Kompaktbox

Sonus faber Venere 2.0 im Test

20.8.2013 von Malte Ruhnke

Mit der Venere-Serie wagten sich die Italiener von Sonus faber ins Preis-Leistungs-Segment. Die kleine 1.5 klang betörend, doch spielte nicht allzu laut. Die größere 2.0 ist dagegen eine erwachsene Box, dynamisch ein echtes Pfund und ein Ausbund an Spielfreude.

ca. 2:15 Min
Testbericht
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Sonus faber Venere 2.0
Sonus faber Venere 2.0
© Hersteller/Archiv

Pro

  • ausgewogen
  • detail- und farbenreich
  • spielfreudig
  • auch in größeren Räumen sehr lebendig

Contra

  • weniger durchsetzungskräftig im Bass

Design und Klangkultur auf italienische Art hatten bei Sonus faber schon immer ihren - nicht immer ganz billigen - Preis. Mit der Venere-Serie versuchen die Klangästheten aus Vicenza nun, auch im bezahlbaren Boxenbereich Fuß zu fassen. "Bezahlbar" heißt jedoch nicht "billig", denn 1.680 Euro fu?r die große Kompaktbox Venere 2.0 liegen noch weit u?ber dem Preis, der in Deutschland durchschnittlich ausgegeben wird.

Sonus faber Venere 2.0: Aufbau

Das elegante Gehäuse mit tropfenförmigem Grundriss wird in Fernost gefertigt. Das Design orientiert sich denn auch weniger anitalienischer Schreiner- und Instrumentenbaukunst und Liebe zur Perfektion im Detail, sondern u?berträgt die fu?r Sonus typische Grundform der Laute in eine sachlichere Farbensprache mit schwarzem oder weißem Hochglanzlack und Echtglas.

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Akustisch zählt ohnehin die Form mehr, vermeiden doch sowohl die Rundung als auch das charakteristisch abgeschrägte Kopfteil stehende Wellen im Inneren der Box. Einen weiteren positiven Effekt der gerundeten Grundform sehen die Entwickler in einer gleichmäßigen Schallbeugung, bei der Kantenreflexionen und eine allzu fokussierte Abstrahlung bestimmter Schallanteile nach hinten kein Thema sind. Statt eines Reflexrohres haben die italienischen Entwickler einen Basskanal integriert, dessen breite Öffnung einen kompressionsärmeren Tiefton mit gleichmäßigerer Abstrahlung ermöglichen soll.

Die Entwicklung der Treiber erfolgte exklusiv fu?r die Serie. So spendierte man der 2.0 eine mit 29 Millimetern besonders große und dank der gewobenen Seidenmembran auch besonders leichte Kalotte. Eine Schallfu?hrung passt ihren Abstrahlwinkel im unteren Einsatzbereich - ab 2.100 Hz - an jenen des Tiefmitteltöners an. Letzterer misst 18 Zentimeter im Durchmesser und ist mit einer strukturell verstärkten Membran aus speziellem Polypropylen, "Curv" genannt, ausgestattet.

Sonus faber Venere 2.0 - Frequenzweiche
Der massive Gusskorb erlaubt auch große Hübe ohne Kompression, wofür Sicke und Zentrierspinne ebenso bürgen wie die großzügigen Aussparungen. Die Frequenzweiche enthält viele Bauteile, deren Signalwege aber so kurz wie möglich gehalten sind. Unten der breite Basskanal; die Verarbeitungsqualität verzichtet intern auf Show-Effekte.
© Hersteller / Archiv

Hörtest

So elegant und unauffällig die Venere optisch im Hörraum wirkte, so großspurig trat sie klanglich auf: Verdis Marsch aus der "Aida" (dirigiert von Riccardo Muti) geriet zum triumphalen Siegeszug der großen Kompaktbox, die mit schnellen dynamischen Schritten und einer betörenden Klangfu?lle die Szene interpretierte. Das Fundament mit Pauken und Posaunen war nicht u?berbordend tief, aber stimmig und meisterte die Impulsspitzen ebenso souverän wie das Verklingen in den Generalpausen. Dabei befand sich ihr tonaler Charakter immer im Vorwärtsgang, Sturm und Drang herrschten gegenu?ber den romantischen Momenten vor.

Doch mit entsprechender Musik konnte die Sonus faber ganz anders: Kari Bremnes' "Norwegian Mood" zauberte sie mit etwas u?bertriebenem Schmelz in den Hörraum, arbeitete aber mit großer Ruhe und präzisem Timing feinperlend alle Details der wunderschönen Aufnahme heraus. Bassfundament und Rhythmus klangen wie bei einer erwachsenen Standbox. Auch bei dynamisch fordernden Tracks wie Peter Gabriels "Barry Williams Show" wuchs die Venere u?ber sich und ihre kleine, etwas zu leise Schwester hinaus und bot eine großartige musikalische Vorstellung ohne Tadel.

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