HiRes-Player

Sony Walkman NWZ-A15 im Test

3.2.2015 von Christine Tantschinez

Der Walkman stand einmal für das Lebensgefühl einer ganzen Generation - bis der iPod kam. Jetzt setzt Sony auf ein Comeback und einen neuen Trend: Die Rückkehr des Walkman als HiRes-Player. Wir haben den Sony Walkman NWZ-A15 getestet.

ca. 2:45 Min

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Testbericht
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Sony NWZ A15 HiRes-Player im Test
Sony NWZ A15 HiRes-Player im Test
© Sony

Pro

  • leicht und schmal
  • gut zu bedienen
  • Fülle an Funktionen
  • detailreich und schnell

Contra

  • eher hell abgestimmt
  • braucht einen entsprechenden bassbetonten Hörer

Fazit

Endlich mal ein Trend, der keinem weh tut. Für HiRes-Musik braucht es qualitativ wertige Wiedergabegeräte - und die Musik auch mal nicht datenkomprimiert speichern und wiedergeben zu können schadet auch nicht. Zudem freut es den Künstler, wenn er seine Musik in höchster Qualität an den Mann bringen kann.


Man kann sich vortrefflich darüber streiten, mit Kollegen, HiFi-Herstellern und jedem einzelnen HiFi-Interessierten. Über die Frage, ob man den Unterschied von HiRes-Auflösungen zu CD-Qualität wirklich hört. Bemerkenswert ist aber, dass man sich überhaupt neuerdings darüber streiten kann. Jeder, der den Begriff zuvor kaum wahrgenommen hatte, erfährt spätestens über die geballte Marketing-Macht eines japanischen Elektronik-Riesen davon. Sony setzt voll auf HiRes, launcht Netzwerk-Player, Verstärker und Kompaktanlagen unter dieser Flagge und schickt nun auch einen alten Veteranen, den Walkman, zurück in die Schlacht um den Kunden, neugeboren als mobiler HiRes-Player.

Der Walkman mit dem sperrigen Zusatz NWZ-A15 ist ein schlankes Leichtgewicht im Alugewand mit TFT-Display und LED-Hintergrundbeleuchtung. Bedient wird er flink und selbsterklärend über ein Navigationstastenfeld mit zentraler Start/Stop/Pause-Taste, zwei Menütasten und einigen seitlichen Reglern für die Hold-Funktion und Lautstärke. Er kommuniziert per Bluetooth und Near Field Communication (ersteres auch in der leicht besseren, weil nicht so brutal kompromitierten Variante Apt-x), speichert Fotos und Videos und bietet eine ganze Menge an teilweise befremdlichen Spielereien wie Karaoke-Funktion, mannigfaltige Klangeinstellungen und eine Option zur Regulierung aller Musiktitel auf einen einheitlichen Lautstärkepegel.

Sony NWZ A15 HiRes-Player
Mit einem güldenen HR-Logo sind Formate jenseits der CD-Qualität gekennzeichnet. Cover-Art wird natürlich dargestellt, bei Flac-Dateien sollte dazu das zugehörige Art-Work als Bild "embedded" sein.
© Sony

Unterstützte Formate

Bis jetzt also eher ein Fall für unser Schwesterblatt connect freestyle als für ein HiFi-Magazin. Wäre da nicht die Liste mit den unterstützten Formaten und vor allem den unterstützten Auflösungen: Neben den üblichen Verdächtigen MP3, AAC, WMA und Co. (glücklicherweise kein ATRAC) vermag der Walkman auch Apple Lossless, AIFF, PCM und Flac bis zu 192kHz/24bit abzuspielen. Leider fehlt DSD - ausgerechnet der Erfinder der SACD verzichtet hier auf das eigene Erbe. Mit 16 Gigabyte internem Speicher wird der Platz für die hochaufgelöste Musiksammlung schnell knapp, aber dank Micro-SDXC-Kartenslot läßt sich dieser problemlos auf bis zu 144 GB erweitern.

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Für die HiRes-Daten hat Sony auch ein paar Tricks auf Lager. Den S-Master HX beispielsweise, einen winzigen Schaltverstärker mit gar magischen Fähigkeiten, wenn es nach der Erläuterung der Sony Marketing-Abteilung geht. Er soll Verzerrungen und Rauschen über einen breiten Frequenzbereich hinweg reduzieren - wie er das genau macht, bleibt jedoch ein Rätsel. Auch der Algorithmus der DSEE HX (Digital Sound Enhancement Engine) ist ein Geheimnis, will er doch alle datenverstümmelten Nicht-HD-Files zumindest akustisch fast bis in HiRes-Gefilde heben. Im Praxischeck wirkten die so veredelten MP3s zwar tatsächlich etwas luftiger als vorher, aber mehr Unterschiede konnten die Tester nicht ausmachen.

Messlabor
Mit geraden, breitbandigen Frequenzgängen misst sich der Sony Walkman sehr solide. Der deutliche Anstieg im nicht mehr relevanten Bereich über 20kHz könnte ein Relikt des Digitalverstärkers und dessen geheimnisvoller Rauschunterdrückung sein.
© Weka/ Archiv

Hörtest

Für den Hörtest setzte die Redaktion dann doch lieber auf echte HD-Files und Flacs in CD-Qualität. Der Sony spielte detailreich, lebendig, ein wenig hell in der Abstimmung, mit weniger Bass als der gleichteure Fiio X3. Dies machte er aber mit einer sympathischen Frische wieder wett. Die Trondheim Solistene zupften in der 24/192-Version herrlich energisch auf ihren Fiddeln, und Daft Punks Ohrwurm "Get Lucky" fehlte zwar etwas der mächtige Wumms nach unten, ging dafür aber nicht weniger umgehend in die Beine. Tatsächlich könnte der Verzicht auf zuviel Bass sogar gewollt sein - der als idealer Partner für den Walkman angepriesene Sony Kopfhörer MDR-A1 hat nämlich genug Tiefton für beide. Wer zum Walkman also einen bassbetonten Hörer wählt, kommt klanglich erstaunlich weit.

Messlabor
Jitter liegt bei sehr guten 199ps, der Signalrauschabstand über den Kopfhörerausgang bei ordentlichen 96dB. Mit 4,1Ω Impedanz ist er klar auch für niederohmige Hörer geeignet.
© Weka/ Archiv

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