Testbericht
ROTEL RSX-1562 im Test
Auf den ersten Blick sieht man dem RSX-1562 seine Modernisierung kaum an, denn die größten Veränderungen fanden unter seinem Blechkleid statt. Mit doppelter Prozessorleistung und einer frischen Klangabstimmung könnte er seinen erfolgreichen Vorgänger jetzt sogar noch toppen.
In der Haut eines Produktmanagers möchte man nicht stecken - immer wieder muss er neu entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt für ein Nachfolgegerät gekommen ist. Dabei steckt er ständig in der Zwickmühle: Denn während die Konkurrenz mit noch aktuelleren Standards und Features lockt, die man sich ebenfalls gerne auf die Fahne schreiben würde, hält man andererseits auch gerne am Liebgewonnenen fest. Obwohl ein Hersteller prinzipiell am Puls der Zeit horcht und Schritt halten muss, haben längerer Produktzyklen für ihn auch so manche Vorteile. Die Entwicklungskosten verteilen sich über einen längeren Zeitraum. Man muss zudem nicht sofort auf jeden neuen Zug aufspringen, sondern kann in Ruhe beobachten, ob sich ein neues Feature nicht doch als Luftblase herausstellt. Und der Kunde hat obendrein die Gewissheit, dass sein teuer erstandenes Gerät nicht schon in kürzester Zeit als Auslaufgerät abgestempelt an Wert verliert.
Bei Rotel dauerte es gut drei Jahre, bis nun der RSX-1562 als Nachfolger des 1560ers vom Stapel läuft. Die edle Aluminiumfront mit seinen zwei mal 16 Linsenknöpfen ist dem Neuen geblieben, lediglich die Belegung rechter Hand verschob sich etwas. Auch das zweizeilige Punkt-Matrix-Display, der hinterleuchtete zentrale Lautstärkeregler sowie die beiden Klangregler haben ihren Stammplatz nicht verlassen.Wo vorher das Infrarot-Auge saß, findet sich hier das offensichtlichste Unterscheidungsmerkmal in Form einer USB-Buchse. Der RSX-1562 durchforstet daran portable Musikspieler und Speichersticks nach normalen MP3-, WMA- und WAV-Dateien, verschließt sich allerdings gegenüber FLACs oder anspruchsvollen WMAs. Im Gegenzug heißt er iPod und iPhone aus dem Hause Apple herzlich willkommen. Wahlweise dockt der beiliegende Bluetooth-Adapter an, der mit seinem A2DP-Profil den Musikstream vom Mobiltelefon empfängt, und diesen sogar zu den weiteren Hörzonen schleusen kann.
Neues Anschlusspanel
Auf der Rückseite blieben nur noch die optischen und koaxialen Digitaleingänge sowie die Antennenanschlüsse an ihrem ursprünglichen Platz, die übrige Aufteilung haben die Rotelaner komplett geändert. Sie verzichten nun völlig auf S-Video-Buchsen und erweiterten stattdessen die HDMI-Reihe auf stattliche sechs Eingänge plus zwei Ausgänge für TV als auch Beamer. Durch den aktuellen 1.4a-Standard hielt der komfortable Audio Return Channel (ARC) Einzug, der das Tonsignal des Fernsehers zum Receiver zurück schickt - 3D-Material erreicht nun regelkonform sein Ziel. Im Standby-Modus liegt am HDMI-Ausgang weiterhin die zuletzt gewählte Quelle an, so lässt sich Strom sparen.
