Testbericht

Revel Ultima Salon 2

10.12.2007 von Redaktion connect und Malte Ruhnke

Die Akustik und ein kompromissloser Entwickler haben diese Rundungen geformt. Die Revel Ultima Salon 2 glänzt mit superbem Klang.

ca. 1:55 Min
Testbericht
  1. Revel Ultima Salon 2
  2. Datenblatt
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© Archiv

Eine organisch geformte, aus zehn Zentimeter dickem Holz gefräste Verrundung soll im neuen, 26800 Euro teuren Spitzenmodell Revel Ultima Salon 2 den Schall sanft um die Box herum beugen - und damit das Problem "Kantenreflexion" eliminieren. Sechsmal Titan und einmal Beryllium - mit diesem Rezept kocht der Chefentwickler von Revel, Kevin Voecks, sein teuerstes Gericht auf der Karte. Für Kenner besonders lecker sind die Detaillösungen: Anstatt die Sicken kleinflächig zu verkleben, wird das spezielle Gummi direkt mit der tief gezogenen Titanmembran vulkanisiert. Gegen den Trend zu minimalistischen Boxenkonzepten klotzen die Kalifornier mit einer Vierwege-Strategie. So muss jedes Chassis nur einen schmalen Bereich wandeln; das hält Verzerrungen und das Überspringen derselben zwischen verschiedenen Frequenzbereichen gering.


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Der Tieftöner
© Archiv

Arbeitet der Grundtöner zwischen 150 und 575 Hertz schon im roten Bereich, klingt der Mitteltöner darüber noch sauber und klar. Dazu können die Chassis in ihrem Durchmesser sanft abgestuft werden, was das Abstrahlverhalten verstetigt. Eine Einzoll-Kalotte macht gegenüber dem Dreizoll-Mitteltöner eben keinen solchen Bündelungssprung wie direkt zum Achtzoll-Tieftöner.

Aber erst der Zusammenhang zwischen Chassisgrößen, Übergangsfrequenzen und der Frontform bestimmt das Rundstrahlverhalten. Die Revel-Entwickler sind nämlich der Meinung, dass eine Box auch außerhalb des üblichen Hörbereichs ausgewogen spielen muss, um den vom Raum zurückgeworfenen Schall nicht zu verfärben. Deshalb auch ihr konsequenter Kreuzzug gegen Kantenreflexionen: Sie entstehen immer dann, wenn ein plan montierter Hochtöner seinen Schall entlang der Schallwand abstrahlt und die Wellen dann plötzlich die Gehäusekante treffen - wegen der abrupten Druckänderung werden sie unkontrolliert reflektiert.

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Die Beryllium-Kalotte
© Archiv

Braucht viel Leistung

Die Performance der Salon 2 rang  dem AUDIO-Laborchef Peter Schüller ein mehrfaches "Oh!" ab: Mit 16 Hertz war die untere Grenzfrequenz rekordverdächtig - dabei gehört die Box in ihrer Preisklasse wohl zu den schmalsten. Die Physik schenkt dem Entwickler aber nichts: Diese Abstimmung kostet Wirkungsgrad, der Leistungsbedarf ist enorm. Die Warnung an alle potenziellen Revel-Besitzer: Versuchen Sie es nicht unter der Champions League der Leistungsverstärker (wie zum Beispiel dem Musical Fidelty kW 550)!

Hörtest

Die Ultima Salon 2 mochte eine etwas relaxtere Gangart und kitzelte dafür die laszive Spannung zwischen Stimme und Saxofon mit großzügigerem Raum aus der CD. In puncto Natürlichkeit und Sauberkeit das Maximum des heute bei Passivboxen Machbaren. Im Tiefbass schoss die Revel sehr deutlich nach vorn, die Paukenbatterie in Verdis "Requiem" ("Dies Irae", Muti, EMI) verfehlte selbst unter nichtkatholischen Hörern ihre Furcht einflößende Wirkung kaum. Auch das Schlagzeug in Till Brönners "But Not For Me" ("Chattin' With Chet", Verve) schien die volle Druckwelle aller Felle im Hörraum aufzubauen. Sie servierte musikalische Details wie das Atmen der weiträumigen Berliner Philharmonie (Boris Blacher, AUDIO-CD "pure music 3", Bose) locker und selbstverständlich.

Revel Ultima Salon 2

Revel Ultima Salon 2
Hersteller Revel
Preis 26800.00 €
Wertung 104.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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