Testbericht

Plattenspieler Avid Diva II + RB 300

13.9.2008 von Redaktion connect und Dalibor Beric

Weil die Herstellungskosten des Vorgängers stark gestiegen waren, erbt der Avid Diva II (2400 Euro) nun einiges von seinen teureren Brüdern. Wie sich dies klanglich auswirkt, zeigt der Test.

ca. 2:05 Min
Testbericht
  1. Plattenspieler Avid Diva II + RB 300
  2. Aus dem Messlabor: Einfluss der Riemenspannung
  3. Datenblatt
Plattenspieler Avid Diva II + RB 300
Plattenspieler Avid Diva II + RB 300
© Archiv

Dass steigende Kosten zu Verbesserungen führen können, klingt erst mal seltsam. Doch genau das ist bei Avid eingetreten. So bestand der Plattenspieler Diva (Test 4/05) aus vielen hochwertigen Teilen, deren steigende Herstellungskosten Avid-Chef Conrad Mass zwangen, ihn entweder deutlich teurer zu machen oder eine andere Lösung zu finden. Und wegen der gestiegenen Kosten fing sich nun das Druckguss-Subchassis, von dem Mass so überzeugt ist und das seine teureren Modelle wie den Volvere (2/07) kennzeichnet, auch für den neuen Diva II zu rechnen an. Durch die erhöhte Stückzahl des Subchassis konnte Mass sogar dessen Preis mit dem Tonarm RB 300 auf 2400 Euro senken.


Plattenspieler Avid Diva II + RB 300
Das Motorelektronik des Diva II ist wie beim Vorgänger mit Trafo und Phasenschieber aufgebaut.
© Julian Bauer

Na ja, so aufwendig entkoppelt wie beim Vorgänger und den teureren Modellen ist das Subchassis hier nicht: Statt Federn finden sich Dämpfer aus Sorbothan. Allerdings dämpft dieses Material Schall und Vibrationen ausgezeichnet, weshalb nicht nur das Subchassis darin eingebettet ist, sondern auch die Füße es als Sohle spendiert bekamen. Letztendlich geriet die Trittschalldämpfung aber weniger effektiv als bei der Ausführung mit Federn und sehr tiefer Resonanzfrequenz.

Nicht nur das Druckguss-Subchassis erbte der Diva II von seinen größeren Brüdern: Das Inverslager, wo sich ein kleiner Subteller mit selbstschmierender Bronzebüchse und Saphirspiegel auf einer Edelstahlkugel um die konische Lagerachse aus Wolfram dreht, ziert ihn ebenfalls.

Geblieben ist aber, entgegen den Prospektdaten, ein Motor mit einem recht schwachen Drehmoment des französischen Herstellers Crouzet. Diesen verbunkert Mass nun in einen noch massiveren, 2,7 Kilogramm schweren Stahlblock, den er neben dem Laufwerk positioniert. Diese Tatsache und der für den Rundriemen eng tolerierte Pulley führen aber dazu, dass Plattenspieler und Motor auf einer völlig planen Fläche stehen sollten, um den Gleichlauf konstanter zu halten (siehe auch "Aus dem Messlabor").

Plattenspieler Avid Diva II + RB 300
Das Subchassis mit rigider Geometrie aus Aluminium-Druckguss wie auch das teure konische Inverslager mit Saphirspiegel von den teureren Brüdern spendiert Avid nun auch dem Diva II.
© Julian Bauer

Mit 1,3 Kilogramm geriet der Teller leichter. Er besteht weiterhin aus Mitteldichter Faserplatte (MDF), bekam aber statt einer schweren Glasplatte die Korkmatte des Volvere.

Dass Mass sich bei der Grundausstattung für den Rega RB 300 entschied, wird Kenner ob der guten Lager und der aus Aluminium gegossenen Armrohr-Headshell-Einheit wohl nicht verwundern.

So bestückt betrat der Diva II den Hörraum, den sein Vorgänger als stereoplay Highlight verlassen hatte. Da aber kein Diva mehr verfügbar war, hieß der Gegner, wie beim damaligen Duell (4/05), Rega P 7 nebst Tonarm RB 700 (9/04). Und wie damals zeigten die Kontrahenten unterschiedliche Charaktere, wenn auch der Diva II sich etwas anders präsentierte als sein Vorgänger. So punktete der Rega weiterhin mit direkterer Ansprache, die nun aber mehr auffiel, weil der Bass des Diva II zwar etwas voluminöser, aber noch träger erschien als beim Diva.

Dafür verfügte der Diva II nun über eine noch facettenreichere Klangfarbenpalette und grenzte einzelne Instrumente noch klarer ab, was ihm die gleiche Punktzahl einbrachte und wodurch er sich weiterhin stereoplay Highlight nennen darf.

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