Vollverstärker

Marantz PM11S3 im Test

21.1.2013 von Raphael Vogt

Der Marantz PM11S3 lässt sich dank separater Endstufen-Eingänge auch im Bi-Amping-Modus betreiben. Wir haben den Vollverstärker getestet.

ca. 2:45 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Marantz PM11S3
Marantz PM11S3
© Hersteller/Archiv

Pro

  • XLR und Phono
  • Vor-/Endstufe trennbar mit eigenen Anschlüssen
  • Tape-Monitor
  • Energiespar-Abschaltautomatik
  • klingt kraftvoll und geschmeidig

Contra

Fazit

In der Summe liefert der Marantz PM11S3 ein stressfreies Hörvergnügen, das nie lästig wird und immer ein bisschen nach Marantz klingt


Der Marantz PM11S3 bildet die neueste Evolutionsstufe der langen Verstärker-Ahnenreihe und folgt auf den PM11S2. Im Testfeld macht der Marantz den vermutlich edelsten Eindruck, was die Verarbeitung angeht: mit filigransten Details, präzisesten Passungen, seiner indirekten Tastenbeleuchtung, dem beeindruckend dicken, weil hochstehenden Aludeckel und nicht zuletzt mit seiner verkupferten Rückseite. Auch die Fernbedienung passt genau in dieses Bild. Respekt!

Marantz PM11S3: Aufbau

Der Katalog der Änderungen gegenüber dem Vorgänger ist lang und umfasst sowohl Design-Verbesserungen wie den Ring um das Display und dessen nun schwarzen, den Kontrast verstärkenden Hintergrund als auch technische Äußerlichkeiten wie die neuen Reinkupfer-Lautsprecherklemmen. Auch die Fernbedienung kombiniert nun die ehemaligen Verstärkerfunktionen mit den Laufwerkstasten der neuesten Player in einem Handgeber.

Marantz PM11S3 - Aufbau
Marantz macht mit seinem Gehäuse-Layout die thermischen Prioritäten klar: Ein Drittel Netzteil, die Hälfte Endstufen und den Rest (rechts) füllt in senkrechter und Platz sparender Anordnung die Vorverstärkersektion mit ihrem eigenen Netzteil je zur Hälfte.
© Hersteller / Archiv

Aber das Gros an Entwicklungen steckt natürlich in den inneren Werten. Auch hier geht es zum einen um scheinbar banale Dinge wie ein neues Display, das geringere Störfelder erzeugt, und zum anderen um die überarbeitete Endstufenschaltung, die mittels verbesserter Strom-Gegenkopplung mehr Energie und diese kontrollierter liefern kann. Die präzise Lautstärkeregelung erledigt nun ein analoges Regler-IC MAS6116 von Micro Analog Systems.

Praxis: Bi- und Tri-Amping

Einige wenige Änderungen eröffnen neue Einsatzgebiete, denn die Endstufen besitzen nun einen eigenen Eingang und lassen sich in einen Bi-Amping-Modus versetzen. Kombiniert man nun zwei PM11S3, lassen sich diese über den F.C.B.S.-Bus synchron steuern und zwei Lautsprecher im Doppelverstärkermodus betreiben. Auch drei PM11S3 lassen sich zu einem Super-High-End-Surround-Vollverstärker kombinieren, um beispielsweise für die Marantz-SACD-Spieler oder die Top-Blu-ray-Player adäquate Spielpartner auch bei mehrkanaliger Spielart zu bieten.

Bassmanagement, Pegel- und Laufzeit-Anpassung übernimmt dann der Player. Die Lautstärkeregelung erledigen die gekoppelten Verstärker. Man kann die mittels Relais statt simpler Drahtbrücke auftrennbaren Vor- und Endstufensektionen aber auch dazu verwenden, beispielsweise einen Raumakustik-Prozessor zwischenzuschalten.

Ebenfalls neu ist eine Energiesparfunktion, die den Verstärker nach längerer Ruhe in den Standby-Modus versetzt. Diese Sparmaßnahme lässt sich auch abschalten.

Marantz PM11S3 - Anschlüße
So muss ein klassischer High-End-Vollverstärker von hinten aussehen: Symmetrische und Phono-Eingänge, zwei vollwertige Monitor-Anschlüsse und zwei Lautsprecherpaare finden robuste Klemmen vor. Vor- und Endstufe bieten separate Anschlüsse. Edel: Die Rückseite ist komplett verkupfert.
© Hersteller / Archiv

Marantz PM11S3: Hörtest

So geschmeidig wie seine Regler und Tasten gab sich der Marantz auch während des praktischen Tests im Hörraum. Die neuen Universalklemmen für die Lautsprecherkabel wirkten Vertrauen erweckend. Etwas auf Temperatur gebracht, erweckten die Tester den Vollverstärker dann zum Leben. Und lebendig zeigte er sich dann auch sofort.

Ein Wort, das den Testern sofort nach den ersten Tönen aus den Lautsprechern in den Sinn kam, war "geschmeidig". Dieser Begriff beschreibt den Höreindruck sehr gut - und das gilt unabhängig vom verwendeten Musikmaterial.

Der Marantz bot die subjektiv beste Größendarstellung im Testfeld. Instrumente blähten sich nie auf und schrumpften auch nie unter ihre tatsächliche Größe. Vor allem bei Stimmen erwies sich das als angenehm, denn man hatte den Eindruck, dass die Interpreten stets greifbar in der Mitte vor ihrem Mikrofon standen.

Eine weitere Eigenheit des Marantz: Er sezierte Stimmen zum Teil mehr als die Konkurrenten im Test. So war bei der glockenklaren Stimme von Liz Madden von der Gruppe Rua neben der üblichen Kompression auch der zugemischte Exciter-Effekt mit seinen synthetischen Oberwellen deutlicher zu hören als bei seinen drei Konkurrenten.

In der Summe liefert der Marantz PM11S3 ein stressfreies Hörvergnügen, das nie lästig wird und immer ein bisschen nach Marantz klingt. Es sind genau diese Tugenden, die dafür sorgen, dass die große Fangemeinde des Marantz PM 11 weiter wachsen wird.

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