Standboxen bis 1000 Euro

Quadral Argentum 490 im Test

25.9.2014 von Alexandros Mitropoulos

Wir haben das Topmodell Argentum 490 zum Test geladen, das die altgediente Argentum 390er ersetzt. Was leisten die überarbeiteten Standboxen?

ca. 2:00 Min
Testbericht
Quadral Argentum 490
Quadral Argentum 490
© Quadral

"Überarbeitet" trifft es bei der Argentum 490 im ersten Moment ganz gut, denn oberflächlich betrachtet gleichen sich Vorgänger und Nachfolger wie ein Ei dem anderen: selbes Finish, mit folierten Seiten, hochglanzlackierte vordere Schallwand und mit identischer Treiberbestückung. Alles durchaus schick und vor allem ordentlich gemacht, aber keine wirkliche Überraschung.

Die Veränderung steckt viel mehr im Verborgenen: Membranen, Chassis-Antrieb, Frequenzweiche und Gehäusekonstruktion erfuhren Updates und unterscheiden sich teilweise deutlich vom Vorgängermodell.

Die Chassis sind beispielsweise neu: Die zwei parallel spielenden 18er-Bässe und ihr 13,5cm-Mitteltonkumpan erhielten nun verbesserte Antriebsteile, so etwa leistungsfähigere Schwingspulenträger aus Alu, dickere Magnete und Aluminium-bedampfte Polyprop-Membranen. Die Dampfkur mit dem Leichtmetall schenkt dem eher weichen Polypropylen mehr Steifigkeit.


Quadral Argentum 490
SACD ... nennt sich der neue Hochtöner der Argentum-Serie. Ein winziges Plättchen über dem Kalotten-Zentrum soll die Rolle einer Streulinse einnehmen und den Tweeter nebenbei vor Beschädigungen schützen.
© Quadral

Für die Abstimmung der Argentum-Treiber orientierte sich Quadral an den Modellen der teureren Signo-Avantgarde-Serie. So auch beim Hochtöner, der mit seiner neuentwickelten 25mm-Seidenkalotte ausgewogener und klirrärmer als sein Vorgänger spielen soll.

Dass die überarbeitete Argentum 490 tatsächlich als neue Box betrachtet werden muss, verdeutlicht auch die Labormessung: Maß sich die alte 390er-Argentum stellenweise wellig, besaß einen ausgeprägten 3dB-Bassbuckel und klirrte zudem etwas stärker und früher, kann die Nachfolgerin mit einer nahezu mustergültigen Messung für einen Lautsprecher dieser Preisklasse imponieren.

Messlabor

Auf Achse gemessen zeigt sich der Frequenzgang der Quadral breitbandig und brettgerade. 30 Grad seitlich ist ein Abfall gen Hochtonbereich erkennbar. Die untere Grenzfrequenz beträgt 46Hz bei -6dB, die obere 30kHz.

Ein sauberes Wasserfalldiagramm spricht für die Qualität der Chassis. Auch das Klirrspektrum spiegelt das wieder: selbst bei 100dB vernachlässigbarer Klirr. AK=59.

Aber alte HiFi-Hasen wissen natürlich: Laborwerte, so wichtig sie auch sind, sagen meist nur die halbe Wahrheit. Der Hörtest lieferte den zweiten Teil: Wirkte der Bass der 390er eher partytauglich abgestimmt, gab sich der gesamte Tiefton der Argentum 490 neutral. Die neue Quadral vermochte im Intro von Shelby Lynnes "Just A Little Lovin" sogar den absurd-tiefen E-Bass problemlos zu wandeln - selbst bei unvernünftigen Pegeln.

Was aber schnell klar war: Die große Box benötigt genügend Platz - zu allen Seiten: Zu nah an der Rück- oder den Seitenwänden gestellt, litt nicht nur die Bassqualität, sondern auch die Abbildungsschärfe und -tiefe.

Quadral Argentum 490
Home sweet home: Ob sich das ein oder andere Haustier in das riesige Reflexrohr verirren wird? Jedenfalls garantiert die Überdimensionierung einen geräuschlosen Betrieb des Systems.
© Quadral

Nicht so im Freifeld: Die räumlich-klingende Aufnahme der Lynne-Songs kam hier voll zur Geltung. Die Quadral übertrug die Bühne eins zu eins in den Hörraum und schuf eine große, detailreiche Abbildung, die sogar etwas tiefer wirkte als über die Heco. Apropos Vergleiche: Stimmen und Instrumente wie Gitarren oder E-Pianos tönten genauso natürlich wie mit der Indiana Line, wirkten aber bei der Quadral manchmal etwas schwammiger artikuliert als bei der Italienerin.

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Kein Beinbruch aber, zumal die Hannoveranerin sonst ehrlich spielte und das ungewöhnliche Stimmtimbre von Shelby Lynne (dessen Klang auch vom verwendeten Bändchen-Mikrofon rührt) absolut authentisch und facettenreich wiedergab.

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