Testbericht

Epos Epic 5

20.9.2011 von Malte Ruhnke

Die Epos Epic 5 (1100 Euro pro Paar) ist eine spielfreudige, flexible, betont dynamische kleine Standbox mit großen Reserven.

ca. 2:20 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Epos Epic 5
  2. Datenblatt
Epos Epic 5
Epos Epic 5
© Archiv

Pro

  • spielfreudige, betont dynamische Box
  • große Reserven
  • sehr flexibel

Contra

  • Stimmen etwas gedrungen

Ein Epos ist im Altgriechischen eine Form der erzählenden Dichtung, die wohl bekannteste dürfte die Odyssee von Homer sein. Ob Robin Marshall, der die Marke 1983 gründete, das im Hinterkopf gehabt hat, ist leider nicht überliefert. Dass sie aber in den 1990ern zu Mordaunt Short gehörte und sich seit 1999 im Besitz des britischen Elektronik-Papst Michael Creek befindet, ist dagegen verbrieft. Der hatte schon vorher entdeckt, dass die Epos-Speaker klanglich mit seinen Amps besonders gut harmonieren und setzte daraufhin in Zusammenarbeit mit dem ursprünglichen Ingenieur Phil Knight auch heute noch seine Philosophie in Lautsprecher um.

Praxis: Lautsprecher richtig aufstellen

Während die höherpreisige M-Serie konsequent auf Echtholz und traditionelle Verarbeitung setzt, sind die Gehäuse der neuen Epic bewusst schlichter gehalten, um auch Einsteigern den Weg zu den britischen Boxen zu ebnen. Für 1100 Euro bekommt man mit der neuen Epic 5 jedenfalls extrem viel Box fürs Geld. Dabei floss außergewöhnlich viel Hirnschmalz in die Gehäuseentwicklung: Die Schallwand der Epic 5 wird nicht von vorne mit Chassis bestückt, sondern mit einer Gewindeschraube von hinten an die Chassis geklemmt. Keine Schraube, keine Kante oder ähnliches stört die Schallausbreitung.

Naim Nait 5i-2
Die Epos ist technisch auch mit einem kleinen Verstärker zufrieden. Trotzdem lohnt sich eine audiophile Orientierung nach oben. AUDIO-Empfehlung Naim Nait 5i-2.
© Julian Bauer

Konsequenterweise erfand Michael Creek auch eine entsprechende Konstruktion für den Hochtöner, bei der eine kurze Waveguide-Schallführung nahtlos in die Formgebung der Abdeckung übergeht. Die Box lässt sich also akustisch sinnvoll nur mit einer Abdeckung betreiben. Der zukünftige Besitzer bekommt zwei Paar mitgeliefert, einmal mit Stoffbespannung, einmal mit freiem Blick auf die Töner.

Epos Epic 5
Der Korb ist Standard, doch die Aufhängung bringt hohe lineare Hübe. Beim Hochtöner ist die Bespannung in die Schallführung eingerechnet und obligatorisch
© MPS

Im Gegensatz zur M-Serie kommt hier erstmals eine neu entwickelte Gewebekalotte im Einzoll-Format (25mm) zum Einsatz. Tief- und Mittelton übernimmt ein Pärchen 18er-Konustöner mit klassischer, eher weicher Polypropylenmembran. Von diesen verspricht sich Michael Creek eine hohe innere Dämpfung und gleichmäßige Bündelungseigenschaften bis 3,5 kHz hinauf. Damit nicht Interferenzen in diesem Bereich mitspielen, wird der untere Konus bereits ab 400 Hz sanft ausgeblendet.

Epos Epic 5
Mitten betont, sonst ausgewogen und tief. Hoher Schalldruck bei praxistauglicher Impedanz (4 Ohm)
© AUDIO

Hörtest

Wer zuerst die Dali Ikon 5 MK2 hört, steht zunächst etwas rätselnd vor der Epos Epic 5: Wo die kleine Dänin das Geschehen von den äußeren Enden her aufrollte und leise brillierte, blieb die Epic 5 bei Flüsterlautstärken etwas stimmbetont. Die Konzentration auf den Mittelton erzeugte ein betont warmes, homogenes und schön in die Tiefe gezogenes Klangbild, wirkte bei Schönbergs Orchesterstücken jedoch auch etwas zurückhaltend.

Das änderte sich drastisch, wenn die Box etwas Wand-Unterstützung bekam und ihre dynamischen Muskeln mit Rock und Jazz ausspielen durfte: Dann wurde mit Deep Purples "Lazy" ("Machine Head", 25th Anniversary Edition) der leise, etwas zaghafte Tiefbass plötzlich zum treibenden Rhythmus-Monster, die anfängliche Mittenorientierung wuchs zu einer ganzheitlichen, dynamisch famosen und nie nervigen Rock-Performance heran.

Epos Epic 5

Epos Epic 5
Hersteller Epos
Preis 1100.00 €
Wertung 81.0 Punkte
Testverfahren 1.0

Nächste passende Artikel

Epos, K1

Kompaktboxen

Epos K1 im Test
Epos Epic 1

Kompaktbox

Epos Epic 1 im Test
Epos Elan 30

Standbox

Epos Elan 30 im Test
Epos Elan 30

Standbox

Epos Elan 30 im Test
Epos Elan 35 im Test

Standlautsprecher

Epos Elan 35 im Test
Epos Elan 15

Testbericht

Epos Elan 15 im Test
image.jpg

Testbericht

Epos M22i
image.jpg

Testbericht

Epos M16i
Überrasch’ mich!
mehrweniger

Mehr zum Thema

Dynavox Impuls III

Testbericht

Test: Lautsprecher Dynavox Impuls III

Triangle Magellan Cello 2

Testbericht

Test: Triangle Magellan Cello 2

Monitor Audio GX 300

Testbericht

Im Test: Monitor Audio GX 300

Epos Elan 30

Standbox

Epos Elan 30 im Test

Epos Elan 30

Standbox

Epos Elan 30 im Test

Weiter zur Startseite