Testbericht

Lexicon DD 8 im Test

28.12.2012 von Raphael Vogt

Lexicon bietet in der kleinen DD-8 für 2.800 Euro eine patentierte Acht-Kanal-Endstufe mit der Technik der gewaltigen Mark Levinson No. 53 an - in der Summe rund ein Kilowatt Leistung. Ein Meisterwerk.

ca. 2:50 Min
Testbericht
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Lexicon DD 8
Lexicon DD 8
© Archiv/Hersteller

Pro

  • Universell verwendbar
  • Einschalten per Musiksignal, Triggersignal oder Taste
  • Kaum Wärmeentwicklung
  • Klingt wunderbar fein und mühelos

Contra


Lexicon ist bekannt durch seine Studio-Effektgeräte und Surround-Vorverstärker. Seit einigen Jahren hängt die Lexicon-Comsumer-Abteilung infolge von Umstrukturierungen im Harman-Konzern aber nicht mehr mit der Studioabteilung zusammen, sondern ist Teil der Harman Luxury Audio Group, gemeinsam mit Mark Levinson, Revel und JBL Synthesis.

Aus dem Zusammenwirken dieser Marken ergeben sich Synergien, die erkennbar Früchte tragen. Das neueste Produkt der Digitalspezialisten ist eine Acht-Kanal-Endstufe namens DD-8, die Techniken und Erkenntnisse aus Produkten von Lexicon und Mark Levinson bündelt.

Vor rund fünf Jahren brachte Mark Levinson die Endstufen No. 53 heraus: groß, schwer, gut 50.000 Euro pro Paar teuer, wie man das von ML kaum anders erwartet. Im Kern steckte eine revolutionäre Digital-Endstufe, die hervorragend klang und einen ganzen Schwung patentierter Techniken in sich barg und einige der typischen Digitalverstärker-Eigenarten zu eliminieren oder zumindest kompensieren verstand.

Digitale Schrumpfkur

Gemeinsam mit Texas Instruments modifizierten die Entwickler die Schaltungen der riesigen ML-Monoblöcke in den vergangenen Jahren weiter, sodass sie erst in zwei und für die Lexicon DD-8 erstmals auch in einem Chip verbaut werden können. Der erste Teil besteht im Grunde aus einem Analog-zu-Digital-Wandler namens Ruby. Der resultierende Chip 68CTD1KL wird von Harman beispielsweise für edelstes Car-HiFi in Ferraris zur Ansteuerung digitaler Endstufen eingesetzt.

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Der Ruby beinhaltet unter anderem patentierte Schaltungen aus der ursprünglich diskret aufgebauten No. 53 zur Generierung der Dreiecksspannung und eine Differenzialschaltung zur Erzeugung eines extrem Jitter-armen Taktsignals. Nun findet Ruby mit einer entsprechenden Class-D-Endstufe in einem gemeinsamen Chip namens Emerald Platz. Dieser vielbeinige Käfer von der Größe eines Daumennagels liefert dank seines Gesamtwirkungsgrads von deutlich über 90 Prozent bis zu zweimal 150 Watt.

Lexicon DD 8 - Anschlüsse
Lexicon DD 8 - Anschlüsse
© Hersteller / Archiv

Maximale Ef?zienz

Der hohe Wirkungsgrad des Emerald-Chips bedeutet, dass kaum Verlustwärme austritt und er mit geringer Kühlung auskommt. Nun stecken im DD-8  gleich vier davon und kommen in Kombination mit dem ebenfalls hocheffizienten Schaltnetzteil mit der verblüffend kleinen Kühlrippe und dem dadurch möglichen superkompakten Gehäuse aus.

Es ist beeindruckend: In dem 19-Zoll-Gehäuse mit nur einer Höheneinheit stecken vier High-End-Stereo-Endstufen, die mit 125 Watt an 8 Ohm pro Kanal spezifiziert sind; das addiert sich zu einem Kilowatt!

vier Emerald-Chips  von Texas Instruments
Nur so groß wie ein Daumennagel: die vier Emerald-Chips von Texas Instruments. Wegen des hohen Wirkungsgrads und der geringen Abwärme reicht wenig Kühlung. Sie sind unterseitig aufgelötet und mit der Bodenplatte verschraubt.
© Hersteller / Archiv

DriveCore nennt Harman das Technologiepaket. Und Lexicons Entwickler haben es nicht einfach als Mehrkanal-Endstufe in ein Gehäuse gepackt. Damit die DD-8 möglichst universell verwendbar ist, sind einige clevere Funktionen eingebaut. Man kann sie einfach als Mehrkanal-Endstufe in einer Surround-Anlage nutzen. Sie lässt sich per Trigger-Signal von einer Vorstufe einschalten.

Man kann aber auch den Signalsensor verwenden, der arbeitet, wie man es von Subwoofern kennt: Kommt Musik an, schaltet er die DD-8 ein; kommt für eine Weile kein Signal mehr, legt er die Endstufen wieder schlafen.

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Alle acht Ausgänge sind unabhängig voneinander und lassen sich per Drehregler im Pegel einstellen. Das ermöglicht in Kombination mit dem cleveren Bussystem einen universellen Einsatz in Mehrzonen-Installationen, die nach gutem Klang verlangen. Jedes Kanalpaar lässt sich vom lokalen Mehrkanal-Eingang oder vom Stereobus ansteuern.

Hörtest

Im Hörraum demonstrierte der Flachmann, wie gute Digital-Endstufen klingen können: Ein stets mühelos erscheinendes Klangbild mit wunderbar ausbalancierter Grob- und Feindynamik, präzise aufgelösten Höhen und Mitten, die von einem vielleicht etwas weichen, aber sehr sattem Bass unterfüttert sind. Es ist nicht einfach, die DD-8  in eine Kategorie einzuordnen, da sie in mehrere gehört: Bi-/Tri-/Quad-Amping-Stereo, Surround, Multi-Room... Sie ist universell einsetzbar und klingt in allen Lagen fantastisch.

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