Weniger ist mehr

Hegel HD 11 im Test

8.5.2012 von Dalibor Beric

Hegel will das Wettrüsten um immer höhere Datenraten nicht mitmachen. Lieber konzentrieren sich die Norweger auf soliden Aufbau und unkomplizierte Handhabung. Und was ist mit dem Klang? Der HD 11 im Test.

ca. 2:45 Min
Testbericht
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© Hegel
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© Archiv

Nein, die Beschränkung auf 24/96 ist kein Zugeständnis an den Preis", klärt Hegel- Entwickler Andres Ertzeid gleich zu Beginn. "Uns war wichtig, mit dem HD 11 einen umkomplizierten Wandler anzubieten, der ohne zusätzliche Treiberinstallation mit USB funktioniert." Mutig, kann man da nur sagen, ist doch das Rennen um die höchstmögliche USB-Datenrate längst in vollem Gange.Der 24/96-Standard des Ports beim HD 11, der mit 1050 Euro kein Sonderangebot ist, scheint da fast schon anachronistisch. Doch mal ehrlich: 24/192- Musikstücke sind noch relativ dünn gesät. Und die verfügbaren sind auch nicht alle reine Studio-Master, sondern oft upgesampelte Dateien, die in der Regel auch schlechter klingen.Der HD 11 und HiRes-Daten

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Hegel HD 11
© stereoplay

Ganz verschließt sich der HD 11 gegenüber HiRes-Daten aber nicht. Über die Cinch-Digital-Eingänge akzeptiert er auch 24/192. Somit könnte man über den Umweg einer geeigneten USB-S/P-DIF-Schnittstelle dem Hegel höchstauflösendes Material aus dem Computer zuführen, auch wenn dieser keinen eigenen elektrischen S/P-DIFDigital-Out besitzt. Bei den S/PDIF-Inputs sorgt der HD 11 für eine Pufferung der Daten, welche dann neugetaktet werden. Dieses Verfahren senkt den Jitter und macht den Hegel unabhängig von der Qualität des Zuspielers.Bei der USB-Buchse setzten die Norweger auf einen bewährt guten Chip von Tenor (TE 7022 L). Er bietet die Möglichkeit, asynchron zu arbeiten, was Hegel auch nutzt. So ist der USB-Port unabhängig vom Takt des zuliefernden Rechners. Anders als bei den Cinch-Digital-Eingängen gibt es bei USB keinen Eingangsübertrager für die galvanische Trennung vom Computer. Eventuelle Brummschleifen sollen aber durch eine spezielle Massetrennung dennoch unmöglich sein.Sample-Rate-ConverterVon Upsampling hält man in Oslo wenig, weshalb nur ein Sample-Rate-Converter von Asahi Kasei (AK 4127) vor den DAC geschaltet ist. Er wandelt Daten auf die - laut Hegel - beste Rate für den 32-Bit-D/AWandler (AK 4399 EQ) um. Welche dies ist, wollte Ertzeid aber nicht verraten. Sicher ist, dass es nicht die 216 kHz sein können, die der Wandler und der Sample-Rate-Converter maximal beherrschen, da 216 kein Mehrfaches von 44,1 oder 48 kHz darstellt.Nach der Wandlung geht es streng symmetrisch weiter; pro Kanal ist ein Stereo-OP (NE 5532) für die XLR-Buchsen zuständig. Darauf folgt eine Asymmetrier-Stufe mit einem weiteren Stereo-OP für die asymmetrischen Cinch-Outs. Diese Zusatzstufe sorgt für identische Ausgangspegel, aber auch - laut Ertzeid - zu etwas weniger Auflösung bei den asymmetrischen Outputs.

Die Musik-Maschine

Das konnten wir im Hörraum verifizieren. Dafür waren aber auch vollsymmetrische Vorstufen wie etwa die Audio Research DSPre oder die Thorens TEP 3800 nötig. Sonst war der Unterschied wirklich kaum zu erahnen. So oder so - schon bei CD-Daten beeindruckte der HD 11 mit natürlichen Farben und einer sehr eleganten, flüssigen Spielweise. So ließ er auch das stereoplay Highlight Violectric DAC 800 hinter sich.

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Die Cinch- und XLR-Ausgänge sind im Pegel identisch.
© stereoplay

Der 800er gefiel zwar weiterhin mit kraftvollem Antritt, zeigte aber auch ein Quäntchen mehr Härte und wirkte etwas preußischer. Über den HD 11 rollte der Basslauf von Sades "Cherry Pie" energischer, die HiHat zingelte nuancierter, während die weiche Stimme der Lady mehr natürliche Wärme ausstrahlte.Auch bei 24/96 kHz blieb dieser Charakter erhalten. Hier war der HD 11 selbst dem M2Tech Young überlegen, obwohl jener mit 24/192 gefüttert wurde, während der Hegel sich mit 24/96 begnügte. Letzterer brachte so in Tschaikowskys Violinkonzert vom audiophilen Label Acousence (www.acousense.de ) nicht nur die natürlicheren Farben rüber, sondern auch etwas mehr von der Atmosphäre des Live-Konzerts. Dass der HD 11 aber noch etwas im Köcher hatte, zeigte der Durchgang mit dem Fire- Wire-S/P-DIF-Interface INT 202 von Weiss. Hiermit und mit 24/192-Daten klang er sogar noch ein wenig feiner. Das festigte nur die Entscheidung der Redaktion, den HD 11 zum stereoplay Highlight zu küren.

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