Aktivbox
Quadral Orkan Aktiv im Test
Von außen eine normale Standbox, innen eine Revolution: Die neue Orkan ist ein vollaktives Konzept mit eingebauten Endstufen. Dank Druckkammer und parametrischer Entzerrung punktet sie vor allem im Tiefton - aber nicht nur dort!
Das Segment der aktiven Kompaktboxen boomt - vom Home-Studio bis zum PC-Lautsprecher oder Wireless- Speaker. Doch nur wenige Spezial-Hersteller wagen sich an die HiFi-Königsdisziplin heran: die Fertigung ausgewachsener Standboxen mit eingebauter Aktivweichen- und Endstufenelektronik, und dann wird es meistens auch empfindlich teuer.
Der Hannoveraner Traditionshersteller Quadral stößt jetzt in diese Marktlücke und bringt seine erste echte selbstverstärkte Standbox auf den Markt: die Orkan Aktiv. Man darf sich nicht von der Namensähnlichkeit täuschen lassen: Dies ist kein Derivat der gleichnamigen Passivbox mit eingeschobenem Verstärker, sondern ein komplett eigenes Konzept mit drei Endstufenkanälen pro Standbox und einer ausgeklügelten aktiven Weichenelektronik.
Das Entwicklungsziel war aber ganz klar, keinen aktiven Studiomonitor zu bauen, sondern den Klangcharakter der bestehenden Aurum-Speaker in die aktive Welt zu übertragen. Im Hochton setzt man deshalb auf einen Magnetostaten, dessen feine Folienmembran von einem effektiven aktiven Hochpass am deutlichsten profitiert, kann sie doch im Übergangsbereich klirrfreier agieren als bei einem vergleichbaren Passivkonzept.
Quadral Orkan Aktiv: Aufbau
Der ungewöhnlich große Mitteltöner - 17 Zentimeter - sorgt für mehr Bündelung als ein kleineres Pendant, und hier griff Chefentwickler Sascha Reckert in die oberste Liga des Quadral-Programms und setzte das Modell aus dem Flaggschiff Titan 8 in die aktive Orkan ein. Seine Membran besteht aus der Metalllegierung Altima (Aluminium, Titan und Magnesium) und soll die positiven Eigenschaften der drei Leichtmetalle miteinander kombinieren, insbesondere dem von Haus aus eher weichen Aluminium höhere Steifigkeit verleihen, ohne die Resonanzprobleme einer reinen Magnesium-Membran an den Tag zu legen.
Kaufberatung: Die besten Standboxen bis 1.500 Euro
Die beiden Tieftöner im identischen 17-cm-Format sind ebenfalls mit Altima ausgestattet und wirken optisch sogar etwas kleiner als der Mitteltöner. Der Grund: Sie sind etwas nach hinten versetzt eingebaut und sollen durch die entstehende Druckkammerwirkung eine bessere Anpassung an die Raumluft erhalten.
Rückwärtig wirkt wie bei den passiven Modellen ein großzügig verrundetes Bassreflexrohr, doch in Kombination mit der aktiven Weiche konnte die Bass-Abstimmung deutlich tiefer vorgenommen werden als bei einem Modell ohne entsprechende Elektronik. Diese befindet sich samt Netzteil und Endstufen in einer eigenen Kammer im rückwärtigen Fuß der Box und verwirrt den Aktivboxen- Neuling zunächst mit drei sehr unterschiedlichen, aber in der Praxis nützlichen Konzepten zur elektronischen Raumanpassung, während der Profi diese ebenso wie den zusätzlichen symmetrischen Eingang zu goutieren weiß.
Praxis: Lautsprecher richtig aufstellen und einwinkeln
Die drei Endstufenkanäle pro Box mobilisieren in der Summe 450 Watt, wobei Tief- und Mitteltöner von je einer wirkungsgradstarken Schaltendstufe kontrolliert werden, während der Magnetostat eine klassische analoge Verstärkung spendiert bekam.
Hörtest
Vom schlank-neutralen Ton so mancher aktiver Studiomonitore wollte die Orkan von Anfang an nichts wissen: Sie machte ihrem Namen bei Evie Sands' "While I Look At You" alle Ehre und schob ein wahres Tiefbassgewitter in den Hörraum, das die Hörer unwillkürlich an die unbändige Kraft erwachsener 12- oder 15-Zoll-Bässe denken ließ. Die Bassdrum forderte satt und federnd die Hörer zum Mitwippen auf, die Basslinien waren sogar zuweilen auf der voluminösen Seite zu finden. Eher ungewöhnlich für eine Aktivbox, punktete sie auch im Mittelhochton eher mit Spielfreude und einer feinsinnig perlenden Auflösung, als wolle sie dem Hörer zurufen: "Lehn' Dich nicht zurück! Hab' Spaß!".
Eine Einstellung, die ihr bei ernster Musik - hier Beethovens Tripelkonzert (gespielt vom London Symphony Orchestra) - vielleicht den Vorwurf der Schönfärberei einhandeln könnte. Nicht, dass sie Details der Aufnahme verschwieg (im Gegenteil), aber sie nahm das Werk mit kraftvollem Strich und schmelzender Streicherdarstellung eher von der lustvollen Seite, ja mischte sogar einen Hauch Hollywood-Glanz ins Geschehen. Dabei gelangen vor allem die Breitenstaffelung des Orchesters und die Trennung der Solisten phänomenal: Wie bei einer gestochen scharfen Fotografie konnte man Klavier, Geige und Cello folgen.
Madonnas Song "The Power Of Goodbye" lag ihr stilistisch besser: Fett und knackig schob sie die Basswellen in den Hörraum, scheinbar ohne Limit in der Tiefe. Dem Rhythmus folgte sie kraftvoll und behände, aber nicht zu trocken. Das passte gut zur Lockerheit und silbrig glänzenden Darstellung von Stimme und Synthie-Sounds. Die neue Orkan ist keine Party-, aber eine Spaßbox im besten audiophilen Sinne, die nichts von der Nüchternheit hat, die man aktiven Monitoren zuweilen nachsagt.
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