Testbericht

Sonus Faber Liuto Monitor

1.3.2010 von Redaktion connect und Malte Ruhnke

Der Trend zu kleinen, ja bisweilen unsichtbaren Lautsprechern ist kaum aufzuhalten. Audiophile mögen diese Entwicklung mit Sorge sehen, haben doch Sub-Sat-Sets nicht gerade den Ruf, eine klassische Stereoanlage ersetzen zu können. Die Lösung: eine highendige Kompaktbox, die zumindest bei normalen Abhörlautstärken heutzutage gut mit moderat geformten Standmodellen mithalten kann.

ca. 1:30 Min
Testbericht
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  1. Sonus Faber Liuto Monitor
  2. Datenblatt
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© Archiv

Sonus Faber, der italienische Spezialist für feine Hölzer, nennt seine neue Kompaktbox vollmundig Liuto Monitor. Der Zweitname ist ein Hinweis darauf, dass man neben schöngeistigem Klang vor allem um akustische Ehrlichkeit bemüht ist. Die verströmt auch das für Sonus-Verhältnisse ungewöhnlich sachliche, dennoch elegant geschwungene und bis ins feinste Detail perfekt verarbeitete Gehäuse. Ungewöhnlich schmal verjüngt es sich nach hinten, um Resonanzen im Volumen keine Chance zu geben. Vergleichbar einer Laute - italienisch Liuto - womit auch der erste Teil des Namens erklärt wäre. Während dieses besonders in Renaissance und Barock beliebte Instrument durch filigranen Aufbau Eigenschwingungen fördert, ist die Schallwand der gleichnamigen Box dick und mit einer weichen Lederoberfläche bedämpft.


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Man erkennt (von links): spezielle Membranprägung, große Zentrierspinne und die frei belüftete, kompakte Schwingspule.
© Herbert Härle, Stefan Schickedanz, Malte Ruhnke

Bei den Chassis setzt man nicht auf Großserie, sondern lässt bei einem norwegischen Spezialisten Sonderanfertigungen machen: So besteht die Membran der 15er-Tieftöner aus konventionellem Polypropylen, diese wird aber ebenso wie die Sicke mit einem speziellen Thermo-Verfahren in eine resonanzunanfällige Struktur gebracht. Das ist auch notwendig, denn der Töner spielt bis 3500 Hz hinauf. Darüber übernimmt sanft der Hochtöner - ein klassisches Einzoll-Modell mit Seidenmembran und vorgesetzter Schallführung

Mit ihren schmalen Maßen wirkte die Sonus wie ein graziler Karateka, der zwei Gewichtsklassen zu hoch angetreten war. Doch klanglich ist sie kein Leichtgewicht. Den stark bedämpften Hörraum füllte sie bei Jon Lords Crossover-Meisterwerk "Sarabande" mit einem Hollywood-verdächtig weitem und farbenfrohen Panorama. Die B&W CM5 schlug ähnlich sanfte Töne an, konnte auch ein paar Punkte mehr im Basskeller für sich verbuchen, beließ allerdings das musikalische Geschehen bei Händels "Messias" (Katzschner, DHM), in diesem Fall mit einer echten Laute begleitet, im Vergleich zur frappierend realistisch projizierenden Sonus auch etwas im Unkonkreten. Nicht nur mit Zupfinstrumenten harmonierte die Liuto hervorragend: Auch das sanft angeblasene Tenorsaxophon von Yuri Honing nebst knorrig gezupftem Kontrabass ("Star Tracks", in-akustik) stellte sie mit beeindruckender Impulstreue und erstaunlicher Autorität dar. Erst, wenn das Schlagzeug hinzukam, vermissten die Tester doch den Luftschub, wie ihn freilich nur größere Boxen wirklich erzeugen können. Was Auflösung betrifft, muss die Liuto wenig Konkurrenz fürchten.

Sonus Faber Liuto Monitor

Sonus Faber Liuto Monitor
Hersteller Sonus Faber
Preis 2100.00 €
Wertung 85.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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