Testbericht

Quad 99 CDP-2

11.7.2008 von Redaktion connect und Malte Ruhnke

In diesem kleinen Quad-Player steckt mehr als toller CD-Klang: Er bringt Digitalquellen und Aktivboxen zu einer smarten High-End-Anlage zusammen

ca. 2:45 Min
Testbericht
  1. Quad 99 CDP-2
  2. Datenblatt
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© Archiv

Hinter der Bezeichnung 99 CDP-2 steckt ein CD-Player mit dem gewissen Etwas. Das 4,5 Kilogramm leichte und 1500 Euro teure Schmuckstück ersetzt mit seiner Pegelregelung so manchen Vorverstärker und wandelt zudem fremde Digitalsignale, um neue Musikquellen zu erschließen.

Wer einen Blick auf die Rückseite des 99ers riskiert, sieht eine ungeahnte Fülle von Anschlüssen: vier optische Toslink, drei digitale Koax-Buchsen und zwei Pärchen analoge Cinch sowie zwei proprietäre Anschlüsse namens Quadlink.

Neben seiner Hauptaufgabe, dem Abspielen von CDs, bietet er mit seinen stolzen sechs Digitaleingängen die Möglichkeit, klanglich bisher vernachlässigte Quellen auf highendiges Niveau zu lupfen. Das ist im Durchschnittshaushalt vor allem ein DVB-Tuner, der via Satellit eine unendliche Radio-Vielfalt von über 200 Sendern alleine über Astra bietet, jedoch oft durch die Qualität der eingebauten Wandler limitiert ist. Ähnliches gilt für PC-Soundkarten, Netzwerk-Player wie den Terratec Noxon 2 (AUDIO 4/08) und natürlich den iPod, der mittels einer digital abgreifenden Docking Station wie dem Wadia iTransport (AUDIO 5/08) die hochwertigen Quad-Wandler mitbenutzen darf.  


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Vielseitig: der 99 CDP-2 dient dank vieler Digital-Schnittstellen als hochwertiger Wandler und gibt auf Wunsch den Ton über Aktiv-Boxen aus.
© Christine Tantschinez / Archiv

Zum richtig pfiffigen Werkzeug wird der 99er aber erst, wenn man seinen variablen Analogausgang entdeckt. Der ist über die mitgelieferte Fernbedienung in 36 Stufen von Null bis Vollpegel regelbar und lässt den Tausendsassa-Player direkt an Endstufen oder Aktivboxen andocken. Damit sich hierbei keine störenden Rauschanteile ins Signal mogeln, arbeitet er intern konsequent mit 24 Bit Wortbreite und einer digitalen Pegeldämpfung. Würde man nämlich die Pegelregelung einem digitalen 16-Bit-System überlassen, so wäre die Klangqualität bei leiseren Signalen hochgradig bedroht, da mit jeder Absenkung der Lautstärke um sechs Dezibel ein Bit verloren ginge.

Neben dem höheren Dynamikumfang ist die Wandlereinheit auch für eine höhere Samplingfrequenz offen. Sie kann Signale bis zu 192 kHz verarbeiten. Dafür gibt es zur Zeit noch viel zu wenig Quellen. Doch High Ender dürfen in Zukunft auf mehr hochauflösende Musik-Downloads hoffen, wie es sie bei www.linnrecords.com bereits gibt.

Harte Schale

Unter der Bezeichnung CDP-S bietet Quad einen vom Gehäuse her identischen Player, der allerdings auf alle diese Tricks verzichten muss. Beide Geräte bestehen im Wesentlichen aus einer etwas rustikal gefertigten Metallguss-Schale, die wahlweise in Silbergrau oder Champagner lieferbar ist und in die sämtliche Komponenten "kopfüber" hineingeschraubt sind.

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Upside Down: Alle Elemente inklusive des Ringkerntrafos sind in der Gehäuseschale verschraubt
© Archiv

Nach der Demontage der Bodenplatte sieht der neugierige Quad-Besitzer einen sauberen Platinen-Aufbau und einen Ringkerntransformator - auf Schaltnetzteile und andere neumodische Tricks verzichteten die Ingenieure. Die Bedienung über die eingebauten Gummitasten ist nicht immer intuitiv und obendrein haptisch nicht gerade highendig. Besser und bequemer geht es ohnehin mit der beigelegten Fernbedienung, die auch Eingangs- und Lautstärkewahl erledigt. Etwas skurril mutet die LED-Anzeige im Retro-Look an, die gerade einmal die notwendigsten Informationen bereithält - Titelnummer sowie -zeit oder Eingangswahl und Lautstärke - und die bei Bedarf auch ganz abgeschaltet werden kann. 

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Die Rückansicht
© Archiv

Viele Partner

Die naheliegendste Partnerwahl sind die Aktivboxen von Quad selbst. Technisch problemlos und klanglich superb dockte die 12 L Studio Active (AUDIO 6/08) an den variablen Ausgängen an, auch die aktive Dynaudio MC 15 (AUDIO 7/07) spielte sofort auf derart hohem Niveau, dass kein Ruf nach einer aufwendigeren Anlage aufkam. Dennoch avancierte eine noch kleinere und preiswertere Aktivbox zum Liebling der Redaktion. Die Genelec 6020A (ebenfalls AUDIO 7/07) für nur 820 Euro Paarpreis harmonierte mit ihrem Metallguss-Gehäuse schon optisch am besten mit dem Quad.

Die knapp 2500 Euro teure, smarte Mini-Kombi fetzte nicht nur auf dem Schreibtisch richtig los, sie sorgte auch via Netzwerk-Player für eine wahrhaft große Bühne im AUDIO-Hörraum. 

Fazit:

Digitalradio, Festplatte, iPod - wie viele Quellen für hochwertige Musik sprudeln bei Ihnen vielleicht noch nicht? Der Quad schöpft selbst aus einfachsten Geräten mit Digitalausgang superben Klang - und wird mit einem Pärchen Aktivboxen zur kleinen, smarten Wunderanlage. Solche neuen Ideen braucht das Land!

Quad 99 CDP-2

Quad 99 CDP-2
Hersteller Quad
Preis 1470.00 €
Wertung 100.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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