Streaming-Lautsprecher

Raumfeld One im Test (2. Generation)

24.4.2014 von Fritz I. Schwertfeger

Teufel hat das One-Box-System Raumfeld One überarbeitet und neue Funktionen wie die Direktwahltasten integriert. Wie klingt die neue Version des Streaming-Lautsprechers im Test?

ca. 8:10 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Raumfeld One 2, Teufel
Raumfeld One 2, Teufel
© Teufel

Pro

  • frei belegbare Direktwahltasten
  • einfache Bedienung per App
  • hohe Pegelfestigkeit
  • HiRes-Streaming

Contra


Der Raumfeld One von Teufel wurde einer gründlichen Überarbeitung unterzogen und fährt in der zweiten Generation mit zahlreichen Weiterentwicklungen auf, die es zuvor noch nicht ins Lastenheft der Entwickler geschafft hatten. So ist lobenswert, dass beim neuen One-Box-System von Teufel Raumfeld nicht nur technologische Aspekte eine Rolle spielten, sondern auch die alltägliche Praxisfreundlichkeit bedacht wurde. Evolution statt Revolution lautete also das Credo der Entwicklungsingenieure bei Raumfeld. Dabei beließen die Entwickler das ursprüngliche Design des handlichen Zwei-Wege-Systems und seines integrierten, nach unten abstrahlenden Subwoofers bis auf eine feine Ergänzung, nämlich die Direktwahltasten, im Grunde unangetastet.

Raumfeld One: Musikquellen

One-Box-Systeme bieten nach wie vor unschlagbare Vorteile. Sie sind handlich, sehen schick aus und lassen sich platzsparend im Wohnraum integrieren. Ob Sideboard, Bücherregal oder die verwaiste Ecke in der Küche, innerhalb kürzester Zeit sind sie aufgestellt und eingerichtet. Dabei werden One-Box-Systeme, wie der überarbeitete Raumfeld One immer intelligenter und sind in der Lage, auf vielfältigste Art und Weise für musikalische Begleitung zu sorgen. So greift der neue Raumfeld One gerne direkt auf die heimische Musikbibliothek zurück, die sich auf freigegebenen Ordnern des Rechners (Mac/PC) oder auf einer NAS befinden kann. Eifrig wird bei der Einrichtung dann auch der Zugriff auf Inhalte von Smartphone oder Tablet angefragt, sowie auch auf abertausende Radiostationen hingewiesen, die sich im Internet finden lassen.

Selbstverständlich integriert sind auch die derzeit angesagten Musikstreamingdienste wie Napster, Simfy, MTV Music und Last.fm. Spotify und das verlustfreie Wimp werden in Bälde ebenfalls integriert werden. So verwandelt sich der zierliche Raumfeld zu einer beinahe kompletten Anlage, die sich elegant und unkompliziert via App oder mit den Direktwahltasten steuern lässt.

Praxis: Multiroom-Lösungen im Vergleich

Ganz Formatversteher bandelt der Raumfeld One mit einer ganzen Palette an Komprimierungs-Codecs an, darunter MP3, WAV, FLAC, ACC und weitere Formate. Obendrauf wird als ganz besonderes Bonbon sogar Hi-Res-Streaming bis zu einer Auflösung von 24bit/192 kHz angeboten. In Verbindung mit weiteren Raumfeld-Geräten ist in den heimischen vier Wänden Multiroom bis in den letzten Winkel möglich. Dabei können überall simultan die selben oder jeweils unterschiedliche Inhalte wiedergegeben werden.

Raumfeld One 2, Teufel
Die erste sichtabre Neuerung sind die vier Direktwahltasten am neuen Raumfeld One.
© Teufel

Raumfeld One: Design

Soweit also zur grauen Theorie, für die Praxis gilt es zunächst, das gute Stück aus der sicheren Verpackung zu befreien. Das knapp fünf Kilo schwere aber dennoch ungemein kompakte One-Box-System grüßt keck und stellt schon beim Auspacken die erste Denksport-Aufgabe bereit. Einfach hineingreifen ist nicht zu empfehlen, da der auf der Unterseite befindliche 13 cm Basstreiber, bei all zu ruppiger Vorfreude in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Wird die Verpackung auf den Kopf aufgestellt, lässt sich der Raumfeld One nunmehr gefahrlos mit dem nach oben gerichteten Basstreiber einfach herausziehen.

