Testbericht

Lautsprecher Dali Helicon 800 Mk 2

19.7.2007 von Redaktion connect und Holger Biermann

Die Weiterentwicklung der Dali Helicon 800 zur Mk-2-Version für 7400 Euro geriet zum Volltreffer. Nun muss sogar Dalis Flaggschiff Euphonia 5 um seinen Status bangen.

ca. 2:15 Min
Testbericht
  1. Lautsprecher Dali Helicon 800 Mk 2
  2. Datenblatt
image.jpg
© Archiv

Dali, die Danish Audiophile Loudspeaker Industry, wurde in den 80er Jahren als Hausmarke der HiFi-Klubben, einer großen Kette ambitionierter dänischer Fachhändler, ins Leben grufen.


image.jpg
Die hochglanzlackierte Schallwand ist das Erkennungszeichen der Helicon-Mk-2-Serie. Im ebenfalls sehr stabilen Sockel stecken vier robuste Spikes, die für deutlich mehr Basspräzision sorgen.
© Julian Bauer

Damals zählte der reine Ton und sonst nichts. Und weil die Edel-Zulieferer Vifa und Scan Speak quasi auf der anderen Straßenseite waren, lag Dali klangmäßig immer ziemlich weit vorn. Einzig die Gehäuse blieben schlicht - womit man aber geschickt kokettierte: "Wir stecken alles in den guten Klang..."

Heute klingen Dali-Lautsprecher besser denn je - können sich aber auch optisch und haptisch mit den besten ihrer Klasse messen. Das beste Beispiel ist die imposante und traumhaft verarbeitete Euphonia-Linie, deren Topmodell MS 5 (Preis: 12 000 Euro; 61 Klangpunkte) im Superboxentest 1/2006 die gesamte Redaktion begeisterte.

Das zweitbeste Beispiel ist die Helicon-Serie, jetzt modellgepflegt zur Mark-2-Version. Extrem stabile, gerundete Gehäuse mit edlen Furnieren und Hochglanzfronten treffen hier auf allerfeinste Tief-, Mittel- und Hochtöner. Die sich elegant verjüngenden Formen (die Helicon 800 ist hinten nur 15 Zentimeter breit) kriegt Dali mit Hilfe geschlitzter Spanplatten hin, wie sie auch Audio Physic oder Isophon verwenden. Die Schlitze werden nach dem Aufbau der Wände mit einer silikonähnlichen Masse aufgefüllt, was nochmals zur Beruhigung der Gehäuse führt. Der Sockel wie auch die doppelt ausgeführte Schallwand sind - daran erkennt man die Mk-2-Version - in Hochglanz-Schwarz ausgeführt.

Dali Hochton-Bändchen
Die Kombination aus Hochtonkalotte und Bändchen ist Dali-typisch und sorgt für eine breite Abstrahlung.
© Julian Bauer

Alles in allem wirkt die etwa 26 Kilo leichtere Helicon nur marginal weniger wertig als die große Euphonia. Und in der Chassis-Bestückung lassen sich sogar noch weniger Unterschiede ausmachen: Es sind genau diese verzerrungsarmen Tief- und Mitteltöner der Euphonia 5, die die Helicon zur Mk-2-Version adeln. Die Kombination aus Bändchen und Kalotte im Hochton ist ebenfalls die gleiche. Das ist das Schicksal der Flaggschiffe: An ihnen werden neue Techniken teuer eingeführt; verbilligen sich diese, profitieren die kleineren Modelle - und sind dann in Relation fast besser.Der Messlaborbericht weist die neue Helicon als ausgesprochen gutmütige Vertreterin aus. Mit 100 guten Watt pro Seite lässt sich ihr Potential weitgehend ausschöpfen - auch da zeigt sich die Ähnlichkeit zur großen Schwester.

Dali Anschlüsse
Die Bi-Wiring-Anschlüsse der Helikon 800 Mk 2 sind sehr solide. Kabelbrücken sind im Beipack enthalten.
© Julian Bauer

Klanglich ebenfalls. Im gesamten Mittelhochtonbereich spielte die Helicon ungemein fein, offen und aufgeräumt. Gitarrensaiten und Bläser funkelten, dass es eine Freude war - ohne dass je der Verdacht einer Vordergründigkeit aufgekommen wäre. Dieser Glanz rührt von einer minimalen Betonung der Helicon-Mitten her und sorgt bei Stimmen für eine Verständlichkeit und Ausdrucksstärke, die selten sind. Das Ganze fußt auf einem nicht immer exakten, aber stets souveränen und wohlig-satten Bass.

Die Allegra von Sonics (8/05), stereoplays 59-Punkte-Klassenreferenz, hielt mit noch genauerem Bass, präziserer Abbildung und farbstärkeren Mitten dagegen; in allen anderen Punkten (inklusive einem Heavy-Metal-Hochpegel-Durchgang) hatte die Sonics das Nachsehen. Der Vergleich mit einer anderen Superbox dieser Region, der KEF Reference 203/II (4/07, 60 Punkte), bestätigte die überragende Ausgewogenheit der Dali. Die KEF klang in der Darstellung plastischer, aber rauer, erdiger.Der intensive Wettstreit mit den exzellenten stereoplay-Referenzen von KEF und Sonics führte letztendlich zu 60 Klangpunkten und damit zur Erkenntnis, dass - ob des moderaten Preises - eigentlich die Helicon 800 Mk 2 das heimliche Dali-Flaggschiff ist.

Dali Helicon 800 MK 2

Dali Helicon 800 MK 2
Hersteller Dali
Preis 7400.00 €
Wertung 60.0 Punkte
Testverfahren 1.0

Nächste passende Artikel

image.jpg

Testbericht

Dali Helicon 400 Mk 2
Dali-Oberon-9-black-1-

Standlautsprecher

Dali Oberon 9 im Test
Dali Oberon 1 C

Kompaktbox

Dali Oberon 1C im Test
Dali IO-6

Noise-*Cancelling-Kopfhörer

Dali IO-6 im Test: Top-Kopfhörer von dänischen…
Dali iO-4 im Test

Over-Ear- &…

Dali iO-4 im Test
Dali Oberon 5 im Test

Zwei-Wege-Standbox

Dali Oberon 5 im Test
Dali Callisto 6C im Test

Streaming-Boxen

Dali Callisto 6C im Test
Dali Spektor 6

600-Euro-Standbox

Dali Spektor 6 im Test
Überrasch’ mich!
mehrweniger

Mehr zum Thema

Dali Epicon 8

Standbox

Dali Epicon 8 im Test

DALI Epicon 8

Standbox

Dali Epicon 8 im Test

Dali Ikon 6 MK II

Standlautsprecher

Dali Ikon 6 MK II im Test

Dali Epicon 6

Standlautsprecher

Dali Epicon 6 im Test

Rubicon 8

Testbericht

DALI Rubicon 8 im Test

Weiter zur Startseite