Testbericht

Netzwerkkomplettanlage Teac WAP-AX 250

7.3.2011 von Bernhard Rietschel

ca. 2:50 Min
Testbericht
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  1. Netzwerkplayer Teac WAP-8600
  2. Netzwerkkomplettanlage Teac WAP-AX 250
  3. Datenblatt
Teac WAP-AX 250
© AUDIO

Eignet sich der 8600 prima zum - vorzugsweise digitalen - Anschluss an die Hauptanlage, beschallt der WAP-AX250 im Alleingang ein weiteres Zimmer. Der in ein sehr passgenaues und - im Gegensatz zum 8600 - durchaus edel wirkendes Kunststoffgehäuse gewandete Netzwerk-Amp braucht lediglich ein Paar Boxen, die auch ruhig etwas anspruchsvoller sein dürfen: Seine ICEPower-Endstufen leisten satte 125 Watt an vier Ohm und sind auch an schwierigen 2-Ohm-Lasten (bei dann fast verdoppelter Leistung) tadellos stabil. Bedient wird der AX-250 mit der Fernbedienung des 8600, die sich mit wenigen Finger-Tipps von einem zum anderen Player umschalten lässt und auf diese Weise theoretisch beliebig viele WAPs verwalten kann. Einen synchronisierten Partymode gibt es dabei leider (noch) nicht.

Teac WAP-AX 250
Nordische Kraft: Direkt hinter der Frontplatte lauern 250 Class-D-Watt auf einer eigenen, von B&O bezogenen Platine.
© MPS

Unabhängigkeit für mehrere User bringen zusätzliche Controller - die nicht unbedingt von Teac stammen müssen: Der Hersteller hat allen WAP-Modellen einen VNC-Server einprogrammiert, der jedem Rechner mit entsprechendem Software-Gegenstück (einem VNC-Client, den es für alle Betriebssysteme gibt) das Bedien-Interface 1:1 auf den Schirm zaubert. Das sieht dann nicht nur besser aus als auf dem etwas flauen offiziellen Teac-Controller, sondern lässt sich (etwa mit dem App "Mocha VNC Lite" auf dem iPod Touch) auch deutlich fixer bedienen. Nur zur Ersteinrichtung brauchte das Testgerät noch den Teac-Controller. Ein Hilfsprogramm soll diese Abhängigkeit Anfang 2011 lösen - wer den 250er solo betreiben will, möge das dennoch vor dem Kauf verifizieren.

Teac WAP-AX 250
Multifunktional: Klangregler und Lautstärke-Grundeinstellung finden sich am Rücken des AX250 ebenso wie solide Boxenklemmen. Der Deckel darunter verbirgt einen Schacht für 2,5''-Festplatten, die der Teac wie externe USB-Harddisks behandelt.
© MPS

Die Bedienung des AX250 entspricht der des 8600 - ergänzt um Extras wie einen Line-Eingang zum Anschluss lokaler Analog-Quellen, auf der Rückseite angebrachte Klangregler und die wirklich praktische Möglichkeit, Lautstärke und Mute über Tasten direkt am Gerät zu steuern, ohne dafür jedesmal den Controller zu wecken.

Als besonderes Bonbon verleibt sich der AX250 statt externer USB-Platten auch nackte 2,5-Zoll-SATA-Harddisks ein. Er gibt diese aber weder (wie etwa die Squeezebox Touch) im Netzwerk frei, noch bietet er sie anderen WAPs als Server an. Sie wird also nur lokal genutzt und muss vom PC per USB-Kabel (über eine Mini-USB-Buchse an der WAP-Rückseite) befüllt werden.

Teac WAP-AX 250
Teac WAP-AX250: Hohes Spannungsniveau ohne nennenswerte Einbrüche: kräftige, nahezu perfekt laststabile Endstufe. Sinusleistung pro Kanal 70/127W an 8/4Ω, 202 Watt an 2Ω.
© AUDIO

Ist der SATA-Einschub damit letztlich doch nicht ganz so aufregend, verhält es sich mit dem eingebauten Verstärker genau umgekehrt. Obwohl er inklusive Netzteil schlüsselfertig von B&O zugekauft ist - oder gerade deshalb: Der ICEPower-Digitalamp macht die Teac-Komplettanlage so schlagkräftig, dass sie im Hörtest selbst Edelsystemen wie dem Naim UnitiQute gefährlich wurde. Der britische Streaming-Amp wirkte zwar vor allem bei kleineren Lautstärken natürlicher, gab Stimmen mit jener Kombination aus Unmittelbarkeit und Feinheit wieder, die man intuitiv als "echt" empfindet.

Das hinderte den Teac aber nicht daran, die Musik enorm breit und raumfüllend, mit anspringender Dynamik und kernigem Bass auf denkbar unkomplizierte Weise zum Erlebnis zu machen. An schwierigen Boxen und bei höheren Lautstärken - auch wenn das nicht Basis der Einstufung ist - war dann ohnehin kein preislich vergleichbares Kraut gegen den AX250 gewachsen. Auch wenn er oft fürs Nebenzimmer gekauft wird - aus diesem WAP kann man problemlos eine Hauptanlage bauen.

Messlabor

Teac WAP-AX 250
Teac WAP-AX250: Harmonischen-Analyse: Vor allem für Digitalverstärker-Verhältnisse ungewöhnlich schöner, gleichmäßiger Verlauf bis etwa 10 Watt, darüber gewinnt k3 an Dominanz.
© AUDIO

Der WAP-8600 liefert im Labor ordentliche Störabstände (95dB) und einen unkritisch niedrigen Ausgangswiderstand (100Ω), aber auch recht wenig Ausgangsspannung (1,14V bei voll aufgedrehter Lautstärkeregelung), was ihn im Vergleich zu typischen CD-Spielern recht leise wirken lässt. Verbesserungswürdig ist der Jitter, der mit 1500ps sogar noch höher liegt als beim Vorgänger WAP-8500 (1200ps). Dass es trotz eng verwandter Technik besser geht, zeigt der WAP-AX 250 mit hervorragenden 185ps Jitter sowohl über Netzwerk als auch via USB.

Fazit

Der WAP-8600 kann sich in punkto Bedienkomfort durchaus neben Sonos und Logitech sehen lassen, ist aber auch - trotz eher einfacher Verarbeitung - nicht ganz billig. Ein mit dem WAP-AX250 vergleichbares Gerät hat die Konkurrenz momentan nicht. Als Basis einer UPnP-Streaming-Anlage ist der 250er ein heißer Tipp - zumal, wenn er sich mit einer für Anfang 2011 angekündigten, kostenlosen Setup-Software auch ohne Teac-Fernbedienung in Betrieb nehmen lässt.

Teac WAP-8600

Teac WAP-8600
Hersteller Teac
Preis 500.00 €
Wertung 90.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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