Testbericht

Lautsprecher Sonus Faber Toy Tower

27.5.2009 von Redaktion connect und Wolfram Eifert

Dass Neutraliät zu den Tugenden der Sonus Faber Toy Tower (1800 Euro das Paar) zählen würde, war keine Überraschung, wohl aber, wie hingebungsvoll feinfühlig, transparent und raumgenau die kaum einen Meter hohe Säule zu Werke ging.

ca. 1:40 Min
Testbericht
  1. Lautsprecher Sonus Faber Toy Tower
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Lautsprecher Sonus Faber Toy Tower
Lautsprecher Sonus Faber Toy Tower
© Archiv

Dass klangvolle Namen keineswegs zwangsläufig teuer sind, hat Sonus Faber aus Italien schon vielfach bewiesen, doch bei der neuesten Standbox müssen die Südländer (oder ihr Finanzchef) einen besonders guten Tag erwischt haben.


Lautsprecher Sonus Faber Toy Tower
Zwei Spikes vorne und eine Metalltraverse hinten sorgen für Halt und erleichtern den Ausgleich von Bodenunebenheiten.
© Julian Bauer

Sehr zur Freude der weltweiten Sonus-Fangemeinde, die seit kurzem Gelegenheit hat, für schlappe 1800 Euro ein Paar optisch wie technisch ausgesprochen rassiger Standboxen zu ergattern, die komplett in dunkles Leder gehüllt sind. In einer Klasse, in der für besondere Ausführungen oftmals noch Aufpreise verlangt werden.

Die feingenarbte Oberfläche hat optische und klangliche Wirkungen. Dunkelgraue und samtrote Bestandteile erzeugen ein lichtabhängiges Farbenspiel, Konsistenz (weich) und Oberfläche (unregelmäßig) wirken akustisch beruhigend. Das darunterliegende Gehäuse verfügt über entkoppelte Seitenwände und vermeidet harte Kanten.

Dass die Italiener mehr auf dem Kasten haben als Farben und Formen, zeigt der Blick auf die Schalldruckkurven in der Messwertetabelle: Die Schriebe sind glatter als die Motorhaube jedes Alfa Romeo. So mustergültig verhalten sich sonst nur Studiomonitore mit aktiven Filtern oder Modelle mit aberwitzig aufwendigen Frequenzweichen.

Dass Sonus Faber dies passiv gelingt, mit Filtern dritter Ordnung und dennoch relativ wenigen Bauteilen, lässt auf begabte Techniker wie auch erstklassiges Chassismaterial schließen, das die Italiener traditionell von skandinavischen Lieferanten beziehen. Konkret handelt es sich um einen breitbandigen Ringradiator, einen breit strahlenden Papierkonus-Mitteltöner und einen sechsfach verschraubten 18-Zentimeter-Bass plus Reflexrohr hinten.

Lautsprecher Sonus Faber Toy Tower
Von den Chassiskörben abgesehen, sind alle sichtbaren Teile in Leder gehüllt. Der Hochtöner trägt in der Mitte einen Dorn.
© Julian Bauer

Dass Neutraliät zu den Tugenden der Sonus zählen würde, war keine Überraschung, wohl aber, wie hingebungsvoll feinfühlig, transparent und raumgenau die kaum einen Meter hohe Säule zu Werke ging.

Mit ihrer weiträumigen und doch punktgenauen Abbildung kam sie dem holografischen Talent der Audio Physic schon sehr nahe. In Sachen Tonalität und Hochtoneleganz war sie ihr sogar tendenziell überlegen.

Letztlich lieferten sich die beiden ein Kopf-an-Kopf-Rennen, aus denen die Sitara als die minimal lebhaftere und vorwärtstreibendere Box hervorging. Doch die Toy Tower konterte mit dem reichhaltigeren Bassfundament und einer zarteren Artikulation der obersten Lagen.

Ihre Meister fand die Italienerin erst in den ungleich größeren und teureren Tonmöbeln von Cabasse und Nubert, die bei komplexen Klängen ihre größere Über-alles-Dynamik zur Geltung brachten. Dennoch ist Sonus Faber mit der Toy Tower ein großer Wurf gelungen. Einer, der auffallend wenig kostet und mächtig gediegen klingt.

Stärken

+ Erstklassige Verarbeitung und betont neutraler Klang mit unaufdringlich feiner Prägung

Schwächen

- Derzeit nur eine Farbvariante lieferbar

Sonus Faber Toy Tower

Sonus Faber Toy Tower
Hersteller Sonus Faber
Preis 1800.00 €
Wertung 54.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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