Standbox

Opera Grand Mezza MK II im Test

11.1.2013 von Wolfram Eifert

Dass Schallwandler aus Italien nicht nur ausgesprochen hübsch sein können, sondern auch preiswert und sehr solide, dafür ist die Grand Mezza Mk II von Opera der lebende Beweis.

ca. 2:20 Min
Testbericht
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Opera Grand Mezza MK II
Opera Grand Mezza MK II
© H. Härle, Archiv, MPS

Pro

  • freundlicher und filigraner Klangcharakter
  • feine Artikulation
  • angenehm hohe Verständlichkeit

Contra

  • tonal etwas eigenwillig
  • nur mäßig pegelfest

Für maßvolle 2.000 Euro kommt ein wunderschön verarbeitetes Tonmöbel ins Haus, mit sanft gerundeten Kanten und einem weichen Kunstlederbezug für die mittleren Bereiche. Die Seitenwände sind echtholzfurniert, wahlweise in Kirsche oder Mahagoni. Wer mag, bekommt seine Grazien auch in hochglänzendem Schwarz oder Weiß, gegen einen Zuschlag von 10 Prozent.

Opera Grand Mezza MK II: Aufbau

Ebenfalls eine sinnvolle Lösung sind die stählernen Querspangen, die unter die Box geschraubt werden und für einen sicheren, wackelfreien Stand sorgen, auch auf unebenen Böden. Die Grand Mezza ist mit drei gleich großen Konustreibern ausgestattet, davon zwei Bässe und ein Mitteltöner. Die Schwingsysteme sind durch unterschiedliche Parameter und Membranwerkstoffe (Polypropylen und Papier) den jeweiligen Einsatzbereichen angepasst.

Kaufberatung: Standboxen ab 440 Euro

Der Mitteltontreiber arbeitet in einer separaten Kammer ungestört vom Toben seiner Nachbarn, die im untersten Frequenzbereich von einem Bassreflextunnel unterstützt werden. Im Hochtonbereich kommt ein Klassiker von Scan Speak zum Einsatz: eine für ihren feinen, unaufgeregten Ton bekannte Gewebekalotte mit rückseitiger kleiner Kammer zur besseren Kontrolle der Eigenresonanz. Vibrationen ausgehend von den benachbarten Treibern können dem Hochtöner nichts anhaben, dafür sorgt schon die 50 Millimeter dicke Schallwand, die jegliches Rumoren im Keim erstickt.

Bildergalerie

Opera Grand Mezza MK II

Bilder: Opera Grand Mezza MK II

Beste Marke: Die Hochtonkalotte mit klangneutraler Gewebemembran stammt vom skandinavischen Nobelanbieter Scan Speak.

Die Frequenzweiche ist ein klassisches Drei-Wege-Konstrukt mit moderaten Flankensteilheiten und nicht übertrieben vielen Bauteilen. Die Arbeit der Filter beschränkt sich im wesentlichen auf die Verzweigung der Signale. Auf weiter reichende Korrekturen, etwa von Chassisbesonderheiten oder Schallwandeffekten, verzichten die Italiener. Dennoch zeigt die Mezza ein weitgehend lineares Frequenzverhalten, nur bei 1 Kilohertz sind deutliche Turbulenzen zu erkennen. Die Impedanzkurve bleibt stets brav oberhalb der 4-Ohm-Linie und schwankt nur wenig. Beides zusammen erfreut zierlich ausgelegte Verstärker, auch und gerade solche der audiophilen Sorte.

Opera Grand Mezza MK II: Hörtest

Im direkten Vergleich mit der Chario Constellation Pegasus zeichnete die Opera beim Abruf des Bajazzo eine etwas kompaktere Bühne. Auch schienen die Akteure ein klein wenig weiter entfernt vom Hörer zu agieren, was dem Spaß an der heiteren Wirtshaus- Szenerie aber keinen Abbruch tat. Tonal wirkte die Opera ähnlich brillant wie die Chario; auch bei ihr waren einzelne Silben sehr deutlich zu verstehen. Dass die Mezza recht zierlich geschnitten ist und mit vergleichsweise wenig Membranfläche auskommen muss, machte sich vor allem im Bassbereich bemerkbar. Sowohl die Chario wie auch die Sonus Faber tönten um einiges massiver und satter. Dafür kommt die Grand Mezza besser mit kleinen Räumen und wandnaher Aufstellung zurecht.

Das energiegeladene und temporeiche Werk von Triband kam über die Mezza angenehm frisch und lebhaft, wenngleich bei dieser Art Programm doch deutlich wurde, dass zwei lediglich 13 Zentimeter große, passiv angesteuerte Chassis im Tiefbass keine Bäume ausreißen können. Freunde zierlicher Standboxen wird das nicht vom Kauf abhalten, zumal der feine, sehr agil ansprechende Klang auch ohne Pegelexzesse einen intensiven Hörgenuss ermöglicht.

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