Dass der Hersteller ihn mit dem Format eines Brotkastens beschreibt, kommt zwar im Großen und Ganzen der Sache recht nahe, wird dem smarten One-Box-System jedoch nicht wirklich gerecht. Denn das smarte Design mit den nach hinten hin abfallenden und abgerundeten Linien könnte auch einem zurückhaltend fiebrigen Art-Deco-Traum entsprungen sein, welcher den Raumfeld One gleichzeitig für die Aufnahme ins New Yorker Metropolitan Museum of Art empfiehlt. Das in mattem weißen Schleiflack gehaltene Finish des Gehäuses korrespondiert mit der schwarzen Chassisabdeckung und den in gebürstetem Aluminium gehaltenen Bedienelementen. Und bereits hier beginnt die erste sichtbare Evolution im Vergleich zum Vorgänger.

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Das den One nun vollständig durchziehende Aluminiumband nimmt die vier frei belegbaren Direktwahltasten auf. Auf diesen können entweder Lieblingsradiosender, Playlisten oder Streamingdienste wie Napster oder Simfy abgelegt werden. Praktisch ist das vor allem deswegen, weil die Box nun auch ohne Smartphone im Handumdrehen zum Musizieren animiert werden kann. Rückseitig finden sich ein Cinch-Eingang, der die Einbindung eines CD-Players oder auch des TV-Gerätes in Betracht kommen lässt. Darunter angeordnet der Ethernet- und ein USB-Anschluss. Ebenfalls verändert im Vergleich zum Vorgänger auch der Bassreflex-Tunnel, der sich nun mittig auf der Rückseite findet und nicht mehr auf der Unterseite, gegenüber des Basschassis. Verschwunden ist auch die WLAN-Empfangsantenne, die nun unsichtbar im Geräteinnern werkelt.

Raumfeld One 2, Teufel
Einrichtung und Steuerung des One-Box-Systems erfolgt bequem per Raumfeld App.
© Teufel

Raumfeld One: Einrichtung

Die Einrichtung des Raumfeld One ist in minutenschnelle zu realisieren, und das auch für Nicht-Computer-Nerds. Hierbei ist die sehr gut gestaltete und enorm funktionale Raumfeld App maßgeblich verantwortlich. Zielsicher führt sie durch die Installationsschritte und macht so die Einrichtung zum stressfreien Vorgang. Bei der Ersteinrichtung muss das One-Box-System noch direkt per Ethernetkabel ans Netzwerk angeschlossen werden, sind die Musikbibliotheken eingebunden und die Einrichtung abgeschlossen, kann das Kabel jedoch ab und das Streaming via WLAN beginnen.

Die übersichtliche Raumfeld-App gestattet unkompliziert auch die nachträgliche Einbindung von Musikresourcen, die z.B. in Form eines USB-Sticks oder einer USB-Festplatte an den rückseitig befindlichen USB-Anschluss andocken können. Die Konfiguration der Musikdienste, sowie der Raumfeld-Geräte - die durchaus im Laufe der Zeit zur Rudelbildung neigen können - ist mit der Raumfeld-App stets gut in Griff zu halten.

Via Equalizer lässt sich auch die klangliche Abstimmung des Raumfeld dem persönlichen Gusto anpassen. Höhen, Mitten und auch der Bassbereich sind einzeln justierbar. Auch akustische Gegebenheiten, die sich durch Aufstellungsort und -raum ergeben, können so einer Feinjustage unterzogen werden. Dies ist vor allem dann hilfreich, wenn das System in einer Ecke spielt, wo der Bassbereich stark zum Dröhnen tendieren kann. Die optional via App wählbare Stereo-Verbreiterung soll dem Raumfeld zu einem breiteren Panorama verhelfen.

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Raumfeld gibt eine Leistung von insgesamt 120 Watt an, die von einer Class-D-Endstufe generiert wird. Hierbei wird der Großteil für den nach dem Downfire-Prinzip arbeitenden Subwoofer bereitgestellt, während die beiden als Quasi-Satelliten angeordneten Mittelhochton-Zweige ebenfalls mit jeweils genau portionierten Leistungsanteilen versorgt werden.

Die Intelligenz des Raumfeld One, aus der bewährten Zauberkiste Connect 2 stammend, erlaubt die Verwaltung von bis zu 150.000 Songs. Der hochmoderne D/A-Wandler von Cirrus Logic macht vor hochaufgelöstem Material keinen Bogen und verarbeitet Material bis zu einer Auflösung von 24bit/192 kHz. In Sachen Streamingfähigkeit zeigt sich der Raumfeld One durchaus generös und erlaubt nicht nur das Streaming von Hi-Res-Material, sondern auch das Streaming von analog zugeführtem Material.

