Testbericht

Netzwerkplayer Logitech Squeezebox Duet

6.5.2008 von Redaktion connect und Bernhard Rietschel

Mit großem LCD-Bildschirm und konfortabler Fernbedienung greift Logitech den Klassiker von Sonos an.

ca. 3:10 Min
Testbericht
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  1. Netzwerkplayer Logitech Squeezebox Duet
  2. Datenblatt
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© Archiv

Pro

  • Multiroom-System
  • Klangvolle und komfortable Musikwiedergabe

Contra


Die Logitech Squeezebox Duet basiert technisch auf der Squeezebox Classic, die in AUDIO 4/08 mit ihren hervorragenden Klang- und Praxiseigenschaften überzeugte. Mit einem Unterschied: Die gesamte Bedien-Intelligenz samt Display konzentriert sich in der Funk-Fernbedienung.

So lassen sich Festplatten-Musikarchive bequem vom Sofa aus durchstöbern, der eigentliche Player schrumpft zur anonymen Black Box mit Cinch-Stereo- und Digitalausgängen. Sollen zusätzliche Räume beschallt werden, schafft man einfach mehrere Player an; der Controller kann nahezu beliebig viele dieser Clients individuell steuern. Begrenzt ist die Expansion allerdings durch die Reichweite des WLAN-Netzes, denn der Duet-Controller ist - anders als der Player, der auch per Kabel mit Daten versorgt werden kann - auf eine Wireless-Verbindung angewiesen.

Eigene Software

Als Musikspeicher ("Server") bietet sich jeder beliebige PC, Mac oder Linux-Rechner an. Dort installiert man die freie Software,  der man nur mitteilt, in welchem Datei-Ordner sie nach Musik suchen soll und darf. Binnen weniger Minuten tauchen die Platten dann perfekt organisiert und nach einstellbaren Kriterien sortiert auf dem Farb-LCD der Duet-Fernbedienung auf. Dort kann man nach Herzenslust Playlisten zusammenstellen, Titel oder ganze Alben spielen, skippen, vorspulen und so weiter. Für Alternativen zur eigenen Sammlung sorgen wie bei fast allen Netzwerk-Playern Tausende von Internet-Radiostationen - sofern das heimische Netzwerk einen schnellen Webzugang bietet.

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Wem der Analogausgang (links) nicht reicht, der kann auf Digital-Outputs (Mitte) wechseln. Die Netzwerk-Buchse (rechts) hift bei WLAN-Problemen.
© Foto: H.Härle

Schon seltener zu finden ist dagegen die Unterstützung für den Web-Musikverein Last.fm: Dank entsprechendem Plug-in erscheinen die auf der Squeezebox gehörten Titel im persönlichen Musikprofil auf der Last.fm-Seite; umgekehrt spielt die Squeezebox die anhand jenes Profils maßgeschneiderten Last.fm-Radiostreams. Bei dieser wie bei vielen ähnlichen Funktionserweiterungen profitiert die Squeezebox von zwei Faktoren: Ihre Server-Sofware ist ebenso leistungsfähig wie flexibel - und die Nutzerbasis wegen der langen Marktpräsenz der Logitech- und (früher) Slim-Devices-Netzwerk-Player riesig. So kann man sicher sein, dass das System mitwächst: Für den Einsteiger ist es einfach in Betrieb zu nehmen, und der experimentierfreudige User muss sich schon wirklich exotische Aufgaben ausdenken, um im Support-Forum nicht augenblicklich Dutzende von Genossen zu treffen, die diese Probleme bereits gelöst haben.

DRM? Nein Danke

Eine momentan nicht lösbare Einschränkung ergibt sich bei der Wiedergabe kopiergeschützter Download-Titel: Der Kopierschutz - egal ob als Windows- oder Apple-Variante - wird hier dummerweise zum Abspielschutz. Bei einzelnen Alben lässt sich das noch (etwa durch Brennen auf CD und anschließendes Re-Enkodieren in MP3) umgehen; wer aber große Datenbestände mit Windows-DRM hat, wird eher auf einen Player (etwa von Sonos, Pinnacle oder Terratec) ausweichen, der diese Verschlüsselung unterstützt.

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Auf dem LCD-Schirm des Duet-Controllers scrollen in der Album-Darstellung die Covers durch.
© Foto: H.Härle

Mit "Fairplay" von Apple spielen ohnehin nur die Apple-eigenen Komponenten. AUDIO empfiehlt daher: wenn schon Kauf-Downloads, dann nur Titel ohne DRM, wie sie von iTunes als "iTunes plus" und von vielen Plattenlabels auch direkt angeboten werden.

Praxis: Musikarchiv anlegen und ordnen

Ansonsten ist die Format-Unterstützung des Logitech-Players hervorragend. Zur kompromisslosen HiFi-Quelle wird der Duet sowieso erst, wenn man ihm die Musik in einem Bit-identischen Pack-Format wie FLAC serviert - und das bekommt man nicht per Download, sondern nur durch Rippen der eigenen CDs oder durch Digitalisieren von LPs.

Der NAS-Experte

Da Lossless-Dateien reichlich Platz brauchen (etwa 60 Prozent der Originalgröße, aber immer noch das Vierfache von MP3), kommt umso schneller der Wunsch nach einem zentralen, sicheren Speicherort außerhalb des PCs auf.

Eine NAS-Netzwerkplatte, idealerweise mit eingebauter Redundanz, um die kostbaren Daten vor Verlust durch Festplattenschäden zu schützen (RAID-System, ab etwa 500 Euro), ist die eleganteste Lösung. Die Squeezebox beherrscht auch Gapless-Wiedergabe, sie ist aber auf ihre "Squeeze Center"-Software angewiesen, die im NAS-Fall dann bitte schön auf der Netzwerkplatte laufen muss - was nur mit wenigen Platten (etwa den Infrant ReadyNAS-Modellen) problemlos funktioniert.

Hörtest

Klanglich liegen die Systeme auf einem Niveau: wunderbar fein, klar und sanft die Squeezebox, basskräftiger, dynamischer, aber auch etwas rauer der Sonos ZP-80. An externen D/A-Wandlern wie dem Wadia 581i konnten beide Player nochmals dramatisch zulegen. Dem Klang sind also ebenso wenig Grenzen gesetzt wie den Spielmöglichkeiten:

Logitech Squeezebox Duet

Logitech Squeezebox Duet
Hersteller Logitech
Preis 400.00 €
Wertung 95.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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