Testbericht

Philips Fidelio DS9800W - iPod-Anlage mit Airplay

21.10.2011 von Alexandros Mitropoulos

Für Freunde des unkomplizierten Vom-Sofa-Streamens hat Philips ein ganz spezielles Komplettsystem im Angebot: Das Fidelio Soundsphere DS9800W (1000 Euro) setzt voll und ganz auf außergewöhnliche Optik und Apples Übertragungsprotokoll AirPlay.

ca. 2:35 Min
Testbericht
Philips Fidelio DS9800W
Philips Fidelio DS9800W
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 Spätestens mit der ungewöhnlichen Musikserver-Komplettanlage MCi 900 steht fest: Die Entwickler bei Philips haben keine Scheu vor neuen Ideen. Das Design der Boxen mit dem freistehenden Hochtöner und schräg nach oben abstrahlendem Tieftöner ist mindestens genauso auffallend wie ungewohnt. Ziel dieser Konstruktion ist aber keineswegs nur eine spektakuläre Optik - vielmehr soll sie dazu führen, den Klang in alle Richtungen abzustrahlen und für eine bessere und tiefer gestaffelte Stereoabbildung zu sorgen.


Philips Fidelio DS9800W
Die neue Fidelio ist iPad kompatibel.
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Mit der Fidelio DS9800W führt Philips dieses Konzept nun konsequent fort und vereint es mit Apples Streaming-Standard AirPlay. Statt eines eingebauten Players dient dem Philips-System folglich ein Mac oder PC mit der Abspielsoftware iTunes (ab Version 10.1) oder ein iPhone, iPad oder iPod Touch (ab iOS 4.2)  als primäre Musik-Quelle.

Philips Fidelio DS9800W
Bei dem SoundSphere-Konzept sitzt in dem Massivholz-Gehäuse der nach oben gerichtete Tiefmitteltöner, wobei der Schwanenhals-Hochtöner über ihm zu schweben scheint.
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Vom Sofa oder Schreibtisch aus landen die Musiktracks drahtlos per WLAN im rechten, aktiven SoundSphere-Lautsprecher. Dieser enthält neben der Verstärkereinheit für beide Boxen auch die WLAN-und Steuer-Elektronik, einen Empfänger für die mitgelieferte  Infrarot-Fernbedienung sowie eine "Aux"-Klinkenbuchse für analoge Gast-Zuspieler.

Philips Fidelio DS9800W
Der Frequenzgang der Philips DS9800W ist relativ gleichmäßig. Eine leichte Anhebung im Bassbereich um 100 Hz sowie eine minimale Betonung der Mitten im Bereich von 2-2,5 kHz ist zu erkennen. Die Weiche setzt bei etwa 4,5 kHz ein, was an einer kleinen Senke in diesem Bereich deutlich wird.
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Die linke Box ist passiv und steht über ein normales Lautsprecherkabel mit ihrer rechten Kollegin in Kontakt. Beide Boxen beeindrucken mit ihrer soliden und gewichtigen Konstruktion: zusammengesetzt aus jeweils zwei handgeschnitzten Massivholz-Halbschalen und mit sieben Schichten schwarzem Klavierlack versiegelt, gekrönt von einem eingelassenen Aluring, der auch den Schwanenhals-Hochtöner trägt. Die leicht gebogene Form des Gehäuses erinnert zwar entfernt an eine Blumenvase, soll aber Vibrationen und Eigenresonanzen auf ein Minimum reduzieren.

Read the Manual

Bevor man in den Genuss seiner Musiksammlung kommt, muss sich die Philips Fidelio-Anlage am lokalen WLAN-Netzwerk anmelden. Das gestaltet sich in Anbetracht eines fehlenden Displays und Ethernet-Anschlusses beim ersten Mal gar nicht so leicht wie gedacht. Mit einem Blick ins Handbuch und der Hilfe eines Internet-Browsers lässt sich das System aber letztlich mit überschaubarem Aufwand konfigurieren.

Philips Fidelio DS9800W
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Und einmal erfolgreich gekoppelt, verbindet sich das Set beim Einschalten fortan automatisch mit dem Heimnetzwerk. Jetzt nur noch den gewünschten Song oder die Playlist bei iTunes oder am iPod auswählen, Play drücken - und schon ertönt die Musik über das Philips-System. Die Daten werden dabei quasi "on-the-fly", also während des Abspielens, in das Apple Lossless Format konvertiert und in gewohnter CD-Qualität (44,1 KHz / 16 Bit) paketweise versendet.

Diese hörbar bessere Audio-Qualität ist auch - neben der Reichweite - der größte Vorteil gegenüber der Bluetooth-Übertragung. Damit iPhone & Co bei der energiefressenden Streaming-Orgie nicht zu schnell der Saft ausgeht, liegt dem Paket auch ein Ladedock bei.

Souverän von Pop bis Klassik

Schon nach wenigen Takten überraschte der sehr brillante und dynamische Klang der Lautsprecher. Die Wiedergabe war auf eine beeindruckende Art und Weise ausgewogen - ohne dabei Details zu verwischen. Tommy Emmanuels "Green Thumb" ("Endless Road") klang lebendig frisch und sehr detailliert,  Bachs Brandenburgisches Konzert Nr. 2 in F-Dur beeindruckte mit Homogenität und einem nuancenreichen Spiel der Oboe. Diese bemerkenswerte Performance begrenzte sich keineswegs nur auf bestimmte Musikrichtungen. Ob Klassik, Jazz, Pop, Rock oder House - das Philips-System fühlte sich in jeder Sparte wie zu Hause.

Zudem scheint das SoundSphere-Konzept der Philips-Designer sehr gut aufzugehen: Die Stereoabbildung baute sich sehr natürlich auf, mit einem recht breiten Sweetspot-Bereich. Außerdem blieben die Lautsprecher auch bei höheren Pegeln immer Herr der Lage.

Fazit

Jedem Apple-Afficionado, der eine optisch eindrucksvolle und vor allem auch gut klingende Anlage sucht, kann man das Philips Fidelio DS9800W vorbehaltlos empfehlen. Allerdings sollte man - Stichwort Konfiguration - keine Scheu vor Handbüchern haben.

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