Testbericht

McIntosh MXA60 AC

19.4.2010 von Christine Tantschinez

Der Name McIntosh gilt vielen HiFi-Fans als Synonym für markante, kraftstrotzende Boliden.

ca. 3:00 Min
Testbericht
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McIntosh MXA60 AC
McIntosh MXA60 AC
© Hersteller

Pro

  • audiophil
  • klang stark

Contra

  • kein Pegelmonster

Fazit

Zweifelos ist die MXA 60 -primär etwas für Mc-Fans - aber auch für all jene, die das Außergewöhnliche zusammen mit etwas Luxus suchen und schätzen.


Für gewaltige Monoblöcke wie die legendäre 2KW mit schier unbändiger Kraft und martia-lischer Kompromisslosigkeit - entweder man hat genug Raum und Souveranität (und Geld) für diese Endstufen, oder man lässt lieber gleich die Finger davon.

Was allerdings jetzt anlässlich des 60. Geburtstags der amerikanischen HiFi-Marke neu bei den Händlern zu bewundern ist, passt komplett in das Gehäuse eines einzelnen 2KW-Blocks, enthält aber einen Stereo-Verstärker samt Röhrenvorstufe und CD/SACD-Player. Inklusive passender Boxen. Und es macht ein wenig den Eindruck, als hätte beim knuddeligen Design auch Mrs. McIntosh ein Wörtchen mitzureden gehabt. Die MXA 60 AC ist die erste kompakte Komplett-Anlage überhaupt aus dem Hause McIntosh. Sie ist ein Geschenk an die Fans, eine Hommage an 60 Jahre McIntosh-Geschichte - und eventuell auch der Vorstoß in neue Märkte. Eines ist sie aber definitiv nicht - ein nettes Spielzeug. Unter dem vertrauten Konstrukt aus Stahl, schwarzem Glas, -effektvoll platzierter Röhre und blau -beleuchteten Voltmetern wartet ernsthafte HiFi-Technik auf ihren Einsatz.

Kein Spielzeug

Beim CD/SACD-Player konnte man auf die Erfahrung der Denon-Entwickler aus der gemeinsamen Holding und das im Referenz-Universalspieler DVD-A1UD eingesetzte Laufwerk mit Druckguss-Gehäuse und vornehmer, elegant schnurrender Lade zurückgreifen. Die Kooperation mit den japanischen Kollegen ist sowieso kein Nachteil; wenige Firmen tüfteln so beherzt und erfolgreich am optimalen Playerdesign.

Praxis: Lautsprecher richtig aufstellen

Der Aufbau der Verstärkereinheit, die dem Player huckepack aufsitzt, ist dann wieder reine McIntosh-Philosophie. Ein Hybrid-Vorverstärker kümmert sich um die erste Bearbeitung der Signale und schaltet bei Bedarf ein Bassmanagement hinzu. Im Setup lässt sich definieren, ob die Anlage mit den eigenen Boxen betrieben wird, diese eventuell von einem aktiven Subwoofer Unterstützung erhalten oder gar große Lautsprecher die Zuhörer beschallen. Wobei letzteres kaum nötig sein wird; zum einen ist der McIntosh-Amp bei der Boxenwahl ziemlich wählerisch, zum anderen ist das begleitende Speakerpärchen nicht nur optisch hervorragend auf die Anlage abgestimmt.

Erschütternde Pegelorgien kann man den kleinen Lautsprechern zwar nicht entlocken, aber erstaunlich erwachsenen Tiefton allemal. Soll es wirklich mal richtig wummern oder will man den Boxen schlicht schweißtreibende Bass-arbeit ersparen, steht ja immerhin noch die Alternative mit Aktiv-Sub zur Wahl. Dann bekommen die Hauptlautsprecher nur gefilterte Frequenzkost ab 80 Hertz aufwärts serviert.

Praxis: Raumeinmessung selbst gemacht

Gefährlich für Box oder Gehör wird es so oder so nie, vorher schreitet das mehrstufige Sicherheitssystem ein und sorgt für verzerrungsfreie Deeskalation.

So Klein und schon Mcintosh

Die MXA60 ist also kein Partylöwe, aber auch kein seichter Schlafzimmer-Entertainer oder gar nettes Nebenzimmer-Gimmick, sondern vielmehr eine audiophil abgestimmte Anlage. Die weder viel Wert auf zu protzigen Bass noch auf Effekthascherei legt, sondern genau das in Szene setzt, was Musik ausmacht. Nicht nur, aber besonders mit SACD: Zum Beispiel mit den Islandsmoen Requiem oder Bellezza Crudel von Vivaldi (beides 2L) vermochte sie eine eindrucksvoll räumliche Abbildung zu zaubern, löste Stimmen, Klavieranschläge und Gitarrensaiten nicht nur deutlich von den Boxen, sondern hauchte ihnen auch prickelndes Leben ein, gab ihnen Ausdruck und geschmeidige Eleganz. Je länger man ihr lauschte, desto größer wurde der Zauber und desto gewaltiger wirkte die Anlage trotz ihrer kleinen -Maße.

Fazit

Sind rund 8000 Euro für eine kompakte Anlage nicht etwas verrückt? Vermutlich. Wenn man -dafür als Gegenwert aber eine komplette McIntosh-Kette erhält, inklusive Qualitätsanspruch und Klang, rechnet es sich schon ganz anders. Zweifelos ist die MXA 60 -primär etwas für Mc-Fans - aber auch für all jene, die das Außergewöhnliche zusammen mit etwas Luxus suchen und schätzen

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