Raumfeld One 2, Teufel
Die Direktwahltasten sind frei belegbar und ermöglichen die Steuerung des Raumfeld One auch ohne Smartphone.
© Teufel

Raumfeld One: Hörtest

One-Box-Systemen haftet oft der Makel der engeren klanglichen Abbildung an, was aber in der Natur der Sache liegt, denn schließlich stehen die Treiber extrem dicht beieinander, was eine breite Stereo-Abbildung generell fast unmöglich gestaltet. Die Ingenieure von Raumfeld haben sich hierzu jedoch die via App zuschaltbare Stereo-Verbreiterung ausgedacht, die diesem Umstand begegnen soll. Wird diese aktiviert, zieht ein merklich größeres klangliches Panorama auf und bringt auch eine knackigere, frischere Spielweise des One-Box-Systems mit sich. Dabei erfreulich, dass es dem persönlichen Gusto überlassen bleibt, ob dieser frischere Modus oder der samtige, weichere Klangcharakter (ohne Stereo-Verbreiterung) zur Anwendung kommt. Für den anschließenden Hörtest blieb diese zusätzliche Funktion ausgeschaltet. So spielt die zierliche Box, wenn ihr eine ordentliche Einspielzeit und ein gewisses Augenmerk in Sachen Aufstellungsort angediehen wird, für ihre Größe beinahe schon verblüffend groß auf.

Bereits mit Radiokost, die mit mageren 128 kbits daherkommt, macht der Raumfeld One 2 eine gute Figur. Die Stimme des Nachrichtensprechers verfügt über respektables Volumen und Körper, Dialoge sind sehr gut verständlich und projizieren sich je nach Lautstärke authentisch in den Raum.

Praxis: Raumakustik-Messung per iPhone

Für das Ausloten der Grenzen in Sachen Pegelfestigkeit und Basstugenden fand sich über TuneIn schnell der richtige Sender. So gibt es sicherlich nur wenige Radiostationen, die per vorbeirollendem Lauftext auf dem Display des Smartphones vor Zerstörung der Lautsprecher bei übermäßiger Lautstärke warnen. "Dub Step Beyond" von Soma FM gehört definitiv zu diesen und liefert, es sei erlaubt zu sagen, Dub vom Feinsten. Der Raumfeld One zeigte sich weder zimperlich noch schüchtern, sondern legte los wie die Feuerwehr. Quicklebendig, dabei stets übersichtlich aufspielend, zeigte der Raumfeld One recht schnell aus welchem Holz er geschnitzt ist. Beeindruckend dabei besonders die Pegelfestigkeit des kleinen Raumfeld. Die Dub-typischen Bass-Tsunamis waberten mit anerkennungswürdigem Tiefgang aus dem One-Box-System. Für noch mehr Tiefgang wäre jedoch ein kleiner, drahtloser Raumfeld-Subwoofer möglicherweise eine tolle Idee.

Beim Stück "Your Girl" von Kakkmaddafakka (Hest), gestreamt im FLAC-Format, machte sich die höhere Datenrate durchaus bemerkbar. Offener und gelöster drückte es die Musik heraus. Überhaupt konnte die Spielfreude, mit der die Raumfeld One zu Werke ging durchaus als frech und samtig gleichermaßen beschrieben werden. Ohne zu nerven, blieb sie sauber im Hoch-Mittelton, glänzte zudem mit akurater Stimmwiedergabe und würzte ihre Darbietung mit einer ordentlichen Portion Bass.

Für Wohlbefinden sorgte anschließend das Stück "Eden" von Talk Talk (Spirit of Eden), das in 24bit/96 kHz gestreamt wurde. Vollmundig, und mit stoischer Gelassenheit tönte die kleine Raumfeld One auf und folgte den zarten Verzweigungen und Vertiefungen des Stücks ohne unwirsch oder haspelig zu wirken. Und auch beim 24bit/192 kHz Stück "From Let Us Garlands Bring, Op.18: Come Away, Death" von Marianne Beate Kielland & Sergej Osadchuk, spielte das One-Box-System gelassen und natürlich, verlieh der Stimme von Marianne Beate Kielland neben Glanz und Gloria auch eine angenehm warme Note. Tonaussetzer oder sonstige Artefakte blieben fern.

Fazit

Dass nun beispielsweise auch in der Küche Hi-Res-Material, welches sonst der Anlage im Wohnzimmer vorbehalten war, beim Zelebrieren der Kochkunst zum Einsatz kommen kann, dürfte so manchen High-End-Gourmet animieren, sich einen Raumfeld One anzuschaffen. Aber nicht nur diesen. Das hochmoderne One-Box-System ist flexibel in Aufstellung und Handhabung, und dabei noch ein wahres Allroundtalent bei der Auswahl an musikalischem Input. Vor allem die Opulenz in Sachen Bass lässt den Raumfeld One trotz kompakter Ausmaße relativ wuchtig und groß aufspielen. Oder, um es auf den Punkt zu bringen: Der neue Raumfeld One tritt nicht nur wie ein doppelter Esspresso auf, sondern ist "Dolce Vita" für den musikalischen Alltag. 

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