Testbericht

Im Test: Standlautsprecher ASW Genius 410

15.4.2011 von Malte Ruhnke

Die ASW Genius 410 (3200 Euro pro Paar) ist eine homogen-stimmige Box mit frappierender Räumlichkeit, sanften Stimmen und einem top Bass.

ca. 1:30 Min
Testbericht
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ASW Genius 410
ASW Genius 410
© Archiv
ASW Genius 410
Der gegossene Korb des 18er ist mit winzigen, aber starken Neodym-Magneten ausgestattet und bewährt sich dank seiner sehr filigranen Bauweise bei Bässen wie Mitten als kompressionsarmer Spezialist.
© MPS

Accurate Sound Wave - mit diesem Slogan startete vor fast 25 Jahren der Hersteller aus dem münsterländischen Vreden, und die drei Anfangsbuchstaben gaben dem Unternehmen auch gleich seinen Namen: ASW.

ASW Genius 410
Raum und Aufstellung: Etwa 10-20 Grad am Hörer vorbei richten, Box etwas nach hinten neigen, mit vertikalem Winkel genau experimentieren.
© AUDIO

In den letzten Jahren konzentrierte sich ASW besonders auf die Erweiterung des Portfolios nach oben, doch mit der neuen Genius-Serie zielt man wieder auf den High-Ender mit Sinn für vernünftiges Budget. Das Modell 410 besinnt sich dabei auf die Ur-Philosophie der Firma und ist als reine 2-Wege-Box mit phasenoptimierter Weiche ausgelegt.

ASW Genius 410
Sehr tief, guter Kennschalldruck, noch ausgewogen, Brillanzsenke nur auf Achse.
© AUDIO

Die beiden Tieftöner aus hochverdichteter und beschichteter Holzfaser-Membran spielen dabei parallel und sind ober- und unterhalb des Hochtöners angeordnet - also eine Konstruktion nach d'Apollito. Diese erfordert eine möglichst tiefe Trennfrequenz, welche die Genius 410 mit 1800 Hz auch erreicht.

ASW Genius 410
Klirr durchgehend gut. AK 54
© AUDIO

Möglich wird das nur, weil die Hochtonkalotte - außergewöhlich edel für ihre Preisklasse mit Keramik-Membran bestückt - eine sehr tiefe Resonanzfrequenz aufweist und damit ohne die Gefahr von Verzerrungen tief angekoppelt werden kann. Das Gehäuse ist dank nach außen gebogener Wände besonders steif und resonanzarm, zudem sorgen zahlreiche Verstrebungen im Inneren für zusätzliche Stabilität.

Hart, aber herzlich

Nach dem ersten Hördurchgang mit Wagners "Parsifal" (Gergiev, Mariinski) notierten die Tester vor allem die weit ausgeleuchtete und frappierende Räumlichkeit der ASW auf der Habenseite. Wie sie das Orchester platzierte, Stimmen Luft zum Atmen gab und ein glaubwürdiges Opernhaus-Ambiente projizierte: einfach famos. Andererseits fehlte es gerade Streichern und Blechbläsern bei aller Homogenität des Klangkörpers zuweilen etwas an Glanz - die Genius neigte dazu, unangenehme Frequenzen, aber auch Präsenz und Attacke, etwas zurückzunehmen.

Das ließ sich mit einer geschickten Aufstellung noch verstärken, wie die Genius überhaupt auf verschiedene Einwinkelung sehr deutlich reagierte und deshalb eine längere Experimentierphase geboten ist. Richtig aufgestellt - im AUDIO-Hörraum klang sie etwas nach hinten geneigt am besten - verwöhnte sie besonders bei dynamischen Funk-und Jazz-Klängen die Ohren: Chaka Khans "Once You Get Started - Live" zeichnete sie mit unvergleichlich charmanter Stimmdarstellung und abgrundtief-präzisem, doch nie zu dünnem Bass. Eine Box für Genusshörer, die zugleich einen ausgewiesen erwachsenen Klang einfordern.

ASW Genius 410

ASW Genius 410
Hersteller ASW
Preis 3200.00 €

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