Testbericht

NAD C 355 BEE

19.3.2008 von Redaktion connect und Lothar Brandt

Nur 600 Euro und schon High-End-würdig: der neue kleine Vollverstärker von NAD.

ca. 1:35 Min
Testbericht
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  1. NAD C 355 BEE
  2. Datenblatt
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© Archiv

Sehr feine Daten liefert der Vollverstärker C 355 BEE, der 60 Euro teurere Nachfolger des fast legendären C 352 - auch jener war ein Preis-Leistungs-Platzhirsch in der AUDIO-Bestenliste (Test in Ausgabe 12/03). Dem 355er soll die formidablen 108 dB Störabstand erst mal einer nachmachen. Die dynamischen Klirrverläufe - sie zeigen den Anteil von unerwünschten Oberwellen abhängig von der abgegebenen Leistung - präsentieren sich für einen Transistor-Verstärker ausgesprochen gutmütig. 


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Auffallend beim Blick ins Innere: Konventionelle Potis für Lautstärke, Bass/Höhen und Balance.
© Foto: H.Härle

Behutsam zu den Lautsprechern ist auch die seit Jahrzehnten bewährte "Soft Clipping"-Schaltung: Sie kappt im Ernstfall Dynamikspitzen, bevor die Transistoren übersteuern und mit rabiaten Verzerrungen die Hochtöner zerstören können. Wem die ordentliche Leistung von 127 Watt pro Kanal an acht oder vier Ohm (die Werte sind exakt gleich) nicht reicht, der kann am zweiten Vorstufenausgang eine weitere Endstufe für Bi-Amping oder einen aktiven Subwoofer anschließen. Auf der Front gewährt der C 355 BEE über eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse auch mobilen Musikversorgern wie dem iPod Zugang. Da sei der fehlende Phono-Eingang verziehen, zumal NAD mit dem PP2 für 100 Euro einen empfehlenswerten externen Vorvorverstärker anbietet. 

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© Archiv

Hörtest

Als Hochpegel-Verarbeiter bereitet der C 355 BEE pure Freude. Vor allem die dynamische Breite überwältigt. Die Titel-CD "pure music one" (Bose, AUDIO 3/08) bietet zum Beispiel in Track 6, dem Schlusssatz von Dvoraks 8. Sinfonie, alles: vom zart ausgebreiteten Streicherteppich mit höchst dezenten Holzbläser-Akzenten bis hin zum brachialen Fortissimo mit schwerem Blech.

Und der NAD-Amp nahm dieses Angebot mehr als dankend an - souverän in der Attacke, nuanciert in der Feinarbeit. Er stürzte sich förmlich in jedes Detail, das ihm der Accuphase DP-700 an den CD-Eingang schickte, um es farbenfroh und energiegeladen an die Lautsprecher KEF Reference 207/2 zu schicken. Wie selbstverständlich kommunizierte er mit diesen vielfach teureren High-End-Komponenten.

Dass er dabei unter dem Strich "nur" 85 Punkte wie sein Vorgänger C 352 einheimste, lag an der etwas tieferen Raumgestaltung und Farbgebung, mit der ein 90-Punkte-Champ wie der Creek Evo IA (AUDIO 5/07) ihn noch auf Distanz hielt. Aber welch ein Vollverstärker-Wolf im Schafspelz regiert von nun an die 85-Punkte-Riege!    

NAD C 355 BEE

NAD C 355 BEE
Hersteller NAD
Preis 650.00 €
Wertung 85.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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