Nach wie vor erhalten bis zu drei zusätzliche Zonen via Cinch Audio- und Video-Buchsen ihr Signal, selbstverständlich mit individueller Quellen- und Lautstärkewahl. Insgesamt 16 Klinkenbuchsen, die sich in sechs 12-Volt-Trigger-Ausgänge für Endstufen, Beamer oder Motorleinwände, sechs IR-Ausgänge sowie vier IR-Eingänge für diverse Infrarot-Transmitter aufteilen, bewerkstelligen die Bedienung externer Gerätschaften.Die Lautsprecheranschlüsse wanderten ganz nach unten. Für jeden der sieben Kanäle steht genau ein separater Anschluss parat. Welches Setup daran angeschlossen ist, also ob nun klassisches 5.1 plus Zone 2, 5.1 mit Bi-Amping oder 7.1, möchte der Rotel noch vor allen weiteren Einstellungen wissen, weil er nach jeder Änderung der Kanalzuweisung wieder neu bei den Werkseinstellungen beginnt. Wechselnde Setups kennt er jedenfalls nicht.Die von B&O zugelieferten digitalen ICE-Power-Verstärkermodule sind flach im Unterdeck montiert, ihre hohe Effizienz macht einen Kühlkörper überflüssig. Gespeist werden sie aus einem Schaltnetzteil, ein kleinerer Ringkern ernährt die vorgelagerten Baugruppen. Im Labor erreichte der Rotel fast aufs Watt genau die Nennwerte, damit steht der 1562 wie sein Vorgänger richtig satt im Futter.
Doppelte Rechenpower
Trotz gleicher Endstufensektion hat sich im Inneren richtig viel getan. Der 1562 hat nämlich die Kraft der zwei Herzen: Auf der Prozessor-Platine berechnen statt einem jetzt zwei Doppelkern-DSPs das Tonsignal. Kern Nummer eins ist für das reine Decoding zuständig und verarbeitet nach wie vor alle gängigen Surroundformate bis zu 7.1 Kanäle sowie das High-Definition-Material Dolby True HD und DTS HD Master Audio. Dem hochfrequenten Bitstream DSD einer SACD verschließt er sich, stattdessen muss der 7.1-Cinch-Eingang ran.Der zweite DSP-Kern hat nicht weniger zu tun, denn er beinhaltet für jeden der acht Kanäle jeweils zehn parametrische Equalizerbänder. Fünf von ihnen mit Centerfrequenzen zwischen 40 und 160Hz regeln ausschließlich den Bassbereich. Ihre Einstellmöglichkeiten sind gewaltig: Die Centerfrequenz ist im Rahmen von plus/minus einer Oktave in extrem feinen 1Hz-Schritten wählbar, die Güte in 1er-Schritten zwischen 1 und 20 sowie der Pegel von -12 bis +3 Dezibel mit 1dB Schrittweite. Die übrigen fünf Bänder unterscheiden sich in ihren 10Hz beziehungsweise 100Hz-Stufen und teilen sich den Frequenzbereich zwischen 1110Hz und 20000Hz.An dieser Stelle kommen die beiden Klangregler wieder ins Spiel, denn sie erlauben im laufenden Betrieb die Pegeljustage der einzelnen Bänder. Allerdings nur eingeschränkt, denn es reagiert nur der zuletzt eingestellte Kanal. Zudem werden die neuen Werte nicht ins eigentliche EQ-Menü übertragen. Angesichts der prinzipiellen Möglichkeiten des Equalizers wäre eine Selbsteinmessung wünschenswert. Alles in allem hat der Neue gegenüber seinem Vorgänger ordentlich zugelegt.
Klangsteigerung
Offensichtlich haben die Rotel-Entwickler ganze Arbeit geleistet, denn bereits im normalen Stereobetrieb setzte sich der 1562 merklich mit nochmals luftigerer und transparenterer Wiedergabe von seinem Vorgänger ab. Santanas Gitarren profitierten nicht nur im CD-Mitschnitt von "Supernatural Live", sondern auch in der Mehrkanal-Version von der DVD. Sarah MacLachlan hauchte dabei ihr "Angel" noch losgelöster, freier und mit feinerer Zeichnung ins Mikro. Mit HD-Material zog sich die Verbesserung wie ein roter Faden fort. Hier konnte sich der Neue vom hervorragenden 1560 ebenfalls absetzen, indem er die gleiche Portion Lebendigkeit, Feinzeichnung und Transparenz zulegte.
Fazit
Der RS X-1562 wuchs nicht nur in punkto Ausstattung mit seinem potenten parametrischen Equalizer, sondern steigerte sich auch klanglich gegenüber dem Vorgänger. Selbst wenn man das ein oder andere Feature vermissen könnte, so beruhigt er mit der Gewissheit, dass ihn so schnell kein Nachfolger deklassieren wird.
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