Testbericht

Im Test: Subwoofer Canton SUB 12

7.6.2011 von Wolfram Eifert

Der neue SUB 12 von Canton (800 Euro) bietet eine Tiefbass-fördernde Passivmembran und schlaue Zusatzfilter. Das Ganze zu einem verlockenden Preis.

ca. 2:25 Min
Testbericht
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  1. Im Test: Subwoofer Canton SUB 12
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Canton SUB 12
Canton SUB 12
© Archiv

Viel hilft viel, nach dieser doch etwas simplen Devise haben Bassfans lange Zeit über Subwoofer geurteilt. Im echten Leben zeigt sich jedoch, dass imposante Chassis und hohe Pegelreserven alleine niemand glücklich machen.


Canton SUB 12
Das elektrisch angetriebene Chassis und der Passivtreiber nutzen den gleichen Korb und eine doppelt geprägte Randaufhängung aus langzeitstabilem Gummi. Die Membran des aktiven Chassis wird aus Aluminium hergestellt. Eine Zentrierung nahe der Schwingspule kontrolliert den Bewegungsablauf zusätzlich. Die flache Passivmembran besteht aus einer Holzscheibe mit definierter Masse.
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Speziell preiswerte Geräte für Einsteiger waren in der Vergangenheit oftmals einseitig auf hohe Pegel gezüchtet und sind es teilweise bis heute. Auf Basstiefe und Präzision wurde weniger Wert gelegt. Was auch daran liegen mag, dass nicht wenige Interessenten vorrangig auf spektakuläre Pegelreserven erpicht waren. Darunter litt die Qualität, doch das wurde erst nach dem Kauf realisiert.

Canton SUB 12
Die flache Passivmembran bezieht ihre Antriebsenergie aus der Luft im Gehäuse, die ihrerseits vom aktiven Treiber in Schwingungen versetzt wird.
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Für langfristige Zufriedenheit sind andere Faktoren wichtiger: praxisgerechte Einstelloptionen und die Sauberkeit der Wiedergabe, die stark davon abhängt, mit welchen Methoden die Schallenergie erzeugt wird. An beiden Stellschrauben hat Canton bei der Entwicklung seiner neuen Subwoofer gedreht, die mit ihren Vorgängern nicht mehr allzu viel gemeinsam haben.

Canton SUB 12
Der kleine dreistufige Kippschalter für die Raumkorrektur befindet sich in der Mitte. Ganz unten sitzen die Hochpegeleingänge für Boxenkabel (rot und schwarz).
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Für preisbewusste Ein- und Aufsteiger ist besonders Canton SUB-Baureihe interessant, die auf entbehrliche Merkmale wie Hochglanzgehäuse und Fernbedienungen verzichtet, in den klangrelevanten Bereichen jedoch aufwendig gestaltet ist.

Canton SUB 12
Ausgewogener und tiefreichender Subwoofer mit praxisgerechten Einstellungen
© stereoplay

Die Machart der Bassgehäuse erinnert an die GLE-Serie, wo die Boxenkörper in Dekorfolie gehüllt sind, die Fronten hingegen lackiert. Die Baureihe umfasst vier Modelle, wobei die Ziffern jeweils dem Korbdurchmesser der eingesetzten Chassis entsprechen.Das Topmodell ist der knapp 24 Kilogramm schwere SUB 12, der für maßvolle 800 Euro den Besitzer wechselt. Er verfügt neben den üblichen Einstellreglern für Pegel, Phase und Trennfrequenz über eine dreistufige Raumkorrektur zur Anpassung an Räume unterschiedlicher Größe.

Canton SUB 12
Sehr geringer, nur im Supertiefbass (unter 30 Hz) steil ansteigender Klirr mit einsetzender Kompression
© stereoplay

Für audiophile Naturen dürfte besonders die Narrow-Stellung interessant sein, bei der der Ultra-Tiefbass sanft abgesenkt wird, um aufstellungsbedingten Überhöhungen entgegenzuwirken.

Die Signale verarbeitet ein DSP, die Verstärkung obliegt einem hocheffizienten Schaltverstärker mit satten 200 Watt Nennleistung. Die Vorgänger besaßen eine rein analoge Signalverarbeitung.

Aufgerüstet hat Canton auch bei den Treibern, die im Verbund mit den steilflankigeren Filtern eine tiefere untere Eckfrequenz erzielen. Während bei den Modellen SUB 6, 8 und 10 in der Bodenplatte Reflexrohre zur Tiefbassoptimierung stecken, verwendet das Topmodell eine Passivmembran, die bei gegebenem Gehäusevolumen eine besonders tiefe Abstimmung erlaubt und bauartbedingt keinerlei Nebengeräusche von sich gibt.

Der bodennahe, damit akustisch besonders wirksame Passivtreiber ist ähnlich groß wie das aktiv angetriebene Chassis und extrem langhubig ausgelegt. Die Bewegungskontrolle übernimmt ähnlich wie beim Haupttreiber eine sehr flexible Doppelsicke.

Die Tiefbassverstärkung ist ähnlich hoch wie bei einem Bassreflextunnel. Durch die große Fläche und die sich automatisch ergebende Abdichtung des Gehäuses erzeugt der Subwoofer selbst bei großen Auslenkungen keinerlei Zischen und Rumpeln. Die Antriebsenergie entnimmt das System der eingeschlossenen Luft, die vom aktiven Treiber in Schwingungen versetzt wird.

Wie prachtvoll das Ganze funktioniert, zeigen die Messwerte. Schalldruckwerte bis zu 108 Dezibel wurden erreicht, die Grenzfrequenz lag bei strammen 28 Hertz. Die eigentliche Überraschung ist das Klirrverhalten: Der SUB 12 verzerrt extrem wenig, setzt Bestmarken in seiner Klasse.

Dass dieser Woofer Spaß machen würde, war absehbar, nicht aber, wie kontrolliert und druckvoll er zur Sache ging. Dank unmerklich einsetzender Limiter waren ihm selbst bei böswilliger Übersteuerung keine unfeinen Töne zu entlocken.

Ein Betrieb im Grenzbereich war über lange Zeit möglich, auch bei Stücken, die unkalkulierbar tiefe und laute Bass-Eruptionen bereithalten. Musik von der Heft-CD der Ausgabe 10/2010 ("Die perfekte Räumlichkeit") meisterte der Canton bravourös. Der SUB 12 tönte auffallend präzise und bewies Bärenkräfte.

Fazit: Ein Spitzengerät zum Discountpreis.

Canton SUB 12

Canton SUB 12
Hersteller Canton
Preis 800.00 €
Wertung 55.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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