Testbericht

Kompaktlautsprecher German Maestro Linea S B-One

10.9.2010 von Malte Ruhnke

Die schmale Form mit der eleganten Verrundung erinnert an eine alte Bekannte: die MB Quart Alexxa (AUDIO 3/07). Zu Recht - die Linea S von German Maestro ist die offizielle Nachfolgeserie.

ca. 1:35 Min
Testbericht
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  1. Kompaktlautsprecher German Maestro Linea S B-One
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German Maestro Linea S B-One
German Maestro Linea S B-One
© Archiv

Doch nicht nur der Firmenname hat sich geändert, sondern auch die Abstimmung. So bekam die kompakte B-One einen komplett neuen Hochtöner. Statt einer konventionellen Kalotte arbeitet hier jetzt eine Inverskalotte, die nach dem vom Hersteller "ultrasphere" genannten Konzept ein deutlich homogeneres Rundstrahlverhalten bieten soll. An der umgekehrten Anordnung der Töner - Kalotte unten, Polyprop-Konus oben - hat man dagegen festgehalten, um die Signale beider Töner beim Hörer möglichst gleichzeitig eintreffen zu lassen: Das soll Interferenzen im Übergangsbereich vermeiden. Der liegt mit 1900 Hz übrigens auffällig niedrig. Dass der Hochtöner dennoch nicht nennenswert klirrt, deutet auf eine extrem gute Auslegung der Weiche und auf einen sehr hohen Standard bei der Konstruktion der Chassis hin.


German Maestro Linea S B-One
Andersrum: Die Kalotte der German Maestro ist invers, was den Abstrahlwinkel vergrößern soll. Ihre flache Sicke ermöglicht zudem größere Hübe ohne Klirr.
© Archiv

Auch am Bassreflex gab es nur wenig zu verbessern: Ein breiter, gerundeter Schlitz anstelle eines Rohres soll nun die Strömungsgeräusche mindern. Besonders formschön geriet das auf Wunsch echtholz-furnierte Gehäuse mit der futuristisch gebogenen Schallwand: Deren Taillierung soll das Abstrahlverhalten rund um den Hochtöner verbessern und Kantenreflexionen keine Chance geben.

Ein Hort der Wärme

Anders als die voranstürmende Dali ließ es die German Maestro ruhig angehen: Bachs meditative Kantate "Ich habe genug" (Montreal Baroque, Atma Classique) tönte minimal voluminöser, dafür noch wärmer und weltentrückter als über die schon sehr schön spielende Heco Celan XT 301.

German Maestro Linea S B-One
Sauber gemacht: Die Weiche sorgt nicht nur für guten Übergang, sondern entzerrt gerade den Konustöner und passt die Kennschalldrücke aneinander an.
© Archiv

Umso schöner, dass bei aller Wärme im Klangbild die B-One nie langweilig oder muffig agierte, sondern orchestrale Details im passenden Schlusschor "Ehrt Eure deutschen Meister" (Wagner Meistersinger, Sawallisch) quasi selbstverständlich und eher hintergründig darstellte. Die Abstimmung war immer dann von Vorteil, wenn die Aufnahmen eher schwierig waren (wie die anspruchsvollen Zischlaute auf Katie Meluas "Shy Boy"). Umgekehrt, bei allzu dunklen Abmischungen (etwa Dvoraks 9. Sinfonie; Järvi, Telarc), verwischte ihre Darbietung rhythmisch leicht und verlor sich doch etwas zu stark in wohliger Wärme und tiefem Raum, anstatt die einzelnen Instrumente aus ihrer Umgebung herauszuarbeiten. Jazzrockiges  wie Jeff Becks "Guitar Shop" spielte sie zwar entspannt, aber auch etwas temperamentlos. Ein Lautsprecher, der zwar aufs erste Hören eher unspektakulär klingt, aber bei längeren Sessions ob seiner Ermüdungsfreiheit und seiner stoischen Ruhe viele Fans finden dürfte.

+ Warm bis natürlich abgestimmt, angenehm, weiträumig und ungemein langhörtauglich.

- Etwas mehr Tiefbass und Temperament täten gut.

German Maestro Linea S B-One

German Maestro Linea S B-One
Hersteller German Maestro
Preis 800.00 €
Wertung 78.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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