Testbericht

Netzwerk-System Cocktail Audio X10

20.10.2011 von Reinhard Paprotka

Das HiFi-System X 10 von Cocktail Audio (300 Euro) ist das Musterbeispiel einer Eier legenden Wollmilchsau: eine Audiobox, die alle aktuellen Möglichkeiten der Musikspeicherung, -umwandlung und -wiedergabe drauf hat.

ca. 3:05 Min
Testbericht
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Coctail Audio X10
Coctail Audio X10
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Nein, liebe stereoplay-Leser: Mit dem Test von Microanlagen wollen wir Sie auch in Zukunft nicht strapazieren. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel, und eine solche Ausnahme machen wir für das System X 10 von Cocktail Audio. Damit liegen wir nicht so falsch. Das zeigt die rege Teilnahme an unserem letzten Preisrätsel zum X 10. Hier gab es gleich dreimal so viele Einsendungen wie üblich - sicher wegen dem Gewinn, denn der koreanische Hersteller hat ein hochinteressantes Gerät geschaffen, das eine Handvoll toller Funktionen in sich vereint.


Coctail Audio X10
Das X 10 enthält ein Slot-In-Laufwerk, das nicht nur CDs, CD-Rs und CD-RWs akzeptiert, sondern auch DVD-Rs/RWs. Audio-CDs lassen sich rippen und in zahlreiche Formate konvertieren.
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Die Basis bildet ein Verstärker mit 2 x 30 Watt, der von  diversen Programmquellen gespeist werden kann. Integriert sind ein Audio-Netzwerk-Player, ein komfortables Webradio und ein CD-/DVD-Laufwerk. Eine Festplatte lässt sich leicht einbauen und direkt über das CD-Laufwerk, per USB oder Direktaufnahme von Webradio oder Line In befüllen.

Möglich sind auch Wiedergabe von sowie Aufnahme auf USB sowie das Überspielen gerippter CDs auf MP3-Player oder Musik-Handys (außer Apple). Der Clou: Das Ganze steckt in einem für diese Vielfalt sehr kleinen und kompakten Gehäuse, das gerade mal 18 x 10 x 15 Zentimeter misst.

Coctail Audio X10
Das Microsystem Cocktail Audio X 10 verfügt über alle wichtigen Anschlüsse. Sie sind im Analogbereich als 3,5-Millimeter-Klinkenbuchsen ausgeführt, für Aktivboxen stellt man per Line Out die Lautstärke ein. Über USB lassen sich externe Speicher, Tastatur und WLAN-Stick andocken, eine integrierte Festplatte kann als USB-Slave schnell mit Musikdateien gefüllt werden.
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Bei der Bedienung hilft ein Farbdisplay mit neun Zentimetern Diagonale, das auch aus einigen Metern Entfernung noch lesbar ist. Den Funktionsgruppen sind Symbole zugeordnet, die gleich erkennen lassen, wenn etwa keine interne Festplatte oder kein Netzwerk zur Verfügung steht. Neben Musiktiteln und Radiostationen werden - sofern vorhanden - auch Covers oder Senderlogos angezeigt.

Übers Netzwerk greift das X 10 auf PC- oder NAS-Festplatten mit UPnP-Server-Software zu. Als Update ist ein UPnP-Rendering geplant, um die Bedienung per Smartphone zu ermöglichen. Der Netzwerk-Player funktioniert problemlos und schnell.

Coctail Audio X10
Komfortables Webradio mit Reciva: Wie andere Webradio-Provider bündelt Reciva die weltweiten Programme und hält die Liste auf aktuellem Stand. Mit eingebauter Festplatte oder angestecktem USB-Speicher kann das X 10 von Webradio auch aufnehmen, sogar die Bearbeitung von Titelnamen ist möglich. Eine Trennung in Einzeltitel geht aber nur per Software und nach Überspielung auf den PC.
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Ähnliches gilt für das optische Laufwerk, das als Slot-In ausgeführt ist und auf der Frontplatte kaum auffällt. Neben Audio-CDs werden auch Daten-CD-Rs/-RWs und -DVD-Rs/-RWs in allen vom System  unterstützten Musikformaten abgespielt. Mit eingebauter Festplatte lassen sich CDs oder einzelne Titel davon rippen und in WAV, FLAC, MP3 oder OGG abspeichern.

Für die Informationen über Interpreten et cetera greift das X 10 auf die FreeDB-Datenbank zu, entweder online oder über eine aktualisierbare Version, die auf der Festplatte gespeichert werden kann. Gerippt wird zunächst in WAV, danach nimmt das X 10 im Hintergrund eine Umwandlung in die gewünschten Formate vor. Die Transcodierung ist auch unabhängig von der Rip-Funktion nutzbar - wie zum Beispiel für Aufnahmen vom Webradio oder von analogen Quellen per Line-Eingang.

Coctail Audio X10
Ausstattung & Ergebnisse
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Die Besonderheit liegt darin, dass gerippte CDs in eine Datenbank eingeordnet werden, die das X 10 automatisch auf der Festplatte anlegt. Diese Musik liegt also nicht in Verzeichnissen und ist somit nicht direkt kopierbar. Für einzelne Alben und Titel gibt es aber eine Export-Funktion, die per USB auch den Transfer auf MP3-Player erlaubt.

Unabhängig von der Datenbank ist auf der Festplatte eine Verzeichnisstruktur möglich, etwa für eigene Aufnahmen. Als USB-Slave lässt sich das X 10 an den PC anschließen, dann kann die Platte per Drag&Drop schnell mit Musik befüllt werden. Diese lässt sich nachträglich in die Datenbank einpflegen, was aber nicht unbedingt sein muss, da das X 10 auf solche Musikdateien direkt zugreifen kann.

Für die Kühlung arbeitet das Gerät mit einem Lüfter, der praktisch nur hörbar wird, wenn keine Musik läuft. Als Festplatte empfehlen wir einen leise laufenden 2,5-Zoll-Typ mit 3,5-Zoll-Adapter. Das CD-Laufwerk ist im CD-Betrieb leise, beim schnellen Rippen freilich hörbar. Das Laufwerk überzeugte durch einen geringen Jitter.

Als Formate bietet das X 10 WAV, FLAC, MP3 und OGG. Möglich ist die Wiedergabe  auch hoch aufgelöst bis 192 Kilohertz, dabei wird auf 48 kHz downgesampelt. Da dies aber durch ganzzahliges Teilen geschieht, tritt - außer der Beschneidung des Frequenzbereichs bei 20 kHz - keine Klangverschlechterung auf.

Im Hörtest konnte das X 10 in all seinen Anwendungsarten überzeugen. Es spielte ausgewogen und frisch. Die Sinusleistung beträgt 2 x 30 Watt an acht Ohm, an vier Ohm sind es nur 2 x 17 Watt.

Vom Boxenangebot des Herstellers raten wir ab und empfehlen die Canton GLE 410.2 zum Paarpreis von 320 Euro. Wer das X 10 richtig ausreizen möchte, sollte die aktiven Nubert nuPro A 10 für 470 Euro wählen.

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