Standbox
Heco The New Statement im Test
Das neue Flaggschiff von Heco bewegt sich in einer moderaten Preisklasse. Wir haben die Standbox The New Statement getestet.
Der Name Heco ist eng mit der Geschichte von AUDIO verbunden. Dank einer umfangreichen Modellpalette war der in den 50er Jahren in Schmitten im Taunus gegründete Boxenhersteller regelmäßig im Heft vertreten - und schaffte es nicht selten zum Testsieger. Dabei behielten die Hecorianer stets Bodenhaftung und definierten sich als Marke für die gutbürgerliche Mitte, die darauf bedacht ist, dass Preis und Leistung in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen.
Daran hat sich bis heute nichts geändert, obwohl die heutige Heco mit Sitz in Pulheim bei Köln amerikanische Eigentümer hat und die Fertigung - nicht die Entwicklung - vollständig in Fernost stattfindet. Monsterboxen groß wie Telefonzellen zum Gegenwert einer kleinen Eigentumswohnung hat es bei Heco nie gegeben. Das mag fürs Image wenig förderlich sein, sollte aber rational denkende Musikliebhaber durchaus freudig stimmen. Denn die Vermarktung von Vorzeigeprodukten ist ziemlich aufwendig und geht firmenintern nicht selten zu Lasten der preiswerteren Produkte.
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Die größte und kostspieligste Box der Schmittener Heco-Zeit war die Concerto Grosso von 1990, zum damaligen Listenpreis von 10.000 Mark. Mehr als 20 Jahre später - und ebenso viele Lohnrunden weiter - gipfelt die Produktpalette in der New Statement, die für 4.800 Euro den Besitzer wechselt. Trotz nominell und erst recht inflationsbereinigt gesunkener Anschaffungskosten bietet das aktuelle Heco-Flaggschiff einige Besonderheiten, die für eine Concerto Grosso undenkbar waren.
Heco The New Statement: Aufbau
Etwa Körbe aus massivem Alu-Druckguss, die an den sichtbaren Stellen hochglänzend veredelt sind. Drei vertikal gestaffelte Bassreflexrohre der gleichen Güteklasse sind mit der Boxenrückwand verschraubt, wo sie eine machtvolle Raumanregung sicherstellen, die auch bei höchsten Pegeln frei von Strömungsgeräuschen bleibt. Darunter ist ein Anschlussfeld eingepasst, das Haptik-Perfektionisten und Klangtüftler gleichermaßen begeistern dürfte. Die Klemmen sind riesig, bestens zu greifen und für alle Arten von Steckern und Kabelschuhen geeignet. Hinzu kommt eine Ortsanpassung für Mitten und Höhen, die Nutzer zufriedenstellt, wenn Raum oder Aufstellung nicht optimal sind.
Der dem Mitteltonbereich zugeordnete, selbstverständlich sorgfältig bedämpfte Teil des Gehäuses endet an der Boxenrückwand mit einem schalldurchlässigen Gitter; so fließt in gewissem Umfang auch Energie nach hinten. Das Abstrahlverhalten erhält dadurch einen moderaten Dipolcharakter. Die Box sollte deshalb weder zu nah an der Rückwand stehen noch in zu stark bedämpfter Umgebung.
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Der Mitteltöner ist durch die teiloffene Bauweise keinen Reflexionen aus dem Inneren des Boxengehäuses ausgesetzt, kann daher ungehemmt schwingen. Der großformatige Konustreiber besitzt eine klangsensible Membran aus sogenanntem Kraftpapier, angetrieben von einem Alnico-Magnetsystem. Die vornehme Mischung aus Eisen, Aluminium, Nickel und Cobalt lässt sich von schwankenden Temperaturen weniger beeindrucken als etwa Ferrit. Im Hochtonbereich ist ein großformatiges Kalotten-System verbaut, mit Doppelmagnet und resonanzarmer Polyfaser-Membran.
Auch das Auge kommt bei der New Statement voll auf seine Kosten. Die Oberflächen sind serienmäßig hochglänzend ausgeführt, entweder klavierlackschwarz wie bei den Testmustern oder in dunkelbraunem Holzfurnier, treffenderweise Espresso genannt. Für Irritationen der freudigen Art sorgt zunächst der sehr geringe Wattbedarf der New Statement, die daher auch mit zarter besaiteten Verstärkern harmoniert. Vom ersten Atemzug an imponierte die Box mit einer hochgradig temperamentvollen und sinnlichen Spielweise, mit satten Klangfarben und einem überragenden Gespür für Nuancen aller Art.
Heco The New Statement: Hörtest
"The Shrew" von der Folkband Beirut verknüpft auf teils augenzwinkernde Weise Blechbläser mit einer kernigen Männerstimme. Die vordergründig schlichte Mixtur sprüht vor Witz und Vitalität, was die Heco unglaublich engagiert, farbenreich und doch samtpfötig übertrug. Am Ende blieb kein Auge trocken. Mühelos wurden hier feinste Lautstärke-Unterschiede angereicht. Der Leadsänger schien direkt vor dem Hörer zu stehen, räumlich exakt eingebunden und völlig unverschleiert.
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Keine Frage, mit der neuen Statement schuf Heco einen Ausnahmewandler, der preislich auf dem Teppich bleibt. Einen, der auch bei gewöhnlichen Musiktiteln animalisch- freudvoll zur Sache geht.
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