Testbericht
Linnenberg u:c:a im Test
Kompakte, hochwertige D/A-Wandler für Desktop-HiFi am Computer sind derzeit der absolute Renner. Aus Deutschland kommt einer, der es besonders gut kann: Der u:c:a von Linnenberg Audio.
Linnenberg Audio? Da war doch mal was...", werden sich erfahrene HiFi-Fans erinnern. Stimmt: Das in Schwerte an der Ruhr beheimatete Unternehmen entwickelte bereits 1993 den legendären Power-DAC, die welterste Kombination aus D/A-Wandler und Leistungsverstärker. Ein ähnliches Konzept, jedoch mit Vorstufen-Ausgang, verfolgte der im Jahre 2000 vorgestellte Pre IIk.
Firmenchef Ivo Linnenberg bewies also schon damals einen guten Riecher für Technik-Trends. Denn genau diese Paarung aus D/A-Wandler und Vorstufe ist mittlerweile absolut angesagt: Ergänzt um hochwertige Aktiv-Monitore oder einen edlen Kopfhörer, bilden solche DAC-Pre-Amps den Mittelpunkt Platz sparender Desktop-HiFi-Anlagen rund um den Computer - und das keineswegs nur am Arbeitsplatz.
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Das Konzept "D/A-Converter meets Pre-Amp" verfolgt denn auch die jüngste Kreation von Linnenberg Audio, der knapp 1.200 Euro teure u:c:a - was stellvertretend für "USB Coaxial Amplifier" steht. Damit ist zur grundsätzlichen Funktionsweise eigentlich schon alles gesagt: Rein geht's digital via USB- oder S/PDIF-Koaxial-Eingang, raus dagegen analog via Cinch-Buchsenpärchen oder frontseitigen Kopfhörer-Anschluss.
Der Signalpfad beim u:c:a fällt damit also ausgesprochen kurz und minimalistisch aus - was jedoch ein recht komplexes Innenleben erforderlich macht. Selbstverständlich empfängt der kleine Linnenberg-Wandler digitale Musikdaten vom Rechner über die asynchron arbeitende USB-Schnittstelle, was besonders Jitter-armen Betrieb erlaubt.
Zudem ist er er - egal, ob USB oder S/PDIF-Eingang - uneingeschränkt High-Resolution-tauglich bis hin zum Format 24 Bit/192 kHz. Nicht ohne Grund verwendet der u:c:a dabei den USB-Controller-Chip von Cypress: Den hält Ivo Linnenberg wegen seiner besonders "schlanken" Treiberumgebung speziell bei Windows-Rechnern für die bessere Lösung. Jedoch müssen Mac-User für den u:c:a einen Treiber installieren.
Immer schön Takt halten
Nicht nur der USB-, sondern auch der S/PDIF-Eingang ist besonders Jitter-arm ausgelegt: Eigens hierfür ist eine digitale Phase-Locked-Loop-Schaltung (PLL) im Eingangs-Receiver-Baustein (Wolfson WM 8804) zuständig: Ähnlich wie der Naim DAC oder der AMR DP 777 ändert der Linnenberg die Taktfrequenz nicht kontinuierlich, abhängig vom Eingangssignal, sondern arbeitet bedeutend Jitter-ärmer mit umschaltbaren Festfrequenzen, die von einer ausgefuchsten Überwachungsschaltung für den Eingangssignalpuffer vorgegeben werden.
Damit das Analogfilter nach der D/A-Wandlung ohne größere Phasendrehungen relativ flach und damit besonders klang neutral ausfällt, arbeitet der DAC-Chip im Linnenberg, ein hochkarätiger Burr Brown PCM 1794A, permanent mit 192 Kilohertz Taktfrequenz im Upsampling-Betrieb.
Kompromisslos analog
Ein echtes Schmankerl ist der zweistufige, vollständig diskret aufgebaute Ausgangsverstärker: Nach der D/A-Wandlung erfolgt zunächst die präzise Strom-Spannungswandlung, die völlig ohne Gegenkopplung auskommt.
Dem hochwertigen Lautstärkeregler von ALPS nachgeschaltet ist die Kopfhörer-End-stufe, die Last-Impedanzen von 8 bis 600 Ohm treiben kann: Sie versorgt auch die Cinch-Ausgänge.
Langwieriges Klangpotenzial ausloten oder abwägende Für- und Wider-Debatten konnten sich die Juroren beim Hörtest sparen. Egal, ob über USB oder S/PDIF - der u:c:a klang stets schon beinahe unverschämt gut.
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Was uneingeschränkt auch für den besonders kritischen Kopfhörerbetrieb galt: Mit Spitzenhörern wie etwa dem Sennheiser HD 800 zeigte der Linnenberg ein ausdrucksvolles, ungemein leuchtkräftiges Klangbild von natürlichem Detailreichtum und blieb auch bei höheren Lautstärken frei von jeder Anstrengung. Unser Fazit: Musik am Arbeitsplatz kann kaum schöner sein.
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