Testbericht

Lautsprecher Blumenhofer Genuin FS 3

28.6.2010 von Wolfram Eifert

Die wattgenügsame Blumenhofer Genuin FS 30 (8900 Euro das Paar) setzt auf Dynamik und Plastizität. Der trockene Bass ruft nach einer tendenziell wandnahen Aufstellung. Die Richtwirkung erlaubt größere Hördistanzen.

ca. 1:40 Min
Testbericht
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  1. Lautsprecher Blumenhofer Genuin FS 3
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Lautsprecher Blumenhofer Genuin FS 3
Lautsprecher Blumenhofer Genuin FS 3
© Archiv

Durchschnittsbürger dürften den Namen Blumenhofer kaum mit dem Bau hochwertiger Schallwandler in Verbindung bringen. Doch in der Beschallungsszene und bei Fans von Röhrenverstärkern genießt die kleine süddeutsche Boxenschmiede längst Kultstatus. Seit über 30 Jahren tüftelt Firmeninhaber Thomas Blumenhofer an Hörnern, die es qualitativ längst mit den Großen der Branche aufnehmen.

Auf welch beachtlichem Niveau die in ländlicher Abgeschiedenheit entwickelten und größtenteils auch gefertigten Hörner spielen, wissen stereoplay-Leser spätestens seit dem Test der Genuin FS 1 in der Januar-Ausgabe 2009. Für satte 35_000 Euro verwandelt das aktuell zweitgrößte Blumenhofer-Modell auch riesige Wohnzimmer jenseits der 60 Quadratmeter mühelos in Konzertsäle, dank eines überragend geringen Wattbedarfs sogar mit wattgeizigen Röhren.


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Eine Impedanzkorrektur lässt sich am Terminal zuschalten. Die Frequenzweiche ist im Sockel untergebracht.
© Archiv

Die Hornbauweise kommt Röhren entgegen

Die sehr viel kompaktere Genuin FS 3 belastet das Genießer-Budget mit kaum 9000 Euro erheblich weniger, lässt konstruktiv dennoch zahlreiche Parallelen erkennen. Auch die kleine Schwester bewohnt ein zweiteiliges Multiplexgehäuse, ist konstruktiv ein Zwitter.

Den Bereich unterhalb 1200 Hertz verantwortet ein in den tiefsten Lagen eher zurückhaltend abgestimmtes, sonst umso potenteres Bassreflexsystem, bestehend aus einem hochbelastbaren 8-Zoll-Treiber mit brettharter Sandwichmembran, großvolumigem Gehäuse und schlitzförmiger Austrittsöffnung. Insgesamt liegt der Wattbedarf deutlich unter dem geschlossener Aufbauten.

Die verbleibenden Lagen bis hinauf zur Hörgrenze und darüber hinaus überlässt Blumenhofer einem selbstkonstruierten Hornsystem mit inverser Kalottenmembran und vorgeschalteter Druckkammer. Gemessen an seiner moderaten Größe arbeitet das Horn ungewöhnlich breitbandig und linear.

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Der Horntreiber basiert auf einer Metallkalotte mit einem extrem starken Antrieb inklusive einer Druckkammer.
© Archiv

Die maximal erzielbare Lautstärke wird vom Basstreiber limitiert und bleibt mit 108 Dezibel deutlich hinter den traumhaften 120 Dezibel der großen Schwester zurück, dürfte den meisten aber vollauf genügen. Erfreulich: Der Wattbedarf der FS 3 ist nur halb so hoch wie bei herkömmlichen Boxen ähnlicher Größe.

Bauartbedingt erfolgt die Abstrahlung stärker gerichtet als bei Boxen ohne Schallführung. Ähnlich wie die ASW erzeugt die Blumenhofer eine deutliche Richtwirkung in der Vertikalen, die sich mit Hilfe der höhenverstellbaren Spikes innerhalb gewisser Grenzen der Hörentfernung und Sitzhöhe anpassen lässt.

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Der Basstreiber verfügt über ein stämmiges Magnetsystem, welches für einen hohen Wirkungsgrad sorgt.
© Archiv

Die Stärken der Blumenhofer lagen in den Bereichen Offenheit und Dynamik, weniger im Tonalen. Dort gab es die eine oder andere Ungenauigkeit, an der sich die Tester stören konnten, aber keineswegs mussten.

In Hochform geriet der Bayernzwitter mit älteren Analogeinspielungen in Kombination mit wohlig klingenden Röhrenverstärkern. So klang der pfeilschnelle Bass warm und rund, die extrovertierten Mitten auch tonal mehrheitsfähig.

Blumenhofer-Acoustics Genuin FS 3

Blumenhofer-Acoustics Genuin FS 3
Hersteller Blumenhofer-Acoustics
Preis 8900.00 €
Wertung 58.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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