum die Fortschritte gegenüber der Vorgängerin PS 2. Erst ein entsprechender "Full HD"-Monitor mit einer Auflösung von 1080 Zeilen führt die Kino-vergleichbare Grafik-Qualität von Blu-ray-Filmen und Spielen vor.

Der Flachbildschirm vom PC - selbst wenn er über einen DVI-Eingang verfügt - scheidet leider aus. Der digitale Bild-Transfer klappt nur, wenn der Monitor auf die Verschlüsselungsprotokolle des Kopierschutzes HDCP (High bandwith Digital Content Protection) antwortet.

Da das Spiele-Vergnügen mehr Spaß macht, wenn viele mitspielen, bedeutet das die Anschaffung eines zweiten, eines dritten oder von bis zu sieben (kabellosen) Bluetooth-Controllern, jeweils für rund 50 Euro. Bedauerlich: Die Joysticks des Vorgängers PS 2 lassen sich nicht anschließen. Die neuen Controller verfügen über Bewegungssensoren, haben anders als die Nintendo-Konkurrenz (Wii) aber keine Rumble-Funktion und ermöglichen keinen Ganzkörper-Einsatz.

Cineasten wünschen sich eine konventionelle Fernbedienung: Der passende Blue-tooth-Handsender kostet nochmal 30 Euro.

Controller
© Archiv

Vielreisende, die auch unterwegs gerne mal ein Spielchen online wagen wollen, kommen an dem Mini-Ableger PSP (Play Station Portable) mit einer Displaygröße von 5,5 x 9,6 Zentimeter für 170 Euro nicht vorbei. Die Handheld-Station greift weltweit via Internet auf die Inhalte (Fotos, Videos, Spiele) der heimischen PS 3 zu.

Der Fern-Kontakt mit der Basisstation wird teuer. Denn dazu muss die PS 3 permanent eingeschaltet sein. Am Netz verbraucht sie bis zu 200 Watt, was bei Dauerbetrieb die Stromkosten um geschätzte 300 Euro pro Jahr erhöht.

Serienmäßig liegt nur eine Strippe zur Übertragung von Stereo-Ton und Composite-Video bei. Ein HDMI- oder ein Drei-Komponenten-Kabel muss extra gekauft werden.

Cell-Prozessor
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Die PS 3 lädt Blue-ray-Discs in Rekordgeschwindigkeit und lieferte via HDMI ein Bild, das an Schärfe sogar das des in Heft 12/06 getesteten Blu-ray-Players Panasonic DMP BD 10 übertraf. Dafür schienen Kameraschwenks über den Sony etwas heftiger zu ruckeln, wogende Szenen wirkten etwas instabiler.

Der Ton verlangt zwingend externe Decoder. Über die analogen Stereoausgänge klang die PS 3 mit CDs und SACDs etwas fitzelig und kraftlos. Auch fiel der Unterschied zwischen der CD und der SACD sehr gering aus, was daran liegt, dass die PS 3 SACD-Daten ins PCM-Format mit 88 Kilohertz umrechnet.

An HDMI führt kein Weg vorbei. Vor allem, weil dieser Ausgang auch ein mehrkanaliges SACD-Signal (in AV-Receiver-kompatiblem PCM) liefert. Jetzt tönte die Playstation in Stereo harmonischer, mit Mehrkanal-SACDs nicht ganz so fein wie reine SACD-Player. Packend und realistisch klang das von Dolby True HD (das noch kein Receiver versteht) auf PCM umgerechnete Surround. Darauf kommt es bei einer Spielekonsole ja an.

Sony Playstation 3

Sony Playstation 3
Hersteller Sony
Preis 600.00 €
Wertung 94.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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